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Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere. Michael Marcus ThurnerЧитать онлайн книгу.

Perry Rhodan 3061: Die Dunkle Schwere - Michael Marcus Thurner


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Mehr brauchte Illyria nicht zu wissen.

      Monkey kehrte zu seinem Bericht zurück. Er erzählte von den dramatischen Ereignissen, die vor knapp einer Stunde stattgefunden hatten. Vom Kampf zwischen der JAHR 94 und der RATBER TOSTAN. Von dem Absturz jenes Gleiters, in dem Zemina Paath und er das Nuruschiff verfolgt hatten. Von der Rettungstat der Thesan und der Explosion der JAHR 94. Davon, dass einzelne Rettungskapseln zur RATBER TOSTAN übergewechselt und zu Monkeys Erstaunen aufgenommen worden waren. Einfach so.

      Anschließend hatte die RATBER TOSTAN beschleunigt und reagierte nicht auf Funkanrufe. Etwas ging auf dem Schlachtkreuzer vor, das Monkey nicht richtig einordnen konnte.

      Der designierte Konsul Surrutaio galt als besessen. Vielleicht war er mit einem Hypno in Berührung gekommen, der ihn in seinem Sinne lenkte?

      »Sie bekommen noch eine ausführliche Dokumentation, Illyria«, versprach Monkey der Schiffskommandantin. »Das Wichtigste ist, dass wir an der RATBER TOSTAN dranbleiben. Die Mixtur von einem Geisteskranken, zwei von Cairanern gedungenen Tomopaten, einem möglichen Mutanten und einer terranischen Besatzung in Geiselhaft verheißt Unheil.«

      Illyria nickte und konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Sie unterhielt sich mit der gatasischen Pilotin Yervas Toi und anschließend mit anderen Besatzungsmitgliedern der Zentrale.

      Monkey klinkte sich aus der Besprechung aus. Er legte ein schalldichtes Feld um Zemina Paath und sich.

      »Du weißt mehr über die Phersunen, als du Kommandantin Illyria erzählt hast«, behauptete er.

      »Es gab diese gedankliche Auseinandersetzung mit dem Hirnfragment eines anderen Thesan. Das war eine höchst unangenehme Angelegenheit, die mich längere Zeit, nun ja, aus der Bahn geworfen hat.«

      »Dennoch müssen wir darüber reden. Was hat es mit den Phersunen auf sich?«

      »Sie dürfen unter keinen Umständen auf die Milchstraße aufmerksam gemacht werden. Das ist der Kern dessen, was ich an Erinnerungen behalten habe und empfinde.«

      »Die Phersunen sind Feinde der Cairaner, Ladhonen und Shenpadri. Jener Mächte, die die Milchstraße besetzt halten. Sie sind die Feinde unserer Feinde.«

      »Aber nicht die Freunde der Terraner. Würdest du zulassen, dass die Phersunen hierhergelangen, wäre es, als würdest du Feuer mit einem Atombrand bekämpfen.«

      »Das sind Empfindungen von dir. Abstrakte Ängste und Gefühle, die du dir selbst nicht richtig erklären kannst, weil du sie nur aus Eyx Xunaths Bericht ableiten kannst.«

      »Vertrau mir.«

      »Ich vertraue auf logische Schlussfolgerungen.«

      »Und auf Wahrscheinlichkeiten, nicht wahr? Wie groß schätzt du die Möglichkeit ein, dass ich richtigliege?«

      »Fünfzig zu fünfzig.«

      »Ein derartiges Risiko möchtest du also eingehen?«

      Monkey schwieg. Paath hatte recht. Diese ganze Diskussion diente einzig und allein dazu, die Thesan aus der Reserve zu locken. Diese exotische Frau war so voller Rätsel und Geheimnisse, dass er nur schwer damit zurechtkam, sie um sich zu haben. Sie war ein Unsicherheitsfaktor bei all seinen Unternehmungen und Einsätzen.

      Aber da war auch diese sonderbare Bindung, die Monkey zu Zemina Paath entwickelte. Im Grunde genommen blieb er stets allein und mochte niemand in seiner Nähe haben. Bei der Thesan war es anders. Das irritierte ihn.

      Anders gesagt: Der Reiz, den sie auf vielerlei Ebenen auf ihn ausübte, gefiel ihm.

      3.

      Daan Gudati

      Was für merkwürdige Gefühle. Was für ein sonderbarer Tagtraum!

      Merkst du es? Fühlst du es?, fragte die wichtigste Stimme seines Traums. Sie kam von seiner linken Seite. So, als würde ein Erzähler auf seiner Schulter hocken und ihm die Welt ringsum erklären. Du bist von Feinden umgeben. Von Verrätern. Du musst dich vor ihnen in Acht nehmen.

