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Fettnäpfchenführer Bayern. Nadine LuckЧитать онлайн книгу.

Fettnäpfchenführer Bayern - Nadine Luck


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Als sich Magdalena und Jochen etwas später wieder verabschieden, um in die Kleinstadt weiterzufahren, ruft Jochen dem Opa ein fröhliches »Tschüss« zu. Das versteht jener allerdings. »Kann er ned Pfiat de sagen?«, brummt er vorwurfsvoll.

       Obacht, neidabbt!

      Die Sache mit dem Grüßen ist gar nicht so einfach in Bayern – obwohl sogar der liebe Gott im Freistaat immer mit dabei ist und Schützenhilfe gibt. Was das im konkreten Fall heißt? Jochen hätte auf das »Grias de« des Großvaters am besten mit »Grüß Gott« geantwortet. Damit läge er meistens richtig – jedenfalls, wenn er jemanden grüßt, den er nicht so gut kennt.

      Hätte er ebenfalls »Grias de« gesagt, wäre er womöglich in einen Fettnapf getreten – denn damit hätte er den Opa geduzt, was nicht unbedingt gut angekommen wäre. Denn nur weil ein älterer Herr in Bayern einen deutlich jüngeren duzt, bedeutet das nicht, dass es andersrum auch erlaubt ist. Ein junger Mann, der der bayerischen Sprache mächtig ist, hätte an Jochens Stelle vielleicht »Griaß eana« gesagt oder »Griaß eana God«. Das bedeutet: »Ich grüße Sie.« Für Jochen ist »Griaß eana« aber nicht empfehlenswert, denn, um ehrlich zu sein, will kein Bayer hören, wie sich ein Preiß im Dialekt versucht. Das geht nämlich immer schief: Es gibt in Sachen Dialektsprechen offenbar keine Naturtalente aus anderen Gegenden – das scheint Naturgesetz zu sein. Idealerweise sagen Nicht-Bayern also »Grüß Gott«, wenn sie jemandem einen guten Tag wünschen möchten. Apropos: Einen »Guten Tag« zu wünschen, das sollten Ortsfremde übrigens tatsächlich sein lassen, da es in den Ohren der Bayern ebenfalls nicht schön klingt. Ein guter Tag jedenfalls würde nach so einer Begrüßung erst mal eher nicht stattfinden. Noch schlimmer sind für Bayern eigentlich nur noch »Tach« oder »Moin«.

      Warum aber sollte Jochen sein Gegenüber dazu auffordern, Gott zu grüßen? Achtung, Fettnapf: Denn darum geht es nicht! »Grüß Gott« ist ein verkürztes »Grüße dich Gott« – und damit keine Aufforderung, sondern ein Wunsch, der genau genommen »Gott segne dich« bedeutet. Es ist also sehr nett gemeint. Statt »Grias de« hätte Magdalenas Opa auch »Grias de God« sagen können – auch das ist unter Duz-Freunden und in der Familie weitverbreitet. Werden zwei gute Bekannte begrüßt, eignet sich ein »Griaß eich« oder »Griaß enk«, was einem »Ich grüße euch« entspricht. Unter Freunden und guten Bekannten ist zudem »Servus« sehr beliebt – sowohl zur Begrüßung als auch zum Abschied. Umgangssprachlicher sagt man auch »Serwas«. »Seas« ist vor allem unter jüngeren Menschen der Gruß der Wahl. Und ja, der Begriff Servus kommt aus dem Lateinischen und steht für Sklave oder Diener. Wer so grüßt, steht »zu Diensten«. Wer es weniger unterwürfig mag, sagt stattdessen »Habedere« oder »Hawedere« – vielleicht auch nur »Dere«, und zwar ebenfalls beim Kommen und beim Gehen. »Ich habe die Ehre (dich zu treffen)« bedeutet dieser Gruß. Einer Supermarktkassiererin oder Fremden gegenüber wäre er eher respektlos, aber unter Freunden funktioniert »Habedere« bestens.

      Wer sich mit »Grüß Gott« begrüßt, verabschiedet sich passenderweise mit »Pfia God«. Ein »Pfiat de« oder ein »Pfiat di God« würde das Du voraussetzen. »Behüt dich Gott« beziehungsweise »Behüte Sie Gott« wünscht der Grüßende damit. Von mindestens zwei Menschen verabschiedet man sich mit »Pfiat enk, Pfiat eich, Pfiats eich« – und wenn man per Sie ist, mit einem »Pfiat eana« oder, wie eingangs erwähnt, mit »Pfia God«. Es ist zwar nicht egal, was man beim Kommen und Gehen sagt, aber wie man diese Grüße schreibt, das spielt keine Rolle. Es gibt hierfür keine Rechtschreibregelung.

      Für Jochen dürfte es nur theoretisch wichtig sein, über »Grias de« und »Pfiat de« Bescheid zu wissen, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. Aktiv verwenden sollte er besser nur die Grüße, die er auch aussprechen kann. Mit »Auf Wiedersehen« wäre er beim Abschied jedenfalls gut beraten. »Auf Wiederschauen« wäre noch besser, das klingt sogar einigermaßen bairisch. Fast perfekt wird es, wenn er nur »Wiederschaung« sagt. Dass man als Ortsfremder allerdings manchmal lieber grußlos verschwinden möchte, ist auch verständlich …

       WIE MAN RICHTIG »GRIASS DE« SAGT

… wenn man per Du ist: … wenn man einen oder mehrere siezt: … wenn man Freunde trifft:
Begrüßen Grias de / Servus/ Habedere Griaß eana / Grüß Gott / Griaß eana God Griaß enk / Griaß eich / Servus miteinand
Verabschieden Pfiat de / Servus / Habedere Pfiat eana / Pfia God / Auf Wiederschauen Pfiat eich / Pfiats eich

       TSCHÜSS, SERVUS UND ADE!

      Auch in Franken treffen sich die Leute mit einem herzlichen »Grüß Gott«. Doch beim Abschied gibt es einen fränkischen Sonderweg. Immerhin geht auch »Servus«, aber – wie in Schwaben – ist in Franken häufiger auch ein knappes »Ade« zu hören. »Ade« klingt freilich erst mal ungewohnt und ein bisschen nach romantischem Volkslied. Doch auch hier schwingt der Herrgott mit, wenn auch nicht ganz so offensichtlich. Das Wort stammt vom französischen Adieu, was wiederum »à dieu«, also »bei Gott«, bedeutet. »Ade« jedenfalls sagen in Franken alle, die Jungen wie die Alten. In Oberfranken hört man auch die verkleinerte Form – »Adela«. Übrigens: Wenn dort mal jemandem ein »Tschüss« herausrutscht, dürften weniger starke Sanktionen auf ihn warten als etwa in Altbayern. »Tschüss« hat in Oberfranken bereits großen Einfluss und verdrängt manchmal die anderen Abschiedsgrüße. »Na servus« würde ein Niederbayer dazu sagen.

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