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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark DarltonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton


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wollte protestieren, doch die Müdigkeit kam schnell über ihn.

      In den nächsten Tagen schwebte er in einem Zustand, der zwischen Wachsein und Bewusstlosigkeit lag. Einige Male löste er sich immerhin so sehr aus seiner Benommenheit, dass er Amby bemerkte, die bei ihm Krankenwache hielt.

      Als er schließlich bei vollem Bewusstsein die Augen aufschlug, war er allein. Er lag in einem lichtdurchfluteten Krankenzimmer, und aus Akustikfeldern ertönte sanfte Musik.

      Bruke Tosen fühlte sich besser. Er erhob sich und ging zum Fenster. Augenblicklich erkannte er, wo er sich befand. Nicht weit entfernt ragte ein dreieckiger Turm in den Himmel, dort residierte der Bürgermeister von Jarvon.

      Tosen wusste, was er zu tun hatte. Er musste zu Kulgar Hars gehen und ihn über die Zustände am Raumhafen informieren.

      Aus dem Schatten eines Baumes vor der Klinik löste sich eine gedrungene Gestalt. Für einige Sekunden sah Tosen das leuchtend rote Haar und den Bart eines Springers. Er zweifelte nicht daran, dass Xingar zu einem zweiten Schlag gegen ihn ausholte.

      Hastig kleidete Tosen sich an, dann lief er mit Primas zum Fenster und schob es auf. Er ließ sich auf ein Vordach gleiten, rannte gebückt an den Fenstern der anderen Zimmer vorbei und kletterte an einem Baum, dessen Äste über das Dach reichten, nach unten.

      Er beobachtete, dass Amby Törn sich der Klinik näherte. Ihr stand eine arge Enttäuschung bevor, doch er glaubte, daran nichts ändern zu können.

      Niemand hielt ihn auf, als er zu dem Gleiter lief, mit dem Amby gekommen war.

      Der junge Mann presste die Ellenbogen an seine Seiten und hielt die Fäuste schützend vors Kinn, als er losrannte. Er stürmte durch den Trainingssaal, in dem sich mehr als hundert Sportler eingefunden hatten. Bevor er sich in das Federband stürzte, das die Ziellinie überspannte, blickte er kurz zu Gruude Vern hinüber, der ihn aufmerksam beobachtete.

      Der Sportler zerrte das Federband weit über die Ziellinie hinaus. Seine Füße stemmten sich in Kerben im Hallenboden, dann schlug das Band zurück. Sein mächtiger Körper krümmte sich. Es schien, als würde das Band ihn aus den Fußkerben reißen, doch er hielt dem Ansturm stand und schaffte es sogar, sich einen halben Meter weiter voranzukämpfen.

      Vern gab das Zeichen. Eine Automatik klinkte das Band aus und ließ es fallen.

      Erschöpft sank der junge Mann auf die Knie, aber er lächelte, als er Verns anerkennendes Nicken sah. »Bekomme ich einen Vertrag?«, fragte er.

      »Du hast Chancen«, sagte der Terraner.

      »Bist du nicht zufrieden? Ich habe fünf Wettkämpfe absolviert und ...«

      »Ich würde an deiner Stelle weniger reden«, unterbrach ihn Vern und wandte sich dem nächsten Kämpfer zu.

      Ein Springer erschien neben ihm. »Hast du Zeit für mich?«, fragte er.

      Gruude Vern blickte auf. Der Springer mochte kaum zwanzig Jahre alt sein. Er trug das Haar kurz, ein ebenfalls gestutzter Bart zierte sein Kinn. Diese Haartracht war für einen Mehandor ungewöhnlich.

      »Warum nicht?« Vern erhob sich und führte den neuen Bewerber in einen Nebenraum, in dem einige Sessel und ein Tisch an einer Bar standen.

      »Ich will etwas klären, bevor ich mich bewerbe«, eröffnete der Springer. »Ich habe gehört, dass der Grenzwert für die Kämpfer bei 1,25 Gravos liegt.«

      »Stimmt.«

      Der Springer grinste. »Meine Papiere beweisen, dass ich auf Jarvith-Jarv geboren und aufgewachsen bin, obwohl das nicht den Tatsachen entspricht. Ich habe neunzehn von zwanzig Jahren auf der XIN-I gelebt, dort herrschen aufgrund einer Manie des Kommandanten Xexxer ständig 1,48 Gravos.«

      Gruude Vern musterte sein Gegenüber. Wenn der Mann die Wahrheit gesagt hatte, verbarg sich hinter seiner vergleichsweise schmächtigen Gestalt ein bärenstarker Kämpfer, der in der Lage war, jeden anderen aus dem Feld zu schlagen. Der Springer bot ihm einen glatten Betrug an.

