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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Susanne SvanbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Susanne Svanberg


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wieder mitzunehmen.«

      »Aber was soll ich denn tun?«, rief Betti verzweifelt aus. »Sie sagen doch selbst, dass Sie für das Kind nicht sorgen können. Evi hat es gut bei mir. Es geht ihr nichts ab.«

      »Nur ihr Vater«, meinte er bitter.

      »Dafür kann ich nichts«, verteidigte sich Betti.

      »Sie hätten nicht kommen dürfen«, wiederholte er. »Ich wollte dem Kind ersparen, dass es mich als Krüppel sieht.«

      »Evi hat Sie trotzdem lieb«, sagte Betti leise.

      »Und wie soll es weitergehen? Evi hätte mich vielleicht bald vergessen, aber durch dieses Zusammentreffen ist die Erinnerung in ihr wieder wachgerufen worden.«

      »Wünschen Sie denn, dass Evi Sie vergisst?«

      »Was bleibt mir denn anderes übrig?«, rief er heftig. »Ich bin kein vollwertiger Mensch mehr. Was hat Evi an einem Vater, der nicht einmal mehr seinen Dienst ausüben kann?«

      Es schmerzte Betti, ihn so reden zu hören, aber sie wusste nicht, was sie erwidern sollte.

      Später fragte sie Frau Haslinger: »Gibt es denn keine Hoffnung für Herrn Gleisner? Ich meine, dass er wieder gesund wird?«

      »Ja«, erwiderte Frau Haslinger gedehnt, »damals nach dem Unfall, sprach der Arzt davon, dass es möglich wäre, ihm ein künstliches Hüftgelenk einzusetzen. Es ist natürlich eine schwierige Operation, und Herr Gleisner wollte nichts davon wissen. Ich habe mich nicht getraut, ihm zuzureden. Ich verstehe zu wenig davon.«

      »Aber es kann doch nicht so weitergehen!«, rief Betti. »Herr Gleisner ist noch zu jung, um sein Leben als Rentner zu verbringen.«

      »Ja, darüber mache ich mir ebenfalls Sorgen. Fritz möchte nicht mehr lange hierbleiben. Wir hatten die Absicht, für Erich Gleisner einzuspringen, bis er wieder gesund ist. Wir hatten aber damit gerechnet, dass das in absehbarer Zeit der Fall sein würde. Unsere Tochter lebt mit ihrer Familie in München. Wir wollen auch hinziehen, um in ihrer Nähe zu wohnen. Im Moment ist das aber unmöglich. Was soll aus Erich werden, wenn fremde Leute herkommen?«

      Auch Betti konnte zu diesem Problem keine Lösung anbieten. Doch die von Frau Haslinger erwähnte Operation ging ihr im Kopf herum. Sie nahm sich vor, gleich nach ihrer Rückkehr Frau Dr. Frey zu Rate zu ziehen.

      Betti blieb mit Evi eine Woche im Bayerischen Wald. Evi war viel mit ihrem Vater beisammen, doch Betti ging ihm geflissentlich aus dem Weg. Sie brachte seiner Lage zwar vollstes Verständnis entgegen, stand aber seiner Bitterkeit hilflos gegenüber. Sie wusste nun, dass er sein Kind liebte, aber Angst davor hatte, diese Liebe zu zeigen, weil er Evi nicht an sich fesseln wollte.

      *

      Bei ihrer Ankunft in Bachenau wurde Betti von Andrea von Lehn freundlich, von Helmut Koster jedoch mit Vorwürfen empfangen.

      »Eine volle Woche bist du weggeblieben!«, begrüßte er sie ärgerlich.

      »Aber, Helmut, eine Woche ist doch nicht lang«, verteidigte sie sich.

      »Für mich war es lang. Aber du scheinst keinerlei Sehnsucht nach mir gehabt zu haben.«

      »Sei nicht so kindisch. Du redest, als ob wir monatelang getrennt gewesen wären.« Trotzdem empfand Betti, dass Helmut mit seinen Vorwürfen nicht so unrecht hatte. Sie hatte nämlich während der Woche im Bayerischen Wald kaum an ihn gedacht. Die Sorge um die Zukunft Erich Gleisners hatte sie viel mehr beschäftigt.

      Helmut sagte nichts mehr. Er war verstimmt und verhielt sich in den folgenden Tagen Betti gegenüber reserviert, die darüber jedoch eher erleichtert war.

      Evi hatte sich während der Bahnfahrt eine leichte Erkältung zugezogen. In der Nacht stieg ihr Fieber. Andrea von Lehn und Betti waren darüber so besorgt, dass sie Frau Dr. Frey anriefen.

