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Wasserstoff und Brennstoffzellen. Sven GeitmannЧитать онлайн книгу.

Wasserstoff und Brennstoffzellen - Sven Geitmann


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hebt die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche um etwa 30 °C. Ohne diese Eigenschaft wäre es also um einiges kälter auf diesem Planeten.

      Wird allerdings heute von „Treibhaus-Effekt“ gesprochen, ist eine weitergehende Erwärmung gemeint, die der Konzentrationszunahme von Kohlenstoff-Dioxid, Methan, FCKW, Distickstoff-Oxid sowie anderen Spurengasen zugeschrieben wird. Einige Klimamodelle sagen in den nächsten 50 Jahren eine globale Temperaturerhöhung um 1,5 bis 4,5 °C voraus.

      Seit dem Klimagipfel in Rio de Janeiro im Jahr 1992 diskutieren die Teilnehmer-Staaten über ein gemeinsames Vorgehen, um eine menschengemachte Temperaturerhöhung und fortschreitende Klimaveränderung einzudämmen. Nachdem es damals neben wichtigen verabschiedeten Dokumenten (Agenda 21) noch keine konkreten Vereinbarungen gegeben hatte, einigten sich im Jahr 1997 insgesamt 160 Staaten in der japanischen Stadt Kyoto auf eine Verringerung ihres Schadstoff-Ausstoßes. Die Industrieländer verpflichteten sich, ihre Emissionen an Kohlenstoff-Dioxid und Treibhaus-Gasen bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 um 5 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 zu senken. Von dieser Vereinbarung distanzierten sich jedoch die Vereinigten Staaten.

      Im Sommer 2001 wurde in Bonn ein weiterer Versuch unternommen, das so genannte Kyoto-Protokoll dennoch in Kraft treten zu lassen. Dies gelang unter erheblichen Zugeständnissen, allerdings ohne die Beteiligung der USA.

      Die Europäische Union hat im Rahmen dieser Vereinbarung zugesichert, ihre Emissionen zukünftig um 8 Prozent zu reduzieren. Wegen der unterschiedlichen Lastverteilung innerhalb der EU wird die Bundesrepublik 21 Prozent beisteuern, während anderen europäischen Ländern ein Anstieg ihrer Zahlen zugestanden wurde. Mittelfristig (bis zum Jahr 2020) ist eine Emissionsreduktion von 20 bis 40 Prozent angepeilt, langfristig (bis 2040) von 70 Prozent.

       ABB. 5: CO2-EMISSIONEN

      Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen weltweit

       [Born, 2001]

      Bis zum Jahr 2001 war es noch so, dass fast alle Länder eher mehr als weniger Kohlenstoff-Dioxid emittierten. Dass Russland scheinbar eine löbliche Ausnahme bildete (s. Abb. 5), lag vorrangig am Zusammenbruch der Industrie nach dem Zerfall der Sowjetunion, von dem sich die dortige Wirtschaft noch nicht wieder erholt hatte. Speziell die Vereinigten Staaten von Amerika, die für einen Großteil des CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, steigern sogar ihren Anteil und signalisieren nach wie vor kein Einlenken, aus Angst vor Einbußen für die eigene Wirtschaft.

       2.6 Ausstieg aus der Atomenergie

      Bei der Atomenergie gibt es zwar keine direkten Schadstoff-Emissionen wie bei fossiler Energie. Demgegenüber ist jedoch die Gefährdung während und nach der Nutzung von Kernbrennstoffen so groß, dass der Bundestag den Ausstieg aus dieser Technologie beschlossen hat.

      Die Abwendung von der Atomenergie ist in Europa bereits seit einiger Zeit im Gange. Von den damaligen EU-Mitgliedsländern haben fünf von Anfang an auf Kernenergie verzichtet. Zwei Länder (Österreich und Italien) haben den Einstieg in diese Technologie wieder abgebrochen und in drei Ländern (Niederlande, Belgien und Schweden) ist der Ausstieg beschlossene Sache. [Jänicke, 2002]. Diese Umorientierung hat gute Gründe:

      1. Die Wettbewerbsfähigkeit einer nuklear erzeugten Kilowattstunde ist deutlich geringer als lange Zeit angenommen wurde.

