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Fürstenkrone 11 – Adelsroman. Viola LarsenЧитать онлайн книгу.

Fürstenkrone 11 – Adelsroman - Viola Larsen


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Sei doch nicht so störrisch! Und die Sachen deiner Mutter bekommst du natürlich. Ich habe sie für dich nur aufbewahrt, sonst nichts. Ich habe nicht die Absicht, mich an fremdem Eigentum zu bereichern.«

      Sie war so sicher und überlegen, dass er für Augenblicke stutzig wurde und schwieg.

      Sie sah, wie er in seinen Empfindungen hin und her schwankte.

      »Begleitest du mich zur Gruft?«, fragte sie leise und bittend.

      Er sah sie kurz an, zögerte einige Augenblicke und erbot sich dann, mitzugehen. Sie nahm wie selbstverständlich seinen Arm, griff nach den Rosen und schritt mit trauriger Miene die Stufen der breiten Marmortreppe hinab.

      »Du sollst dir Tihany wieder wohnlich gestalten«, sagte sie, aber sie hatte nicht die Absicht, ihm die wertvollen Gegenstände zurückzugeben. Er würde schon mit der Zeit gefügig werden und ihr nichts wegnehmen. Er war Kavalier, das fühlte sie. Sein Zorn würde schnell schwinden, wenn sie nur sanft blieb.

      An der Gruft verharrten sie einige Minuten in tiefem Schweigen. Er stand in einiger Entfernung und wusste nicht, was er von dieser Frau halten sollte. War das alles doch echt?

      Als sie ihre Rosen niedergelegt hatte und wieder auf ihn zutrat, lächelte sie ihn so innig an, dass er ihr den Arm bot.

      »Ich möchte dir so gern helfen, lieber Sandor«, sagte sie, so weich sie es vermochte.

      »Wie sollte das aussehen?«, fragte er immer noch kühl. »Arbeiten willst du doch wohl kaum. Und ich kann jetzt nur Menschen brauchen, denen keine Arbeit zu viel ist. Tihany ist völlig verwahrlost. Warum hat mein Vater Leute entlassen? Warum wird nur die Hälfte der Felder bestellt? Warum seid ihr nicht in Tihany geblieben? Warum musste dieses stilwidrige Stadtpalais gekauft werden, wenn es um die Finanzen nicht zum Besten stand?«

      Gräfin Coletta war tief beleidigt, dass er ihr Stadtpalais stilwidrig nannte.

      »Das kann ich dir alles nicht sagen«, erwiderte sie heftig, »das ist Sache deines Vaters gewesen, und es ist töricht von dir, einem Toten noch nachträglich Vorwürfe zu machen. Du hättest ja hierbleiben können. Aber nur weil du mich nicht mochtest, bist du nicht zurückgekehrt und hast deinen Vater alle Entscheidungen überlassen.«

      »Ich glaube, da irrst du dich. Ich habe täglich darauf gewartet, ein liebes Wort von meinem Vater oder dir zu hören, und wenn man mich gebeten hätte zurückzukommen, hätte ich keine Sekunde gezögert. Aber ich sehe ein, dass meine Fragen keinen Sinn mehr haben. Ich muss mich an die Tatsachen halten. Entschuldige bitte, dass ich so heftig war.«

      Sie war sofort versöhnt, wenigstens nach außen hin. Inzwischen hatten sie das Schloss wieder erreicht. Sie bat noch um eine Tasse Tee, ehe sie wieder abfahren wollte, und er lud sie notgedrungen dazu ein.

      Sie nahmen den Tee im kleinen Gartensalon, der noch am meisten an die frühere Behaglichkeit erinnerte. Die Fenstertür zur Terrasse war weit geöffnet. Gräfin Coletta saß ihrem Stiefsohn gegenüber und beobachtete ihn unter halbgeöffneten Lidern.

      »Dein Vater hat in den letzten Jahren fest damit gerechnet, dass du ein reiches Mädchen heiraten würdest«, sagte sie nach einer Weile des Schweigens. »Außerdem glaubte er auch nicht, dass du je zurückkommen würdest. Das war ein Grund, warum er Erlau gut verkaufte. Auch er hatte schon finanzielle Schwierigkeiten. Willst du überhaupt nicht heiraten, Sandor?«

      »Was ist das für eine Frage. Natürlich möchte ich heiraten. Aber ich sehe nicht auf Reichtum.«

      Sie hatte nach einer Zigarette gegriffen, und er gab ihr Feuer.

      »Das ist sehr undiplomatisch von dir. Du bist noch viel zu romantisch. Es wäre an der Zeit, dass du etwas realistischer denken würdest.«

      Er blickte sie finster an, aber sie achtete nicht darauf.

      »Eine reiche Frau, die natürlich auch gut aussehen muss, würde dich aus allem retten. Bitte, werde nicht gleich wieder heftig, ich meine es nur gut mit dir.«

      »So?«, warf er voller Hohn hin. Aber sie reagierte nicht darauf.