      »Wir können ins Geschäft kommen, sobald geklärt ist, warum ein Galaktischer Händler nicht mehr an Bord seines Schiffes, sondern auf Terra leben will«, sagte Vern.

      »Ich habe Streit mit dem Patriarchen. Es geht um Bruke Tosen.«

      »Was ist mit ihm?«

      »Tosen war an Bord der XIN-I und hat eine Bombe gelegt. Sie ist explodiert, hat jedoch keinen großen Schaden angerichtet. Xingar will Tosen – hm – bestrafen.«

      »Bruke Tosen ein Bombenleger? Das glaubst du selbst nicht.«

      »Es ist wahr. Ich habe die Aufzeichnung der Überwachung gesehen.«

      »Und weshalb hast du Streit?«

      »Ich bin nicht mit der Art der Bestrafung einverstanden. Xingar könnte Tosen erledigen, wenn er den Beweis offenlegt, aber das will er nicht. Er sucht persönliche Rache, weil Tosen sich weigert, Bestechungsgelder anzunehmen.«

      »Interessant.«

      »Kommen wir ins Geschäft?«

      »Zeig, was du kannst.« Gruude Vern führte den Springer auf die Kampfbahn hinaus.

      Bruke Tosen landete in der Stadt. Er ließ den Gleiter stehen und tauchte im Gewühl der Menge unter.

      Als Importkontrolleur wusste er, welche Waren wo angeboten wurden, und war darüber informiert, wo widerrechtlich gehandelte Produkte auftauchten. Zielstrebig betrat er ein Geschäft für gebrauchte Nuklearbatterien. Ein verwahrlost wirkender Mann kam ihm aus dem Halbdunkel des Verkaufsraums entgegen, ein Arkonide mit mattem Blick.

      »Was kann ich für dich tun?«

      »Ich brauche eine Waffe«, antwortete Tosen. »Einen Impulsnadler.«

      Jäh verschwand der Schleier, der über dem Gesicht gelegen hatte. Die Augen des Arkoniden wurden klar, er streckte sich.

      »Eine Waffe? Du weißt, dass so etwas auf Jarvith-Jarv verboten ist. Hier ist nicht einmal die Polizei bewaffnet.«

      Tosen zeigte seinen Ausweis. »Ich weiß, dass du mit Waffen handelst, und ich brauche eine. Wenn du mir keine gibst, werde ich dafür sorgen, dass Xingar keine einzige mehr durch die Kontrollen bringt.«

      Innerhalb von Sekunden schien der Arkonide um Jahre jünger geworden zu sein. Bruke Tosen wusste, dass sein Gegenüber sich in der Maske des verwahrlosten Händlers wohlfühlte und die höchsten Gewinne herausschlug. Er war jedoch nicht bereit, mehr als unbedingt notwendig zu zahlen.

      Tosen setzte sich auf eine der großen Batterien, weil plötzlich seine Knie weich wurden und er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Ihm wurde so übel, dass er nicht mehr reden konnte. Trotzdem versuchte er, den Schwächeanfall zu verbergen.

      Der Arkonide blickte ihn nachdenklich an, drehte sich um und verließ den Laden. Er kam gleich darauf mit einem kleinen Bündel zurück, wickelte es auf und enthüllte einen handlichen Impulsnadler.

      Bruke Tosen erschrak über den Preis. Für die Waffe musste er an die Grenze seiner Kreditlinie gehen. Er nahm sich zusammen, überwand die Übelkeit weitgehend und handelte den Preis herunter. Danach fühlte er sich so schlecht, dass er nur mehr den Wunsch hatte, das Geschäft schnellstens zu verlassen. Er ließ sich eine Energiezelle für die Waffe geben und steckte sie ein, dann eilte er auf die Straße hinaus. Er schleppte sich bis zu einer Bar, ließ sich hier ein hochprozentiges Getränk geben und stürzte es hinunter. Es brannte derart in der Kehle, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Immerhin besserte sich sein Befinden.

      Wenig später verließ er Jarvon in einem Mietgleiter in Richtung der Berge.

      Mehrmals fragte er sich, wie viele Tage vergangen waren, seit die Springer ihn zusammengeschlagen hatten. Er kam nicht darauf, seine Erinnerungslücken waren zu groß.

      Wieder landete er hinter dem Haus unter der Kuppel. Dieses Mal trat er mit schussbereiter Waffe ein.

      Niemand griff ihn an. Auch Sintha-Lee


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