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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Susanne SvanbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Susanne Svanberg


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Helmut ab, und Betti hatten seine Vorwürfe unsicher gemacht. Es stimmte ja, dass sie innerhalb kürzester Zeit zweimal im Bayerischen Wald gewesen war. Nun wagte sie es nicht einmal, Andrea von Lehn um einen neuerlichen Urlaub zu bitten.

      Evi wurde jedoch ungeduldig. »Was ist denn jetzt mit Vati?«, fragte sie. »Ist er bei Onkel Fritz und Tante Anna oder im Krankenhaus?«

      »Er liegt im Krankenhaus«, erwiderte Betti gepresst.

      »Mein armer Vati! Es ist nicht schön, krank zu sein.«

      »Wer ist schon gern krank?«, seufzte Betti. Dann aber lächelte sie dem Kind zu. »Deinem Vati geht es gut. Er wird wieder laufen können.«

      »Bald?«

      »Ja.«

      »Nächste Woche?«

      »Nein, so schnell nicht. Eine Weile wird es noch dauern.«

      Evi zog die Stirn kraus, dann platzte sie mit der von Betti so gefürchteten Frage heraus: »Wann besuchen wir ihn endlich?«

      Betti zauderte. Schließlich sagte sie: »Ich war voreilig, als ich dir versprach, dass wir deinen Vati im Krankenhaus besuchen würden.«

      »Voreilig? Was ist das?«

      »Ich hätte es nicht versprechen dürfen. Sieh einmal, Evi, ich habe hier meine Arbeit. Ich muss das Haus in Ordnung halten, muss einkaufen, auf dich und auf Peterle aufpassen. Wir sind ohnedies schon zweimal zusammen weggefahren. Ich fürchte, Frau von Lehn wird nicht erlauben, dass wir jetzt nach München fahren.«

      »Tante Andrea wird es nicht erlauben?« Dieser Gedanke war für Evi unvorstellbar. »Ich werde sie fragen«, beschloss sie.

      »Nein, Evi, warte …«

      »Wenn du nicht fragst, wie kannst du dann wissen, dass es Tante Andrea nicht erlaubt?«

      Auf diese logische Argumentation wusste Betti nichts zu erwidern. Sie hoffte, dass Evi die Sache vergessen würde, aber damit irrte sie sich.

      Am Abend, als die Kinder bereits schliefen, warf Andrea ihrem Hausmädchen einen schwer zu deutenden Blick zu. Betti überlegte, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei, aber da sagte Andrea schon: »Evi hat mir vorhin erzählt, dass Sie ihr ursprünglich versprochen hatten, mit ihr ihren Vater im Krankenhaus zu besuchen. Sie hat mir vorwurfsvoll mitgeteilt, dass Sie wieder davon abgekommen seien, weil Sie meinen, dass ich Ihnen den dazu notwendigen Urlaub nicht bewilligen würde. Bin ich denn eine so hartherzige Arbeitgeberin, dass Sie sich nicht trauen, mich um ein paar Tage Urlaub zu bitten?«

      »O nein, nein!« Vor Schreck ließ Betti das Geschirrtuch fallen. Sie bückte sich, um es aufzuheben. Als sie sich wieder aufrichtete, war sie feuerrot im Gesicht. »Ich wollte nicht … Es war leichtsinnig von mir, Evi das Versprechen zu geben«, murmelte sie.

      »Ach so, dann war das mit dem Urlaub nur eine Ausrede«, meinte Andrea. »Ist es Ihnen unangenehm, Herrn Gleisner im Krankenhaus aufzusuchen? Wenn es so ist, dann muss ich Ihr Versprechen einlösen. Evi ist nämlich traurig. Sie möchte zu ihrem Vati. Man darf ein kleines Kind nicht so enttäuschen.«

      »Das will ich ja nicht«, rechtfertigte sich Betti. »Es ist mir auch nicht unangenehm, zu Herrn Gleisner ins Krankenhaus zu gehen. Ich hatte wirklich Angst, dass es Ihnen nicht recht wäre, wenn ich Sie schon wieder um Urlaub bitten würde.«

      »Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen?«

      »Helmut hat gemeint …«, begann Betti unsicher.

