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Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Staffel 20 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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nicht mitnehmen wollte. Aber diesen Koffer hatte er im Safe in seinem privaten Arbeitszimmer verschlossen.

      Er wurde nicht gefragt, und er sagte darüber nichts. Bei allen Zweifeln an Kienbaum, die ihm genug Sorgen bereiteten, wollte er diesem doch sein Eigentum unbeschadet zurückgeben.

      Inzwischen hatte er erfahren, dass Fritz Kienbaum ebenfalls in der Behnisch-Klinik lag, und dass es ihm sehr schlecht gehe.

      Er raffte sich auf, Dr. Behnisch zu fragen, ob man mit Kienbaum sprechen könne, doch der Arzt verneinte es.

      »Der Schlaganfall hat sich als schwerer erwiesen, Herr Marl, als wir anfangs dachten. Hinzu kommt, dass der Patient schon einige Zeit an einer Herzmuskelentzündung leidet, und die damit verbundenen Schmerzen wohl mit den falschen Medikamenten bekämpfte.«

      »Wird ihm zu helfen sein?«, fragte Berthold Marl beklommen.

      »Das kann ich noch nicht sagen. Es würde jedenfalls sehr lange dauern, bis er ansprechbar ist und auch selbst wieder sprechen kann.«

      Berthold Marl konnte sprechen und denken, aber auch seine Genesung machte nur langsam Fortschritte. Dagegen erholte sich Annemarie jetzt überraschend schnell. Der Wille in ihr war übermächtig, ihrem Mann zu helfen. Sie besuchte ihn jeden Tag, vermied es aber auch, nur andeutungsweise über Kienbaum zu sprechen, bis er sich in Selbstvorwürfen erging, dass er sich hatte blenden lassen.

      »Mach dir jetzt darüber keine Gedanken, Berti«, sagte sie. »Annelore hätte ihn niemals geheiratet. Solch ein Opfer hätten wir auch nie annehmen dürfen. Sie liebt Jörg, und sie wird ihn heiraten.«

      »Sie hat aber nie gesagt, dass sie ihn liebt.«

      »Darüber ist sie sich wohl auch jetzt erst klar geworden. Sie ist nicht so ein Mädchen, das Feuer und Flamme ist, sich in eine Bindung stürzt und dann erst nachzudenken beginnt. Und Jörg wollte auch erst eine Position haben, die es ihm ermöglicht, eine Familie zu gründen. Wir wollen froh und dankbar sein, dass er ein so anständiger, ehrlicher Mann ist.«

      »Ich habe Kienbaum auch für ehrlich und anständig gehalten, Annemarie.«

      »Jetzt wissen wir es besser«, sagte sie ruhig. »Und er ist gestraft genug. Was hat er nun von all dem Geld, das er gescheffelt hat. Und Seppi hat er auch noch hineingezogen.«

      »Wie konnte sich der Junge nur so beschwatzen lassen?«

      »Er glaubte, dass uns damit geholfen werden könnte. Guter Gott, er hat doch nicht viel Verstand. Er war immer gewohnt, das zu tun, was man ihm sagte, und das hat er gründlich getan. Und wie überzeugend Kienbaum reden konnte, weißt du doch selbst am besten.«

      Eine Weile trat Schweigen ein, dann fragte der Kranke, ob An­nemarie bald nach Haus gehen kön­ne.

      »In ein paar Tagen, denke ich. Jetzt bin ich ganz froh, so nahe bei dir zu sein, Berti.«

      »Es geht um den Koffer im Safe, Annemarie. Er gehört Kienbaum. Ich weiß nicht, was drin ist, aber ich möchte damit nichts mehr zu schaffen haben.«

      »Ich weiß doch nicht, wem ich den Koffer geben könnte, Berti. Der Polizei?«

      »Ich weiß nicht. Ich weiß überhaupt nicht, warum er ihn bei mir gelassen hat. Ich nehme nur an, dass Seppi ihn aus dem Büro holen sollte. Mir kommt das jetzt doppelt seltsam vor.«

      »Mir auch, Berti. Nach allem, was geschehen ist, traue ich Kienbaum nur noch Schlechtes zu.«

