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Fettnäpfchenführer USA. Kai BlumЧитать онлайн книгу.

Fettnäpfchenführer USA - Kai Blum


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wie bei uns gebe.

      Der Reiseführer für Chicago kostete 10,95 Dollar, so stand es jedenfalls auf dem aufgeklebten Sticker auf der Rückseite. An der Kasse wollten sie dann aber plötzlich 11,63 Dollar. Ich dachte erst, das sei ein Fehler, aber der Verkäufer bestand auf den Preis. Mir war heute nicht nach Diskutieren zumute und ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass das wahrscheinlich seine Richtigkeit hatte, denn der Verkäufer war sich ganz sicher gewesen, dass alles stimmte. Ich hatte ihm ja den Preis auf dem Buch gezeigt und er hatte genickt und dann etwas gesagt, was ich nicht verstand.

      Am Ende war ich froh, dass ich nicht weiter rumdiskutiert habe, denn ein Blick auf den Kassenzettel verschaffte Aufklärung: Zum Preis des Buches wurden noch sechs Prozent Verkaufssteuer hinzugerechnet. Bei uns in Deutschland ist das besser, finde ich. Wenn die Mehrwertsteuer schon im Preis mit drin ist, weiß man wenigstens, was etwas wirklich kostet und wird nicht an der Kasse überrascht.

      Die nächste Überraschung kam, als wir aus dem Buchladen heraustraten und ich plötzlich laut niesen musste – das war aber auch wieder kalt gewesen in dem Laden! Ein glatzköpfiger Mann, der uns entgegen kam, sagte freundlich »Gesundheit!«, worauf ich ein fröhliches »Danke« erwiderte und fragte, ob er wüsste, wo das Reisebüro sei, das wir zum Geldwechseln suchten. Der Mann lachte und sagte: »I’m sorry, Sir, I don’t speak German!«

      Aber hatte er nicht gerade »Gesundheit!« gesagt? Nun gut, ich erklärte ihm mein Anliegen dann eben noch mal auf Englisch und er zeigte uns auf unserer Skizze, wo wir hinmussten. In dem Reisebüro haben sie dann auch unser Geld umgetauscht, aber irgendwie war das alles doch sehr umständlich. Falls wir noch einmal hierher kommen, werden wir alles schon zu Hause umtauschen oder einfach Geld am Automaten abheben.

       Was ist diesmal schiefgelaufen?

      Grundsätzlich enthalten Preisangaben in den USA, sowohl bei Waren als auch bei Dienstleistungen, noch nicht die Verkaufssteuer. Diese wird erst an der Kasse dazugerechnet und ist je nach Bundesstaat unterschiedlich hoch. Meistens liegt sie bei sechs Prozent, in manchen Staaten beträgt sie jedoch nur drei und in anderen wiederum bis zu neun Prozent. Fünf Staaten, nämlich Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon, kommen ganz ohne Verkaufssteuer aus. In Hawaii werden nicht die Kunden direkt, sondern die Unternehmen besteuert. Manche Staaten erheben eine relativ geringe Verkaufssteuer, wie New York mit vier Prozent, aber dazu kommen dann noch von den Lokalverwaltungen erhobene Verkaufssteuern, sodass diese bei Kunden in New York City beispielsweise am Ende fast neun Prozent betragen. In einigen Staaten werden Lebensmittel besteuert, in anderen nicht. In Michigan z. B. sind Nahrungsmittel aus dem Laden steuerfrei, im Restaurant wird die sales tax jedoch erhoben, weil hier theoretisch nicht das Essen, sondern der Service besteuert wird.

       BARGELD UND KREDITKARTEN

      Bargeld brauchen Sie hauptsächlich für Parkuhren, Getränkeautomaten und mitunter auch für Cafés und Kneipen. Die meisten Geschäfte und Restaurants akzeptieren jedoch auch Kreditkarten aller Art. Beim Mieten eines Autos oder beim Buchen eines Hotelzimmers sind diese sogar unverzichtbar. Mit Visa und Mastercard können Sie praktisch überall bezahlen, bei American Express und Discover gibt es Einschränkungen. Falls ein Restaurant nur Bargeld akzeptiert, was z. B. in New York City oft der Fall ist, weist normalerweise ein Schild mit der Aufschrift cash only darauf hin. Umgekehrt gibt es aber auch schon vereinzelt Cafés und Geschäfte, in denen man nur mit Kreditkarte zahlen kann.

      Und wenn jemand niest, sagen die Amerikaner entweder »Bless you!« oder »Gesundheit!«, und der Nieser wird sich dann in der Regel dafür bedanken. Viele Amerikaner sagen »Gesundheit«, ohne zu wissen, was dieses von den deutschen Einwanderern mitgebrachte Wort bedeutet. Falls Sie niesen müssen, sollten Sie unmittelbar nach dem Niesen »Excuse me!« sagen.

      Andere häufig verwendete Wörter deutschen Ursprungs sind: angst, blitzkrieg, doppelganger, hausfrau, hinterland, kindergarten, kitsch, rucksack, schadenfreude, wanderlust, weltschmerz, wunderkind und zeitgeist.

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