      »Herr Koster hat Ihnen also den Floh ins Ohr gesetzt!« Andrea lächelte hintergründig. »Er scheint an ihrer Reise nach München etwas auszusetzen zu haben.«

      »Ja. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist.«

      »Wirklich nicht?«

      »Er ist so sonderbar. Er wollte von der Operation nichts hören. Es war ihm egal, ob sie gelungen ist oder nicht«, beschuldigte Betti ihren Verlobten. »Er war geradezu entsetzt, als ich ihm von meinem Plan, nach München zu fahren, erzählte. Was soll ich jetzt machen?«

      »Das Versprechen, das Sie Evi gegeben haben, halten. Herr Koster wird das gewiss überleben.«

      *

      Später fragte Hans-Joachim seine Frau: »Sag einmal, bestärkst du Betti noch darin, ihren Verlobten zu verstimmen?«

      »Wieso?«

      »Du hast ihr Urlaub gegeben, damit sie nach München fahren kann, obwohl Herr Koster gegen diese Reise ist.«

      »Hätte ich ihn vorher um Erlaubnis bitten sollen? Wenn zwischen ihm und Betti Differenzen bestehen, geht mich das nichts an. Ich finde, Betti ist ein freier Mensch und kann machen, was sie will.«

      »Sicher. Nur – ein bisschen Rücksicht auf seine Gefühle sollte sie nehmen. Er ist verärgert.«

      »Dafür kann doch Betti nichts, und ich schon gar nicht.« Andrea sah nachdenklich zu Boden. »Ich fürchte, es wird Schwierigkeiten geben«, stellte sie betrübt fest.

      »Schwierigkeiten?«

      »Ja. Betti liebt Herrn Koster nämlich nicht – zumindest nicht richtig. Wahrscheinlich weiß sie das selbst noch nicht. Es ist mir auch eben erst aufgefallen.«

      »Das bildest du dir ein. Wie kannst du wissen, was in Betti vorgeht?«

      »Herr Koster scheint es zu fühlen und ist eifersüchtig. Wenn nur … Wenn wenigstens Betti … Das Dumme ist, dass ich ihn nicht kenne, und daher keine Ahnung habe, ob er …, ob Betti …«

      »Von wem sprichst du?«

      »Von niemandem«, erwiderte Andrea und fügte erklärend hinzu: »Aber es wäre die einzig befriedigende Lösung.«

      Hans-Joachim gab es auf, den komplizierten Gedankenvorgängen seiner Frau folgen zu wollen.

      *

      Trotz der Einwendungen Helmut Kosters trat Betti in Evis Begleitung die Fahrt nach München an.

      »Bleiben wir lange bei Vati?«, erkundigte sich Evi.

      »Nein, in einem Krankenhaus ist die Besuchszeit beschränkt. Ein oder zwei Stunden, denke ich.«

      »Oh, das ist aber kurz!« Evi war enttäuscht.

      »Dafür bleiben wir drei Tage in München, und jeden Tag werden wir zu deinem Vati gehen«, tröstete Betti das Kind.

      Evi nickte, aber ihr Gesichtchen hellte sich nicht auf. Irgendeine Sorge bedrückte sie.

      Bald rückte sie damit heraus: »Wenn wir nicht im Krankenhaus bleiben dürfen, was machen wir dann in der Nacht? Wo werden wir schlafen?«

      Betti musste lachen, worauf Evi gekränkt dreinsah. »Warum lachst du mich aus?«, fragte sie beleidigt.

      »Ich lache dich nicht aus. Du brauchst nicht besorgt zu sein. Wir müssen nicht unter der Brücke schlafen.«

      »Unter der Brücke schlafen? Was soll das heißen?«

      »Ach, das ist nur so eine Redensart. Wir nehmen uns ein Hotelzimmer, in dem wir während der drei Tage wohnen werden. Frau von Lehn hat mir ein Hotel empfohlen, das nett und sauber und nicht allzu teuer ist.«

      »Nicht allzu teuer?«, wiederholte Evi nachdenklich. »Muss man in einem Hotel etwas bezahlen?«

      »Ja, selbstverständlich.«

      »Und wenn wir unter der Brücke schlafen, kostet das auch etwas?«, forschte Evi weiter.

      »Nein, das kannst du umsonst haben.«

      »Dann wollen wir sparen und unter der Brücke …«

      »Sei still, Evi«, unterbrach Betti hastig das Kind, denn soeben betraten ein paar Leute das Eisenbahnabteil, in dem sie bisher mit Evi allein gewesen war.

      *

      In München suchte Betti trotz Evis Protestes das von Andrea von Lehn genannte Hotel


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