      2. Die Endlagerung des Atommülls ist nach wie vor ungeklärt.

      3. Es besteht eine latente Unfallgefahr speziell von veralteten Anlagen.

      4. Es besteht die Gefahr von Attentaten auf Kraftwerke und Castor-Transporte.

      5. Es bestehen erhebliche Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung.

      Trotz dieser gewichtigen Probleme ist bisher geplant, bis zum Jahr 2005 in Deutschland lediglich zwei Atomkraftwerke abzuschalten (nach Stade könnte Obrigheim folgen). Da es jedoch bereits heute erhebliche Schwierigkeiten bei der Lagerung des täglich neu entstehenden Atommülls gibt, sollten so früh wie möglich auch die restlichen Meiler vom Netz genommen werden.

      Der Ausstieg aus der Atomenergie und die gleichzeitige Verwirklichung der Klimaschutzziele ist dabei kein Widerspruch, wenngleich Atomenergie-Befürworter den Nuklearstrom als schadstofffreie Energie propagieren, ohne die das Kyoto-Protokoll nicht erfüllt werden könne. Angesichts erheblicher Überkapazitäten und wachsender Anteile der erneuerbaren Energien sind Kapazitätsengpässe auf dem Strommarkt nicht zu erwarten. Es ist demnach nicht zu befürchten, dass beim Verzicht auf Atomstrom stattdessen veraltete Kohlekraftwerke die Luft verpesten oder die Lichter ausgehen könnten. [Jänicke, 2002]

      Mitte der 1960er Jahre konnte die Kernenergie-Branche einen großen Aufschwung verzeichnen. Der damalige Anstieg des Jahresenergieertrages war jedoch nicht so hoch wie bei der Windenergie, die in den 1990er Jahren ihre Anfänge hatte (s. Abb. 6). Trotz relativ windarmer Jahre kann die Windbranche in ihren ersten 11 Jahren eine bessere Entwicklung vorweisen als die Atomindustrie.

       ABB. 6: QUALITATIVER VERGLEICH DER ERSTEN 11 JAHRE KOMMERZIELLER NUTZUNG

      Vergleich: Atomstrom – Windenergie

       Quelle: Enercon

       2.7 Entwicklung

      Bei der Analyse der vorweggegangenen Verbrauchs- und Schadstoff-Daten kommt man nicht umhin zu fragen, wie die weitere energiewirtschaftliche Entwicklung aussehen wird. Dazu hier ein kurzer Ausblick.

      Der weltweite Energiebedarf wird weiter steigen. Wissenschaftler erwarten, dass er bis 2015 gegenüber dem Referenzjahr 1995 um über 50 Prozent zunehmen wird. Wenn keine radikale Trendwende eintritt, wird der überwiegende Anteil davon nach wie vor durch die Verbrennung fossiler Energieträger gedeckt werden.

      Damit verbunden wäre:

      • eine weitere Reduzierung der natürlichen Vorkommen fossiler Energieträger,

      • eine weitere Zunahme der Umweltbelastung und

      • eine weitere globale Klimaerwärmung.

      Um diese Entwicklung zu umgehen oder zumindest zu verzögern hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch zu steigern. Von 2,1 Prozent im Jahr 2000 soll deren Anteil auf 4,2 Prozent im Jahr 2010 verdoppelt werden. Bei der Stromproduktion soll der Anteil von 6,25 Prozent (2000) auf 12,5 Prozent (2010) und bis 2020 auf mehr als 20 Prozent erhöht werden. Nach den heute vorliegenden Zahlen kann dieses Vorhaben durchaus als ein realistisches eingeschätzt werden.

      In einem Zukunftsszenario, das „Die Grünen“ im Jahr 2002 vorstellten, würde der Windenergie im Jahr 2020 mit etwa 45 Prozent der größte Anteil unter den erneuerbaren Energien zukommen. An zweiter Stelle könnte dann Biomasse liegen. Von 4 Prozent im Jahr 2002 wird sie nach dieser Einschätzung auf rund 26 Prozent ansteigen. Wasserkraft würde auf die dritte Stelle zurückfallen (von 62 Prozent auf 21 Prozent). Demgegenüber könnte der Anteil von Photovoltaik von 0,2 Prozent auf 3,4 Prozent zunehmen.

      Im Wärmebereich werden sich dieser Einschätzung nach die erneuerbaren Energien etwas langsamer durchsetzen. Bis 2020 ist hier ein Anteil von rund 12 Prozent zu erwarten. Davon wird die Biomasse rund drei Viertel ausmachen, den Rest werden Solarkollektoren liefern. [Trittin, 2002]

      Eine etwas nüchternere Sichtweise hat die von der bundesdeutschen Regierung


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