      »Da du so an Jagdschloss Erlau hängst, lieber Sandor, wüsste ich einen Weg für dich, es wiederzubekommen.« Lauernd beobachtete sie die Wirkung ihrer Worte.

      Er hatte seine Teetasse mit einem Ruck hingestellt und starrte sie sprachlos an.

      »Auf dieses Rezept bin ich gespannt, meine Liebe«, entfuhr es ihm.

      »Ich nehme an, dass es dir bekannt ist, wer der Käufer von Erlau ist?«

      »Ja, Lindemann hat es mir gesagt. Ein neureicher Baron«, bemerkte er leicht verächtlich.

      »Baron Waldstein ist ein Mann mit Geist und Manieren«, sagte sie spitz. »Was weiß schon Lindemann davon. Der Baron ist seit einem dreiviertel Jahr Witwer und hat zwei sehr reizende Kinder. Sohn Albert ist fünfundzwanzig und die Tochter zweiundzwanzig. Ich kenne das junge Mädchen nur flüchtig, da es bisher viel im Ausland war. Ein sehr hübsches Mädchen, lieber Sandor. Sie wäre eine ausgezeichnete Partie für dich, geradezu ideal. Du wärst alle Sorgen los und hättest eine Frau, die in der besten Gesellschaft glanzvoll bestehen würde.«

      »Wie ungemein rührend von dir, sich um mich zu sorgen«, erklärte er eiskalt. »Aber gib dir bitte keine weitere Mühe, für mich eine deiner Ansicht nach passende Frau zu suchen. Das übernehme ich selbst. Ich brauche kein reiches, verwöhntes Geschöpf, das auf gesellschaftlichem Parkett glänzt, sondern einen Menschen, der zu mir hält, der mich in meiner harten Arbeit unterstützt.«

      »Wenn sie reich ist, braucht keiner von euch beiden hart zu arbeiten, lieber Sandor.«

      Er sprang erregt auf.

      »Gib dir keine Mühe, mich mit diesem Luxusmädchen zu verheiraten! Sie ist keine Frau für mich. Mir ist ein einfaches Mädchen aus dem Volk lieber als diese Modepuppen.«

      Auch die Gräfin hatte sich erhoben. Sie behielt ihre überlegene Haltung.

      »Ich dachte, dir läge so viel an Erlau. Wenn du die Baronesse Waldstein heiraten würdest, bekäme sie bestimmt das Jagdschloss als Mitgift. Das wäre doch zu überlegen. Denke einmal vernünftig darüber nach. Falls du deine Ansicht über eine künftige Ehegefährtin ändern solltest, lass es mich wissen. Ich bin gern bereit, die Bekanntschaft mit den Waldsteins zu vermitteln und zwar so diskret, dass die Absicht niemandem auffällt.«

      »Danke für die gütige Unterstützung«, sagte er grimmig, »ich werde nicht darauf zurückkommen. Ich muss mich mit dem Verlust unseres Jagdschlosses abfinden. Die Hauptsache ist ja, dass deine Zukunft gesichert ist. Oder muss ich mir auch darüber Gedanken machen?«

      In seiner Stimme lag bittere Ironie, die sie sehr klar heraushörte.

      »Nicht nötig. Ich sorge für mich selbst, mein Lieber. Du bist sehr taktlos heute. Ich habe das nicht verdient. Aber ich will nachsichtig sein, um deines Vaters willen. Du weißt, wo ich zu finden bin. Wenn du einen Rat brauchen solltest, bin ich jederzeit für dich da.«

      Er brachte sie stumm zum Portal und begleitete sie dann bis zu ihrem Wagen. Wieder bereute er, so heftig gewesen zu sein. Trotzdem hatte er nicht den Wunsch, sie so bald wiederzusehen.

      *

      Baron Waldstein beugte sich über die Hand von Gräfin Coletta und drückte einen Kuss darauf.

      »Darf ich Ihnen noch einmal persönlich mein tiefstes Mitgefühl zum Verlust Ihres Gatten aussprechen. Leider konnte ich an der Trauerfeier nicht teilnehmen, weil mich dringende Auslandsgeschäfte daran hinderten.«

      »Ich danke Ihnen sehr, Baron. Und vor allem auch für Ihre Blumen und Ihre Zeilen. Bitte, nehmen Sie Platz. Ich fühle mich so entsetzlich einsam und bin glücklich, einen lieben Menschen sehen und sprechen zu können.«

      Er erkundigte sich noch einmal zartfühlend nach der Todesursache und ließ sich über die Trauerfeier berichten. Baron Waldstein war ein Mann von Welt. Können und auch eine Portion Glück hatten ihn zu dem gemacht, was er heute war, ein erfolgreicher Bankier, der in allen Teilen der Welt zu Hause


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