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Perry Rhodan Neo 226: Erbe des Kristallthrons. Lucy GuthЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan Neo 226: Erbe des Kristallthrons - Lucy Guth


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habe mich nicht verändert.«

      Sie schnaubte. »Natürlich hast du das. Schuld daran ist dein Vater.«

      Atlan klappte der Mund auf, was in Mironas Augen irgendwie rührend und zugleich ziemlich lächerlich wirkte. »Was soll denn das wieder heißen?«

      Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. »So wie ich das sehe, hat die Begegnung mit deinem Vater offenbar tief in deinem Innern verborgene Wünsche und Sehnsüchte freigelegt.«

      »Also ich bitte dich ...«

      »Atlan, sei ehrlich: Wolltest du jemals Imperator werden? Nein, du wolltest dich nicht mal, als du die Gelegenheit dazu hattest, zum Herrscher aufschwingen. Und jetzt? Kristallprinz und Thronfolger? Das passt nicht zu dir. Du lässt dich von deinem Vater in seine Pläne einspannen, ohne seine Absichten zu hinterfragen.«

      »Das ist nicht wahr. Mein Vater ...«

      Mirona ließ ihn nicht ausreden. »Mascudar hat dich stets als unfähig und missraten bezeichnet. Mit dem Kommando auf Liduur – Verzeihung, im Larsafsystem – hat er dich sogar abgeschoben. Ich kann verstehen, dass dich das getroffen hat und dass du glücklich darüber bist, dass dein Vater dich nun anders behandelt.«

      Atlan versteifte sich. »Seitdem ist viel Zeit vergangen.«

      »Für dich, ja. Aber für deinen Vater nicht. Er ist schließlich nicht wirklich dein Vater, sondern ein Duplikat, das noch nicht lange existiert. Seine Erinnerungen stammen aus einem Tarkanchar. Was für dich Tausende Jahre her ist, liegt für das Duplikat erst wenige Jahre oder Jahrzehnte zurück. Also, warum sieht er dich plötzlich mit anderen Augen?« Sie kniff die Lippen zusammen. »Die Antwort ist einfach: Er tut es nicht. Er instrumentalisiert dich, und du merkst es nicht mal.«

      »Das ist nicht wahr.« Atlan kam einige Schritte auf Mirona zu, und fast glaubte sie, dass er sie packen würde. Aber er blieb schwer atmend vor ihr stehen. »Du kennst mich, Mirona. Du weißt, dass ich kein Idiot bin. Natürlich war ich schwer davon getroffen, wie mein Vater mich früher behandelt hat. Aber das ist vorbei. Ich bin froh, dass wir uns nun besser verstehen.«

      Sie schüttelte traurig den Kopf. »Solche Erfahrungen prägen ein Leben lang – sogar wenn du sie mittlerweile begreifst und einordnen kannst. Und ich verstehe dich, ernsthaft. Aber du darfst dich von deinem Vater nicht zu seiner Figur im Spiel der Kelche machen lassen.«

      Atlan zuckte zurück, lachte im nächsten Moment jedoch spöttisch auf. »Was weißt du vom Spiel der Kelche? Ich bin damit aufgewachsen, ich kann mich zur Wehr setzen.«

      »Ich weiß von dir genug darüber. Genau deswegen bin ich besorgt. Und ich werde mich sicher nicht selbst zu einer Marionette im Ränkespiel der Khasurne um imperiale Macht und Einfluss machen lassen.«

      »Warum sollte denn so etwas geschehen?«

      »Es geschieht bereits, Atlan!« Wütend stieß sie ihm mit der Hand vor die Brust. »Stell dich nicht dumm. Ich habe gestern eure Unterhaltung belauscht, im Saal der Weisen.« Sie verzog abschätzig den Mund. »Oder eher in der Baustelle der Weisen.«

      Am Vortag war sie auf der Suche nach Atlan durch die Gänge des Palasts geirrt. Das riesige Gebäude war in weiten Bereichen nach wie vor kaum mehr als der Versuch, den einstigen Glanz wiederauferstehen zu lassen, fast überall wurde gebaut. Lediglich einige bewohnte Zimmerfluchten, wie die der da Gonozals und anderer wichtiger Adelsfamilien sowie die Räumlichkeiten, die für den laufenden Regierungsbetrieb und die bevorstehende Inthronisierung wichtig waren, präsentierten sich im Endzustand oder zumindest halbwegs vollständig.

      Nach einer Weile war Mirona Thetin zum Saal der Weisen gelangt, in dem Wartungsroboter unter der Ägide von arkonidischen Experten ihr Bestes taten, um die Bauarbeiten abzuschließen. Weit waren sie nicht gekommen; die imposanten Holzflügeltüren zum Beispiel hingen noch schief in den Angeln und bedurften einer Restaurierung. Hinter einer davon war sie stehen geblieben, nachdem sie zuerst Atlans und dann Mascudars Stimme gehört hatte. Die beiden schienen in einen Disput verwickelt gewesen zu sein.