      Richtig. Er musste sich in Acht nehmen.

      Sieh dir zum Beispiel den Krokodilähnlichen an. Siehst du sein falsches, zahnbewehrtes Grinsen? Er stellt Fragen, die an Beleidigungen heranreichen. Er zweifelt deine Kompetenz an. Er meint, du würdest falsche Entscheidungen treffen.

      Der Krokodilähnliche meinte, er würde falsche Entscheidungen treffen. Wie konnte er es wagen? Er war der Schiffskommandant.

      Wenn du das Krokodil länger gewähren lässt, wird es zur Meuterei aufrufen. Andere werden ihm folgen. Weil alle in der Schiffszentrale neidisch auf dich sind. Auf deine Stellung, deine Kompetenz, deine Führungspersönlichkeit. Sie werden dich stürzen wollen.

      Sie würden ihn stürzen wollen. Diese Schufte!

      Was willst du gegen diese Verräter unternehmen? Wie kannst du dich vor einer Meuterei schützen? Sag es mir, Daan!

      Er musste sich vor einer Meuterei schützen. Er würde es tun, indem er ... er ...

      Wer ist dein wichtigster Verbündeter? – Ich natürlich! Ich bin dein Freund. Dein Ratgeber. Der Einzige, der dich niemals betrügen würde. Nur auf mich kannst du dich verlassen.

      Richtig. Auf seinen besten, treuesten Freund, der auf seiner Schulter saß, konnte er sich hundertprozentig verlassen. Er hatte kaum Gewicht, obwohl er korpulent war. Er lachte gerne, dabei geriet sein Kopfgeweih stets in Bewegung.

      Du musst POSY überzeugen. Die Positronik der RATBER TOSTAN. Sie ist gut, sie ist wichtig. Sie wird auf dich hören. Weil du der großartigste Kommandant bist, den man sich nur vorstellen kann.

      Der großartigste Kommandant war er. Eine Koryphäe sondergleichen. Gestählt in unzähligen Einsätzen, unterstützt vom einzig wahren Freund, den er jemals gehabt hatte.

      Gudati meinte, schon seit jeher mit seinem Freund in Kontakt gewesen zu sein. Aber etwas schien nicht zu stimmen. Er fühlte Zweifel. Misstrauen kam auf ...

      ... und wurde fortgespült. Wie meterhoher Schwefelschnee, der auf der heimatlichen Ranch von Druck und Glut unterirdischer Magmakammern weggebrannt wurde.

      Das Krokodil namens Wno Traekknor war ein Feind. Ganz klar. Er musste ihn unter Kontrolle bringen.

      Mach es so, dass POSY damit einverstanden ist. Du wirst die Positronik brauchen. Erzähl ihr von deinem Verdacht, und mach von deinen Befugnissen als Schiffskommandant Gebrauch. Aber sieh zu, dass sie deine Kompetenz nicht anzweifelt!

      Selbstredend. POSY durfte ihn nicht anzweifeln. Warum auch? Er tat das Richtige.

      Gudati berührte die Sensortaste des Alarms. Das Zentraleschott öffnete sich, ein TARA schwebte ins Innere des Raumes. Er beorderte die Maschine zu sich und achtete dabei auf die Reaktionen der anderen Besatzungsmitglieder. Wie verhielten sie sich? Wer von ihnen steckte mit dem Krokodil unter einer Decke?

      »Verhafte Wno Traekknor!«, befahl er leise. »Ich habe Beweise, dass er an einer Meuterei beteiligt ist.«

      Der TARA wandte sich an ihn und fragte mit POSYS Stimme, ebenso leise: »Was für Beweise?«

      »Sie stehen in Zusammenhang mit den Vorgängen auf Zarut.«

      Sag der Positronik, dass die Beweise auf eine Beeinflussung des Krokodils hinweisen. Wäre das nicht ein besonders amüsanter Schachzug?

      Ja, das wäre ein besonders amüsanter Schachzug.

      »Es besteht die Gefahr, dass Traekknor von einem Fremden geistig übernommen wurde«, sagte er zu POSY. »Die Art und Weise, wie die Rettungskapseln der explodierenden JAHR 94 an Bord geholt wurden, war zu unbedarft. Unprofessionell. Das riecht nach Sabotage und Verrat. Jemand an Bord der RATBER TOSTAN muss aktiv mitgeholfen haben.«

      »Du selbst hast mir die Anweisung dazu gegeben, Kommandant.«

      »Traekknor und ich haben uns vor wenigen Minuten unter einem geschützten Akustikfeld über dieses Thema


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