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Entdeckungsfahrten im Pazifik. James CookЧитать онлайн книгу.

Entdeckungsfahrten im Pazifik - James Cook


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Dokument setzte sich im Namen der Franziskaner für eine weitere Forschertätigkeit aus religiösen Motiven ein und offenbarte die Existenz der Torres-Straße zwischen Neuguinea und dem australischen Kontinent. Im Augenblick bereitete Dalrymple ein Buch und ein Pamphlet über die Erforschung des Pazifiks vor; darin suchte er das Vorhandensein eines südlichen Kontinents nachzuweisen. Für die Admiralität hatte er jedoch den großen Nachteil, dass er kein Marineoffizier war. Darüber hinaus war er anmaßend, dünkelhaft, engstirnig und übelnehmerisch. Das zeigte sich in seiner Ablehnung des Angebots, als wissenschaftlicher Experte und Beobachter des Durchgangs der Venus an Bord der Endeavour mitzufahren; das zeigte sich auch in den skrupellosen und verleumderischen Vorwürfen, die er später gegen Cook erhob. Erfreulicherweise wies die Admiralität eine Empfehlung zurück, der-zufolge Dalrymple die Expedition leiten sollte, und ebenso erfreulich war es, dass ihre Wahl schließlich auf Cook fiel.

      Cook wurde Anfang April 1768 zum Leiter der Expedition ernannt; doch allem Anschein nach war sein Schiff bereits Ende März ausgesucht worden. Man darf annehmen, dass es kein Zufall war, dass ein in Whitby ausgebildeter Kommandeur und ein in Whitby gebautes Kohlenschiff gewählt wurden. Cooks Biograf Kippis nimmt an, dass Palliser mit der Wahl des Schiffes betraut wurde; und Palliser dürfte Cook um Rat gefragt haben.

      Jedenfalls kaufte die Marine für die Admiralität das Whitby-Kohlenschiff Earl of Pembroke; es war damals knapp vier Jahre alt und hatte eine Tragfähigkeit von 368 britischen Tonnen. Die Regierung zahlte £ 2800 für das Schiff und £ 2294 für seine Überholung und die anderen Arbeiten, die seiner Vorbereitung auf die Expedition dienten. Es erhielt auch einen neuen Namen: Endeavour – die Anstrengung.

      Die Endeavour zählt zu den berühmtesten Schiffen der Geschichte. Über ihren Bau und ihre Ausmaße wissen wir weit besser Bescheid als über Kolumbus‘ Santa Maria, Magellans Victoria oder Drakes Golden Hind. Ihre Form war „skandinavisch“: Sie war ein außerordentlich robustes Schiff mit breitem Bug und wenig Tiefgang; so erzielte sie natürlich keine hohen Geschwindigkeiten. Cook fasste ihre Vorzüge in der Einführung seines Logbuchs der zweiten Reise zusammen – für diese Expedition wurden ähnliche Schiffe erworben, die Resolution und Adventure. Die Endeavour konnte ungewöhnlich viel Ladung aufnehmen; sie war widerstandsfähiger als die meisten anderen Schiffe; ihre eigene Mannschaft konnte sie auf den Strand ziehen und Reparaturen vornehmen. Die Reise sollte die Klugheit und Urteilsfähigkeit derer zeigen, die sie gewählt hatten.

      Im Gegensatz zu vielen früheren Expeditionen war es Cook dank des verbesserten Typs und der Takelage der Endeavour möglich, mit insgesamt nur 94 Mann an Bord zu reisen – darunter einer Gruppe von elf Wissenschaftlern; somit ergab sich die hohe und äußerst vorteilhafte Kapazität von vier Tonnen pro Person. Auch hatte Cook früheren offiziellen Expeditionen wie der Dampiers voraus, dass seine Mannschaft im Allgemeinen ihrer Aufgabe gewachsen war – obwohl sich Cook ebenso leidenschaftlich wie erfolglos gegen die Mitnahme eines einarmigen Kochs sträubte.

      Lieutenant Gore, der Cook auch auf seiner dritten und letzten Expedition begleiten sollte, hatte die Erde unter Byron und Wallis umsegelt; fünf weitere Männer aus Cooks Mannschaft waren mit Wallis gefahren und hatten daher die Entdeckung der König-Georg-III.-Insel, Tahiti, erlebt. Ein Wissenschaftler bemerkt hierzu, dass sich unter diesen erfahrenen Weltumseglern auch eine Ziege befand, die mit Wallis die Erde umfahren hatte und nun auf Captain Cook überging, „damit man auch den Kaffee der Südsee mit Milch nehmen konnte“. Im Durchschnitt war die Mannschaft der Endeavour sehr jung, wenige hatten die dreißig überschritten. Cook wählte sie nicht selbst, doch fünf seiner Männer hatten seine Neufundlandreise auf der Grenville mitgemacht, und manche sollten ihn noch auf seiner zweiten und sogar seiner dritten Reise begleiten.

