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Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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Dame nicht genannt«, fügte sie hinzu.

      Viola sagte nichts. Sie griff zum Telefon und wählte die Nummer der Wohnung, aber die Leitung war tot.

      Sie schloss die Augen und griff sich an die Kehle. »Ist Ihnen nicht gut?«, fragte Joana erschrocken.

      »Ich muss noch mal wegfahren, Joana«, flüsterte Viola. »Nein, ich muss erst telefonieren.«

      Sie wählte die Nummer von Dr. Norden. Fee meldete sich. »Was ist, Viola?«, fragte sie beklommen, als Viola unzusammenhängende Worte stammelte.

      »Ich brauche einen Arzt für Thomas. Er ist in der Wohnung. Einen Arzt, der schnell dort sein kann. Der Hausmeister muss einen Zweitschlüssel haben. Bitte, Fee, benachrichtige einen Arzt. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich fahre jetzt gleich los.«

      »Die Adresse brauche ich«, sagte Fee.

      Viola sagte sie. »Ich mache mir jetzt Vorwürfe«, murmelte sie noch.

      Und zu Joana sagte sie nur: »Kein Wort zu den Kindern, Joana.«

      »Bitte, fahren Sie vorsichtig«, sagte Joana bebend. Hilde kam aus der Küche, als die Haustür ins Schloss fiel. »Frau Anderten ist noch mal weg?«, fragte sie bestürzt. »Sie hat doch noch gar nicht gegessen.«

      »Es muss sehr dringend sein«, erwiderte Joana stockend.

      *

      »Was sollen wir lange herumtelefonieren, ich fahre selbst«, sagte Daniel Norden zu seiner Frau. »So weit ist das doch gar nicht.«

      Er war gerade erst nach Hause gekommen, und gegessen hatte er auch noch nicht, aber Fee war ihm für diese Entschlossenheit dankbar. Sie wusste, welche Schwierigkeiten es mit sich brachte, wenn der Notdienst zu Hilfe gerufen wurde und ungeklärte Verhältnisse vorfand.

      Für Viola war es ein weiter Weg. Es war neblig, und die Straßen waren stellenweise gefährlich glatt.

      Daniel Norden hatte es leichter. Er war schnell in Nymphenburg. Der verwirrte Hausmeister, den er vom Fernseher weggeholt hatte, sagte, dass er Herrn Dr. Anderten noch gar nicht gesehen hätte. Aber dann fand er sich doch bereit, mit Daniel hinaufzufahren zur Dachterrassenwohnung. Er schloss die Tür mit dem Zweitschlüssel auf und stieß einen Schreckensschrei aus. Thomas lag noch immer an der Stelle, an der er zusammengebrochen war.

      Beklommen kniete Daniel neben ihm nieder und fühlte nach dem Puls.

      »Er lebt«, sagte Daniel. »Bringen Sie mir bitte Decken.«

      »Wollen wir ihn nicht ins Bett legen?«, fragte der Hausmeister.

      »Nicht gleich. Ich muss erst das Herz genau untersuchen.« Gewissenhaft lauschte er die Herztöne ab. Sie waren nicht gerade kräftig, aber es ließ doch nichts darauf schließen, dass ein Infarkt vorliegen könnte. Er zog eine Injektion auf.

      Der Hausmeister hatte Decken gebracht.

      »Ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass er wieder mal da ist«, murmelte er. »Sie müssen verstehen, Herr Doktor, die Wohnung steht ja meistens leer. Man kann sich nicht um alles kümmern. Wer hat Sie denn benachrichtigt?«

      »Frau Anderten. Wir sind befreundet. Sie hat vergeblich versucht, ihren Mann anzurufen.«

      »Das Telefon liegt ja am Boden«, sagte der Hausmeister. »Herr im Himmel, er hätte hier sterben können, und niemand hätte es gemerkt.«

      »Nun, es ist nicht so. Er wird nicht sterben«, sagte Daniel zuversichtlich. »Aber Dr. Anderten ist krank. Ich werde ihn in die Klinik bringen lassen, wenn seine Frau eingetroffen ist. Jetzt können wir ihn ins Bett legen. Haben Sie Kraft?«

      »Daran mangelt es noch nicht«, brummte der kräftige Mann. »So schwer ist der Herr Doktor ja nicht. Gott, wie schlecht er aussieht. Kaum zum Wiedererkennen.«

      Es war gewiss keine vorübergehende Schwäche, das wusste der erfahrene Arzt.

      Es war ein totaler Zusammenbruch, ein schwerer Erschöpfungszustand.