      Diese kam am nächsten Morgen und untersuchte das Kind. »Es ist nichts Ernstes«, beruhigte sie gleich darauf die beiden Frauen. »Nur ein Schnupfen. Wenn Evi ein paar Tage im Bett bleibt, ist sie bald wieder gesund.«

      Die Ärztin schickte sich an zu gehen, aber Betti hielt sie zurück. Sie wollte bei dieser Gelegenheit mit Frau Dr. Frey über das Leiden Erich Gleisners sprechen.

      »Ich kann darüber kein Urteil abgeben«, meinte Frau Dr. Frey, nachdem Betti ihre Ausführungen beendet hatte. »Ich weiß nichts Genaues über die Verletzung.«

      »Ja, natürlich, daran hätte ich denken müssen«, murmelte Betti niedergeschlagen. »Aber ich musste mit Ihnen darüber reden. Erich Gleisner tut mir so leid. Es muss schrecklich sein, ohne Hoffnung dahinzuleben. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich es nicht über mich bringen, auf mein Kind zu verzichten. Es muss doch einen Weg geben! Vielleicht könnte diese Operation, von der Frau Haslinger sprach, doch Hilfe bringen?«

      »Ich werde mich erkundigen«, versprach Frau Dr. Frey. Bettis Worte hatten sie in eigenartiger Weise berührt. Zu gut entsann sie sich der Zeit, die die schwersten ihrem bisherigen Leben gewesen war. Damals hatte ihr Mann Stefan nach einem schweren Unfall seinen Lebensmut vollkommen verloren gehabt. Ähnlich wie Erich Gleisner hatte er auf sein Töchterchen, sein geliebtes Filzchen, verzichten wollen. Aber im Gegensatz zu Erich Gleisner war Stefan nicht allein gewesen. Anja war ihm hilfreich zur Seite gestanden. Sie hatte energisch den Kampf mit dem Schicksal aufgenommen und den mutlosen Mann nicht allein gelassen.

      Um wie viel schwerer hatte dagegen das Schicksal Erich Gleisner getroffen. Seine Frau hatte ihn einfach im Stich gelassen, als er zum Krüppel geworden war. Er musste darüber verzweifeln.

      Anja fand keine Ruhe. Evis Vater war zwar für sie ein Unbekannter, aber trotzdem fühlte sie sich verpflichtet, etwas zu unternehmen. Da sie Kinderärztin war, war das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks eine Materie, die ihr fremd war. Deshalb hatte sie Betti auch keine Auskunft geben können. Aber etwas anderes konnte sie tun. Sie konnte sich mit dem Arzt Erich Gleisners in Verbindung setzen.

      Nachdem Anja diesen Entschluss gefasst hatte, teilte sie ihn sofort Betti mit. Aber Betti wusste den Namen und die Anschrift des Arztes nicht. Sie musste sich erst bei Frau Haslinger danach erkundigen.

      Dann kam für Betti eine Zeit fieberhafter Spannung. Was würde Frau Dr. Frey erfahren? Wie würde die Auskunft des anderen Arztes lauten? Würde eine Operation überhaupt möglich sein? Für Betti waren diese Überlegungen und Zweifel kaum mehr zu ertragen.

      Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Frau Dr. Frey die gewünschte Auskunft erhielt. Sie gab sie sogleich an Andrea von Lehn und Betti weiter.

      »Es ist mir gelungen, Dr. Berger telefonisch zu erreichen«, teilte sie den beiden freudig mit. »Er hat sich gleich an den Fall erinnert, der ihm irgendwie am Herzen zu liegen scheint. Die Operation ist möglich, und die Chancen einer völligen Heilung stehen sehr gut«, schloss Anja Frey triumphierend.

      »Warum wollte dann Herr Gleisner nichts davon wissen?«, fragte Andrea.

      »Das ist Dr. Berger auch unbegreiflich«, erwiderte Anja. »Er hat Herrn Gleisner zugeredet, aber es hat nichts genützt.«

      »Möglicherweise sind die Kosten sehr hoch«, überlegte Andrea. »Ein langer Aufenthalt im Krankenhaus wird wohl notwendig sein.«

      »Am Geld darf es doch nicht scheitern«, meinte Betti aufgebracht.

      »Nein, eigentlich müsste doch der Schuldige, der Mann, der Erich Gleisner angeschossen hat, die Kosten tragen.«

      »Vielleicht weigert er sich?«

      »Dann muss man gerichtliche Schritte gegen ihn unternehmen«, meinte Andrea. Frau Dr. Frey und Betti waren der gleichen Meinung.

      »Aber zuerst einmal muss man Erich Gleisner dazu bringen, dass er der Operation zustimmt«, sagte Anja.

      Andrea von Lehn sah Betti an. »Sie müssen mit Evi noch einmal in den Bayerischen Wald fahren«, beschloss sie. »Es muss Ihnen gelingen, Herrn Gleisner zu überreden.«

      Betti war nur allzu gern zu einer neuerlichen Reise bereit. Es war in


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