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Perry Rhodan 747: Die Körperlosen von Grosocht. Harvey PattonЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 747: Die Körperlosen von Grosocht - Harvey Patton


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dann sank er haltlos in dem Kontursitz zusammen. Alles deutete darauf hin, dass er ohnmächtig geworden war.

      »Schnell einen Medorobot!«, bestimmte Fellmer Lloyd, doch der Kommandant hatte bereits gehandelt. Schon nach wenigen Sekunden rollte die Maschine herein und begann mit ihrer Tätigkeit.

      In ihrem Programm waren natürlich auch die Angaben über den Metabolismus des Ilt gespeichert, und so traf sie automatisch die richtigen Maßnahmen. Sensoren fuhren aus, hefteten sich an Kopf und Arme des Mausbibers, und schon nach wenigen Sekunden war die Auswertung der erhaltenen Daten beendet. Unter leisem Summen zogen sich die Sensoren wieder zurück, dann zuckte ein Handlungsarm des Roboters vor. Die Düse einer Hochdruckspritze presste sich gegen Guckys Hals, und mit leisem Zischen entleerte sich eine Ampulle, deren Inhalt in seinen Kreislauf überging.

      Der Medorobot rollte zurück und blieb abwartend stehen, zu erneutem Eingreifen bereit. Bange Sekunden vergingen, niemand achtete auf die Instrumente und das Bild der Panoramagalerie, auf der das fremde System in allen Einzelheiten zu sehen war. Genauso wie Perry Rhodan war der Mausbiber im Laufe der Jahrhunderte eine Symbolfigur für alle Terraner geworden. Jeder kannte ihn, jeder wusste um seine Fähigkeiten und seine Leistungen, die oft wichtige Entscheidungen zugunsten der Menschheit herbeigeführt hatten.

      Wenn ihm nun etwas Ernstliches zugestoßen war – wenn er vielleicht sogar sterben würde – es wäre undenkbar gewesen!

      Fellmer Lloyds breiter Brustkorb hob sich unter gepressten Atemzügen, feine Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Er befand sich in einer Zwickmühle, es war nicht einfach für ihn, sofort eine Entscheidung zu treffen. Einerseits hatte das Team der KLONDIKE einen eindeutigen Auftrag, andererseits schien es dem Mausbiber wirklich schlecht zu gehen. Zudem hatte er, wenn auch nicht bei klarem Bewusstsein, selbst darauf gedrängt, das Unternehmen Jaghpur II abzubrechen – was war nun zu tun?

      Während er noch überlegte, beantwortete sich diese Frage von selbst. Ein tiefer Atemzug hob Guckys schmächtige Brust, dann schlug er die Augen auf!

      Er schien noch sehr matt zu sein, aber seine Blicke waren wieder vollkommen klar. Erstaunen trat in seine Augen, als er sah, dass sich alle Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierte und dass sogar ein Medorobot anwesend war, doch sein Zustand schien sich nun rasch zu bessern. Als sich dann sogar schüchtern sein Nagezahn zeigte, atmeten alle Männer erleichtert auf.

      »Gott sei Dank, Kleiner!«, sagte Fellmer Lloyd. »Dein Zustand hat uns große Sorgen gemacht, wir waren nahe daran, zur SOL zurückzukehren.«

      Gucky winkte schwach ab.

      »Ich bin schon wieder ganz in Ordnung«, behauptete er und setzte sich auf. »Schickt den Blechkasten da weg, ich brauche ihn nicht mehr. Wir fliegen Jaghpur II an, von etwas anderem kann gar nicht die Rede sein.«

      Lloyd sah ihn verwundert an.

      »Vorhin hast du aber noch ganz anders gesprochen«, stellte er lakonisch fest. »Es war mir gelungen, dich wieder halbwegs zu Bewusstsein zu bringen, und da hast du behauptet, wir müssten unbedingt umkehren. Wie passt das denn nun zusammen – was ist mit den fremden Impulsen, die dich förmlich narkotisiert zu haben schienen?«

      Der Mausbiber hob die Schultern.

      »Ich bin mir nicht bewusst, überhaupt etwas gesagt zu haben, Fellmer. Wenn doch, dann muss ich vollkommen weggetreten gewesen sein, du darfst also nichts darauf geben. Jetzt habe ich lediglich mächtigen Appetit – hoffentlich sind auch Mohrrüben oder Spargelkonserven an Bord!«

      Die Männer der KLONDIKE lachten, und der Medorobot entfernte sich mit leisem Surren, aber Fellmer Lloyd war noch längst nicht zufrieden.

      »Was hat es mit den telepathischen Impulsen von Jaghpur II auf sich?«, drängte er energisch. »Kleiner, da stimmt doch etwas nicht! Ich kann beim besten Willen nicht schlau daraus werden, und dich haben sie sogar ganz außer Gefecht gesetzt. Was ist damit?«

      Gucky sah ihn mit seinem berühmten Unschuldsblick an.

