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Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Susanne SvanbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Susanne Svanberg


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kamst, so jung und lebensfroh, da wurde mir meine Hilflosigkeit doppelt bewusst. Gott sei Dank ist das jetzt vorbei. Ich bin wieder in der Lage zu arbeiten und kann dir eine schöne Zukunft bieten.«

      »Ach …«

      »Oder denkst du so wie Gisela? Ist es dir hier im Forsthaus zu einsam?«

      »Oh, das Forsthaus gefällt mir. Ich würde so gern hier leben.«

      »Würde?«

      »Ja.« Betti bot all ihre Kraft auf, um ihm die Wahrheit zu sagen. »Eine Heirat zwischen uns ist ausgeschlossen«, sagte sie erschöpft.

      »Aber wieso? Eben hast du mir zu verstehen gegeben, dass ich dir nicht gleichgültig bin, dass du mich liebst. Warum bist du gegen eine Heirat? Und was soll aus Evi werden? Ich will dich heiraten, weil ich dich liebe, nicht des Kindes wegen. Aber ein bisschen spielt auch Evi dabei eine Rolle. Du bist wie eine Mutter zu ihr.«

      »Ja, ich weiß.« Betti weinte nun. »Die Trennung von Evi wird furchtbar sein, aber sie ist notwendig.«

      »Notwendig? Warum? Sag mir endlich den Grund!«

      »Ich …, ich bin verlobt«, stammelte Betti.

      »Verlobt!« Erich richtete sich auf. Er ging zum nächsten Stuhl und ließ sich darauf niedersinken. »Verlobt«, wiederholte er mechanisch. Dann fuhr er in scharfem Tonfall fort: »Warum hast du nie etwas davon erzählt?«

      »Dazu gab es keinen Grund. Wer interessiert sich denn schon für meine Angelegenheiten?«

      »Nun, zum Beispiel ich.«

      Betti schwieg, und auch er sagte lange Zeit kein Wort. Dann setzte er zu einer tastenden Frage an: »Und dein Verlobter? Liebst du ihn?«

      »Ob ich Helmut liebe?« Betti verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Ich fürchte – nein«, murmelte sie undeutlich.

      »Und trotzdem ziehst du deinen Helmut mir vor?«, fragte er ironisch.

      »Ich ziehe ihn ja nicht vor«, stöhnte Betti verzweifelt.

      »Jedenfalls willst du ihn und nicht mich heiraten.«

      »Was soll ich denn machen? Wir sind verlobt …«

      »Was du machen sollst? Du sollst ihm sagen, dass du dich geirrt hast, und ihn bitten, dich freizugeben.«

      »Das hört sich so einfach an. Aber ich bringe es nicht über mich, Helmut so zu enttäuschen.«

      »Betti!«, rief Erich in einem beschwörenden Tonfall. »Willst du dein zukünftiges Leben, deine Ehe auf einer Lüge aufbauen? Du hast mir soeben gestanden, dass du mich liebst, und gleichzeitig hast du vor, einen anderen zu heiraten? Das ist Wahnsinn! Bedenke doch, wie viele Menschen du mit deiner Handlungsweise unglücklich machst: dich, mich, Evi und letzten Endes auch deinen Verlobten, denn eines Tages wird er merken, dass du ihn nicht aufrichtig liebst.«

      »Ach, es ist so schwer«, seufzte Betti.

      »Nimm ein wenig Rücksicht auf Evi«, bat er. »Das Kind ist dir so zugetan. Kannst du es denn übers Herz bringen, Evi zu verlassen?«

      »Oh, schon seit Tagen quäle ich mich deswegen. Ich konnte in der Nacht kaum schlafen, weil ich wusste, dass ich Evi wieder hergeben muss.«

      »Du musst nicht. Du brauchst nur mich mit in Kauf zu nehmen, dann ist alles in Ordnung. Ist das so schrecklich?«

      »Nein, es wäre wunderschön. Aber Helmut …«

      »Wenn du davor zurückschreckst, mit ihm zu reden, werde ich es tun. Es kann ihm doch nicht daran liegen, ein Mädchen zu heiraten, das einen anderen liebt.«

      »Von diesem Gesichtspunkt aus habe ich es noch gar nicht betrachtet«, meinte Betti versonnen. »Vielleicht hast du recht. Aber ich muss selbst mit Helmut sprechen. Das wenigstens bin ich ihm schuldig.«

      »Dann bist du also damit einverstanden, meine Frau zu werden?«

      »Ja, Erich, ja, und nicht nur, um Evis Mutter zu werden.« Diesmal war es Betti, die aufstand und zu ihm ging.