      »... und ich erwarte, dass du deiner Rolle als Kristallprinz gerecht wirst«, hatte Mascudar gerade gefordert. »Du bist legitimer Herrscher über Andromeda.«

      »Das bin ich nicht – Mirona ist diejenige ...«

      »Deine Prinzessin wird sich dir unterordnen, wie es ihr gebührt. Ohne dich hätte sie ein solches Sternenreich gar nicht führen können.«

      »Sie hat es Zehntausende Jahre lang ohne mich getan.«

      Mascudar hatte den Einwand ignoriert, den Atlan nach Mironas Meinung ohnehin eher nur halbherzig vorgebracht hatte, und weitergesprochen. »Mit der geballten Militärmacht der Zweiten Insel eröffnen sich mir ungeahnte Möglichkeiten. Es ist bedauerlich genug, dass Archetz nicht mehr zur Verfügung steht, um meine Flotten mit Transformkanonen auszurüsten.«

      »Bedauerlich, allerdings.« Atlan hatte bitter geklungen. »Wie ich hörte, wurde die Zentralwelt der Mehandor komplett vernichtet.«

      »Was nicht meine Schuld war. Wenn ich aber bald die Erde und vor allem den terranischen Mond und diese Hyperinpotronik NATHAN unter meiner Kontrolle habe, kann ich ausreichend Transformkanonen bauen. Danach kann mich nichts und niemand mehr aufhalten!«

      An dieser Stelle hatte Mirona Thetin ihren Lauschposten entsetzt und wütend verlassen.

      »Ich bin also die folgsame Prinzessin an der Seite des Kristallprinzen und habe meinem ›Schwiegervater‹ brav die Zweite Insel, mein Andromeda, zu überlassen, ja?«, warf sie Atlan nun an den Kopf.

      Der Arkonide wurde blass und ließ ertappt den Blick sinken. Etwas in Mirona zerbrach. Sie hatte gehofft, dass er das Ganze mit einem Lachen abtun würde, dass er eine Erklärung hatte – vielleicht, dass er das Kalkül seines Vaters lediglich mitspielte, um dessen Pläne zu durchkreuzen. Aber dieses wortlose Schuldeingeständnis traf sie bis ins Mark.

      »Du hättest nicht lauschen sollen.« Atlan hob den Blick wieder; er war wütend.

      Typisch – er fühlt sich schuldig, will das auf keinen Fall eingestehen.

      »Ich bin nicht begeistert über die Eroberungspläne meines Vaters ...«

      »Ach ja? Dafür hast du ihm aber erstaunlich wenig widersprochen.«

      »Du verstehst das nicht. Ich billige sein Vorgehen im Hinblick auf das große Ganze.« Fassungslos hob Mirona die Augenbrauen, während Atlan fortfuhr: »Frieden und Wohlstand für alle Völker der Milchstraße und Andromedas können unter der Aufsicht und Herrschaft der Arkoniden erreicht werden. Das ist uns bereits einmal gelungen. Dafür müssen eben Opfer gebracht werden.«

      »Atlan – hörst du dir überhaupt selbst zu?« Sie konnte ein konsterniertes Lachen nicht unterdrücken. »Du tust damit genau das, was du einst mir vorgeworfen hast: In der Absicht, etwas Gutes zu bewirken, nimmst du negative Auswirkungen in Kauf. Das bist nicht du, Atlan.«

      Er schüttelte abwehrend den Kopf. »Das kannst du nicht miteinander vergleichen. Deine Handlungen wurden von ANDROS beeinflusst, wie wir heute wissen. Er hat dich genarrt und in die Irre geführt. Ich hingegen begründe mein Vorhaben auf Fakten und rationale Erwägungen.«

      »Dein Vorhaben? Du meinst, das deines Vaters.«

      »Als Kristallprinz ist es auch mein Vorhaben – ich bin sein Erbe.«

      Mirona verharrte einige Augenblicke, während die Enttäuschung ihre Fingerspitzen taub werden ließ. Dann ließ sie die Schultern sinken und atmete ein weiteres Mal tief durch. Das, was sie Atlan zu sagen hatte, wollte sie in ruhigem und gefasstem Ton tun, damit er begriff, wie ernst es ihr war. »Ich werde nicht zulassen, dass ihr Andromeda in diesen Konflikt hineinzieht. Dein Vater sollte es gar nicht erst versuchen. Du weißt besser als jeder andere, dass ich das verhindern werde. Und gegen die Macht der Zweiten Insel ist Arkon ein Nichts.« Sie strich sich betont langsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht, faltete die Hände vor ihrem Bauch. Er sollte nicht sehen, dass sie bebten. »Es tut mir leid, Atlan. Ich habe dich vorhin gefragt, ob du mich liebst. Bestimmt glaubst du,


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