      »Versuchen Sie doch mal, ob das Telefon noch intakt ist«, sagte Dr. Norden.

      Der Mann hob es auf und schüttelte es leicht. Er nickte. »Jetzt kommt wieder das Freizeichen«, sagte er.

      »Gut, dann kann ich von hier aus anrufen.«

      »Brauchen Sie mich noch?«, fragte der Hausmeister.

      »Jetzt nicht. Warten Sie bitte unten. Vielleicht hat Frau Anderten keinen Schlüssel, und einen Krankenwagen werde ich auch kommen lassen.«

      »Der Stress macht die Leute kaputt«, murmelte der Mann, »diese Rumreiserei. Die gnädige Frau hat es ganz recht gemacht, dass sie mit den Kindern aufs Land gezogen ist. Was nutzt so eine schöne Wohnung, wenn man nur auf ein Häusermeer schaut.«

      Ja, was hat Anderten nun davon, dass er so rastlos dem Erfolg nachjagte, sich dabei vielleicht sogar einen Gesundheitsschaden einhandelte, der nicht mehr zu beheben ist. Jetzt hatte Dr. Norden nicht die Möglichkeit, ihn gründlich zu untersuchen. Er rief Fee an und sagte ihr, dass er noch bleiben müsse.

      »Ist es sehr schlimm?«, fragte Fee.

      »Schlimm genug, aber er muss erst durchuntersucht werden. Geh zu Bett, Feelein, es wird spät werden.«

      *

      Endlich kam Viola. Sie war kreidebleich und hatte einen angstvollen, gehetzten Ausdruck in den Augen.

      Sie starrte Thomas an, und nun füllten sich ihre Augen mit Tränen.

      »Er lag bewusstlos an der Tür«, sagte Daniel, »das Telefon lag am Boden. Wer hat dich benachrichtigt, Viola?«

      »Es muss Sonja Bertram gewesen sein. Joana hat das Gespräch entgegengenommen. Er hätte sich gemeldet, dann gestöhnt und die Verbindung wäre unterbrochen gewesen. Oder so ähnlich. Ich bin ganz durcheinander, Daniel.«

      »Wir lassen ihn in die Behnisch-Klinik bringen, wenn es dir recht ist. Er muss durchgecheckt werden. Nervlich und seelisch scheint er am Ende zu sein.«

      »Ich war sehr direkt, sehr hart«, murmelte sie. »Das habe ich nicht gewollt. Ich bin nun mal für Offenheit.«

      »Mach dir jetzt keine Vorwürfe. Er ist auch körperlich in einem desolaten Zustand.«

      Es dauerte nicht mehr lange, bis der Krankenwagen kam. Thomas merkte nichts davon, dass er auf die Trage gehoben wurde. Dr. Norden und Viola fuhren mit dem Lift abwärts und beobachteten ihn.

      »Tut mir so leid, gnädige Frau«, sagte der Hausmeister. »Hoffentlich geht es dem Herrn Doktor bald besser.«

      »Willst du nicht mitfahren, Viola?«, fragte Daniel drau­ßen.

      »Ich brauche doch meinen Wagen«, erwiderte sie. »Ich fahre dem Krankenwagen nach.«

      »Und ich fahre voraus, damit keine Zeit verloren geht.«

      In der Behnisch-Klinik trafen sie sich dann wieder. Thomas war schon in den Untersuchungsraum gebracht worden, als Viola die Halle betrat. Sie sah auch aus, als würde sie jeden Augenblick umfallen.

      »Setz dich erst mal«, sagte Daniel. »Schwester Martha bringt dir einen Kaffee.«

      Sie blickte zu ihm auf. »Er wird doch leben, Daniel?«, fragte sie tonlos.

      »Es war kein Herzinfarkt«, erwiderte er ausweichend, doch bewegt von der Sorge, dass Thomas eine andere Krankheit in sich tragen könnte. »Ich gehe jetzt dort hinein. Willst du warten?«

      »Selbstverständlich.«

      Ja, jetzt war es ihr wieder selbstverständlich, in seiner Nähe auszuharren. Jetzt wurde ihr wieder bewusst, dass sie diesen Mann nicht so einfach aus ihrem Leben verbannen konnte, so weh er ihr auch getan hatte.

      Ich liebe dich, hatte er gesagt, und ich liebe die Kinder. Vielleicht war es ihm auch erst jetzt bewusst geworden, was sie verband, jetzt, da er fürchten musste, alles zu verlieren.

      Dann, als sie wartete


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