      Erich streckte seine Arme nach ihr aus und zog sie an sich. »Evi wird überrascht sein, wenn sie erfährt, dass du nun für immer bei uns bleibst«, sagte er nach einer Weile.

      »Da täuschst du dich«, erwiderte Betti verschmitzt. »Sie hat mir erst vor ein paar Stunden geraten, dich zu heiraten. Sie hat es mir sogar wärmstens empfohlen, aber ich will ihre Worte nicht wiederholen.«

      »Weshalb nicht?«

      »Du könntest sonst zu eingebildet werden.«

      »Nun, ich bin nicht neugierig«, sagte er lachend. »Aber ich bin froh, dass du Evis Rat befolgen und meine Frau werden willst.«

      *

      Betti und Erich beschlossen, möglichst bald zu heiraten. Einstweilen aber sollte Betti nach Bachenau zurückkehren und Evi bis zur Hochzeit bei sich behalten.

      »Siehst du, Betti, ich habe Recht behalten. Du heiratest nun doch meinen Vati«, verkündete Evi stolz.

      »Ja, Evi, aber bitte platze nicht gleich mit der Neuigkeit heraus«, warnte Betti. »Überlass es mir, Frau von Lehn davon zu erzählen. Zu allererst muss ich mit Helmut reden.« Bettis Stirn umwölkte sich bei diesem Gedanken. Sie scheute vor dieser letzten Auseinandersetzung mit Helmut zurück, aber sie wusste, sie war dazu verpflichtet.

      Andrea von Lehn holte Betti und Evi wieder zum Bahnhof in Maibach ab. Dabei hatte sie Gelegenheit, sich über Bettis stille Zurückhaltung und über Evis überschwängliche Fröhlichkeit zu wundern.

      »Was ist denn los?«, fragte sie. »Du bist ja so lustig, Evi. Hat dein Vati dir erlaubt, weiterhin bei uns zu wohnen?«

      »Ja?«, bestätigte Evi. »Er hat es erlaubt. So lange bis … Aber ich darf nichts sagen. Betti hat mir verboten, gleich mit der Neuigkeit herauszuplatzen«, wiederholte Evi wortgetreu Bettis Anweisung.

      »Ach so?«, meinte Andrea erstaunt.

      Betti wand sich innerlich. »Ich muss erst …, ich muss erst mit Helmut sprechen«, stotterte sie.

      »Mit Helmut Koster? Hm.« In Andrea’s Kopf wirbelten die Vermutungen durcheinander. Entweder wollte Betti den Tierpfleger dazu bringen, Evi endgültig zu akzeptieren, oder aber Betti hatte vor, die Verlobung mit Helmut Koster zu lösen.

      Nun, es hatte keinen Sinn, lang herumzurätseln. Betti würde sie rechtzeitig in ihr Geheimnis einweihen – falls Evi ihr nicht zuvorkam.

      Betti musste sich zur Ruhe zwingen. Die Unterredung mit Helmut würde nicht leicht werden. Sie war auf bittere Vorwürfe gefasst. Grund genug hatte sie ihm dazu geliefert. Aber wie hatte sie ahnen können, wie es war, wenn man einen Menschen wahrhaft liebte? Jetzt gab es nur noch Erich und Evi für sie. Helmut würde das schließlich einsehen müssen. Aber ob er ihr verzeihen würde? Sie wollte nicht in Unfrieden von ihm scheiden.

      In Bachenau angekommen, schwankte Betti, ob sie sofort mit dem Tierpfleger sprechen oder bis zum Abend damit warten sollte. Evi würde ihr jetzt im Weg sein.

      Andrea von Lehn nahm dem Mädchen die Entscheidung ab. »Wenn Sie jetzt gleich mit Herrn Koster sprechen wollen, kümmere ich mich einstweilen um Evi«, sagte sie hilfsbereit, denn sie ahnte, was Betti bewegte. »Wahrscheinlich hält er sich im Freigehege auf.«

      Betti ging also zum Freigehege, wo sie Helmut auch fand.

      »Betti! Du bist schon zurück? Das ist aber diesmal schnell gegangen!«, rief der Tierpfleger erfreut aus, als er Betti erblickte.

      Seine offensichtliche Genugtuung über ihre Rückkehr machte die Sache für sie noch schwerer.

      »Und was ist mit Evi? Ist sie bei ihrem Vater geblieben?«, fragte Helmut gespannt.

      »Nein«, erwiderte Betti.

      »Du hast sie wieder mitgebracht? Aber Betti! Haben wir nicht vereinbart, dass …«

      »Hör


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