      »Absolut nichts, das darfst du mir glauben«, erklärte er im Brustton der Überzeugung. »Sie kommen aus der Gegend, in der auch der ominöse Sender stehen muss, aber ich bin ähnlichen Gedankensendungen noch nie zuvor begegnet. Zugegeben, sie haben mir irgendwie zugesetzt, aber gerade das reizt mich jetzt. Ich bin unbedingt dafür, dass wir den Planeten anfliegen und dort nachsehen, was gespielt wird.«

      Fellmer Lloyd war versucht, in seine Gedanken einzudringen, aber er wusste, dass er damit nichts erreichen würde, wenn der Mausbiber nicht wollte. Das war aber offenbar der Fall, also verzichtete er auf den Versuch und gab Captain Horvat die Anweisung, die KLONDIKE in eine Pol-zu-Pol-Kreisbahn um den Planeten zu bringen, von der aus weitere Beobachtungen vorgenommen werden sollten.

      Der Leichte Kreuzer setzte sich gleich darauf in Bewegung, alles an Bord schien wieder normal zu sein, doch in Fellmer blieb ein leises Unbehagen zurück. Irgendwie traute er Gucky dies Mal nicht ganz!

      Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihm der Mausbiber etwas verheimlichte, ohne jedoch zu wissen, was. Ganz ohne jeden Grund hatte der Kleine bestimmt zuvor nicht auf eine Umkehr gedrängt, irgend etwas in den fremden Impulsen musste ihn dazu bewogen haben. Nun behauptete er aber, von nichts mehr zu wissen und hatte eine Schwenkung um 180 Grad vollführt – warum ...?

      War es möglich, dass er sie von einer früheren Gelegenheit her kannte? Das erschien Lloyd ausgeschlossen, dazu war man zu weit von der heimatlichen Milchstraße entfernt, und er selbst hätte sie dann vermutlich auch identifizieren können.

      Gucky kaute längst genussvoll an einer großen Mohrrübe, als sich Fellmer Lloyd noch immer mit diesen Gedanken herumschlug. Er konnte es drehen, wie er wollte – sein Unbehagen blieb!

       2.

      Allmählich lichteten sich die Morgennebel über dem Wasser. Die Sonne hatte sich nun schon fast eine Handbreit über den Horizont erhoben, und unter dem Einfluss ihrer Strahlen zerstreuten sich die dichten Schwaden. Sie gaben den Blick auf den Hafen von Knosaur frei, der in einer hufeisenförmigen Bucht angelegt war.

      Die Flut hatte fast ihren höchsten Stand erreicht, und die GRAGAN dümpelte leicht in dem schwachen Wellengang. Sie war ein Segler von fast dreißig Meter Länge und acht Meter Breite, und somit für die Begriffe, die auf Grosocht galten, ein sehr ansehnliches Schiff.

      Sie stammte vom weit entfernten Kontinent Beschra und hatte rund zweitausend Meilen zurücklegen müssen, um hierher zu gelangen. Am Abend zuvor war sie eingetroffen und hatte vor Knosaur geankert. Nun waren alle Segel eingeholt, und die Besatzung hatte Gelegenheit, sich von den Strapazen der langen Fahrt zu erholen.

      Fast alle Männer an Bord schliefen noch, auch der Kapitän. Nur der Koch war bereits an der Arbeit, und zwei junge Seeleute standen an der Backbordreling und sahen nachdenklich zu der Stadt hinüber. Ihre Mienen waren finster, doch daran war nicht der Nebel schuld.

      »Was ist das hier nur für ein merkwürdiges Land!«, meinte Preschtan und spuckte zielsicher auf ein morsches Holzstück, das unter ihnen vorbeitrieb. »Ich bin nun schon ziemlich weit herumgekommen, aber so etwas wie hier habe ich noch nicht erlebt.«

      »Die Leute sind merkwürdig, nicht das Land«, korrigierte Erwisch und strich sich mit der knochigen Hand durch das fast farblose strähnige Haar. Langsam drehte er sich zur Seite und setzte sein Gesicht den wärmenden Sonnenstrahlen aus, wobei er die schweren Lider über die Augen sinken ließ. Wie alle Tonamer – so nannten sich die Bewohner von Grosocht – verabscheute er die Kälte, die der Nebel erzeugt hatte. Auf einer Welt, die sonst nichts als einen ewigen Frühling kannte, war das nur natürlich.

      Preschtan tat es ihm gleich und nickte dann.

      »Ich verstehe das einfach nicht«, knurrte er missmutig. »Wo wir auch bisher gewesen sind, überall wurden wir freundlich empfangen. Die Waren, die wir bringen, sind begehrt, und die Kaufleute überschlagen sich fast vor lauter Freundlichkeit. Jeder Händler ist bestrebt, möglichst gute Geschäfte zu machen, und jeder kleine Tipp in dieser Hinsicht wird von ihnen großzügig mit Geschenken belohnt. Entsinnst du dich noch daran, wie in Hormarsch


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