      Die Wissenschaft war vertreten durch Charles Green, den Assistenten des Königlichen Astronomen, einen fähigen Mann, den die Königliche Gesellschaft Cook als „Beobachter“ zuteilte; durch eine Gruppe unter der Leitung von Joseph Banks, einem wohlhabenden jungen Mann der Königlichen Gesellschaft, der Dr. Solander berief, einen Naturforscher und Schüler von Linne; durch H. Sporing als naturwissenschaftlichen Assistenten; und durch A. Buchan und S. Parkinson als Zeichner. Sowohl die Königliche Gesellschaft als auch Banks sorgten für eine umfangreiche wissenschaftliche Ausrüstung; Solander schätzte, dass Banks für die Expedition rund £ 10000 ausgab – eine enorme Summe zu jener Zeit, doch vergleichsweise gering, wenn man bedenkt, welchen Beitrag die Reise zur Botanik und anderen Zweigen der Naturwissenschaft leistete.

      Die Literatur, welche für die Reise zusammengetragen wurde, umfasste die meisten erreichbaren Schriften über den Pazifik – darunter Auszüge aus Tasmans Logbüchern, Wallis‘ Bordbuch und, als Geschenk des Autors an Banks, Dalrymples unveröffentlichtes Pamphlet, das Arias‘ Beweise der Existenz der Torres-Straße zum Inhalt hatte. Cook veranlasste die Mitnahme von ausreichenden Mengen Antiskorbutika; es wurde bereits darauf hingewiesen, welche Verdienste er sich dadurch erwarb. Auf den Rat von Wallis hin wurde Tahiti, damals als König-Georg-III.-Insel bekannt, für die Beobachtung der Venus gewählt; Wallis war im Mai 1768 nach England zurückgekehrt, nachdem er diese Insel entdeckt hatte.

      Anweisungen an Cook

      Cooks Instruktionen zerfielen in zwei Teile. Der erste und offizielle, von der Admiralität nach Rücksprache mit der Königlichen Gesellschaft verfasst, ordnete an, dass die Expedition über das Kap Horn nach der König-Georg-III.-Insel (Tahiti) reisen sollte, um im Juni 1769 den Durchgang der Venus zu beobachten.

      Nach der Erfüllung dieser Aufgabe aber sollte Cook weitere, geheime und versiegelte Instruktionen öffnen; und diese befahlen ihm, Nachforschungen darüber anzustellen, ob sich im Pazifik südlich Tahitis ein großer Kontinent befand und ob Tasmans Neuseeland ein Teil dieses Kontinents war. Mit anderen Worten: Cook sollte die Stichhaltigkeit der Thesen Dalrymples und der „Dry Land“-Theoretiker nachprüfen; falls sich deren Theorien als zutreffend erwiesen, sollte er die Voraussetzungen für eine britische Vormachtstellung in diesem neuen Kontinent schaffen.

      Cooks eigenes Logbuch deutet die Natur dieser Anweisungen an; doch die Instruktionen selbst blieben lange Zeit unbekannt. Erst 1928 wurden sie entdeckt und veröffentlicht. Sie sind so bedeutungsvoll, dass wir sie hier in vollem Umfang wiedergeben. Obwohl das Dokument geheim war, wies der London Gazetteer am 18. August 1768 darauf hin, dass die Expedition nach der Beobachtung der Venus „einige neue Entdeckungen in jenen unbekannten Breiten um 40°“ anstreben sollte.

Geheim Im Auftrag des Hohen Admirals von Großbritannien et cetera

      Zusätzliche Instruktionen für Lt. James Cook, betraut mit dem Kommando seiner Majestät Schiff Endeavour

      Alldieweil die Entdeckung bislang unbekannter Länder und der Erwerb von Kenntnissen über ferne Teile des Erdenrunds, so zwar entdeckt, hingegen aber unzureichend erforscht sind, dem Ruhm dieser Nation als einer Seemacht wie auch der Würde der Krone Großbritanniens in höchstem Maße zuträglich sind und den Handel und die Navigation in jenen Breiten auf das Hervorragendste zu befördern vermögen; und alldieweil gewisse Gründe zu der Annahme berechtigen mögen, ein Kontinent oder ein Land großen Ausmaßes sei im Süden jener Zone zu finden, welche Kapitän Wallis im Schiffe Seiner Majestät, dem Dolphin, bereiste (ein Dokument hierzu findet Ihr beigelegt), oder im Süden jeder Strecke, die von früheren Navigatoren in Verfolgung ähnlicher Ziele befahren wurde; dessenthalben belieben es Seiner Majestät, Euch zu ersuchen, alsbald mit dem Euch unterstehenden Schiffe in See zu stechen, nachdem Ihr die Beobachtung des Durchgangs der Venus abgeschlossen habt, und dabei die folgenden Instruktionen zu beobachten.

      Ihr sollt gen Süden fahren, um den oben genannten Kontinent zu entdecken, bis Ihr bei der Breite von 40° angelangt seid, so Ihr ihn nicht zu einem früheren Zeitpunkt antrefft. Doch so Ihr weder diesen Kontinent noch irgend Anzeichen seines Vorhandenseins gefunden habt, sollt Ihr die Suche in westlicher Richtung fortsetzen, zwischen der oben erwähnten Breite und der Breite


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