      »Da habe ich uns in eine böse Sache manövriert, Annemarie. Wenn ich doch wenigstens mit ihm sprechen könnte.«

      »Meinst du, dass er Buße tun würde? Er wollte doch Seppi hereinlegen.« Da kam ihr ein Gedanke. »Er hat nicht damit gerechnet, dass du und Bobby noch so spät im Büro sitzen würdet. Er wusste ja, dass du mich abends immer besuchst. Aber Seppi sollte ins Büro gehen und er war gewohnt, alle Anweisungen zu befolgen. Und dann brannte es schon überall und Seppi – nein, so gemein kann er doch nicht sein, dass er auch das einkalkuliert hat, dass Seppi aus dem Büro nicht mehr entkommen konnte.«

      »Wir haben es auch gerade noch geschafft, Annemarie«, murmelte Berthold. »Der Inspektor soll kommen. Ich werde ihm alles sagen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Dass es so weit kommen konnte, ist schließlich meine Schuld, meine Schuld allein, weil ich seine Geschäftstüchtigkeit bewundert habe, die ich nie hatte.«

      »Mir ist es lieber, dass du ein anständiger Mensch bist, Berti«, sagte Annemarie liebevoll.

      Die Sache mit dem Koffer bereitete allerdings noch einiges Kopfzerbrechen, denn Kienbaum konnte dazu keine Aussage mehr machen. Er starb drei Tage später an einem Nierenversagen.

      Berthold Marl hatte den Beamten genau erklärt, wie sich alles verhalten hatte. In dem Koffer wurden fünfzig­­­tausend Euro in Hunderteuroscheinen gefunden und der Schuldschein, den Marl vor Wochen unterzeichnet hatte.

      Konsterniert erklärte Berthold Marl, dass er jene fünfzigtausend Euro damals schon erhalten hätte, und Annelore erklärte, dass sie diesen Betrag Kienbaum zurückgeben wollte, wozu es dann jedoch nicht mehr gekommen sei.

      Da half nur noch kriminalistischer Spürsinn und Kombinationsgabe, da Annelore die Geldbündel auch vorweisen konnte. Und sie half mit dem Kombinieren.

      »Kienbaum lässt diesen Koffer im Büro zurück«, sagte sie nachdenklich. »Mein gutgläubiger Vater denkt sich nichts dabei, schließt ihn aber vorsichtshalber drüben im Haus ein. Und am gleichen Abend brennt es, wie geplant, aber Seppi verliert in der Aufregung den Schlüssel, den Kienbaum ihm gegeben hat. Glücklicherweise, muss man wohl sagen, und es war auch ein Zufall, dass Papa und Bobby so lange im Büro saßen. Für sie hätte es bös ausgehen können«, fügte sie mit zitternder Stimme hinzu.

      Mit der Kombinationsgabe wären sie jedoch nicht viel weitergekommen, wenn nicht Erna Mösler ganz plötzlich die Erinnerung gekommen wäre, warum Kienbaum sie an jenem Abend so misshandelt hatte, und wenn nicht auch Seppi einen lichten Moment gehabt hätte.

      Kienbaum hätte von einem Koffer geredet, den Seppi gestohlen hat, sagte Erna Mösler, und er hätte sie beschuldigt, den versteckt zu haben.

      »Aber ich hab’ nichts von einem Koffer gewusst, ich schwöre es, und der Seppi hat keinen ins Haus gebracht.«

      Einen Psychiater brauchten sie nicht, um Seppi dann auch das zu entlocken, was er bisher nicht gesagt hatte. Dr. Norden gelang es, Klarheit zu schaffen.

      Dr. Behnisch sagte später, dass er mit Seppi geredet hätte, als wäre er der liebe Gott persönlich, denn er war als Zeuge dabei. Seppi sollte nicht eingeschüchtert werden.

      Und so verlief diese Unterhaltung, als gäbe es keinen dramatischen Hintergrund.

      »Über das Feuer wollen wir nicht mehr reden, Seppi«, begann Dr. Norden. »Wir wissen, dass du den Marls helfen wolltest, und sie finden das auch sehr nett von dir.«

      »Hat Bobby auch gesagt«, erwiderte Seppi. »Kann jetzt gebaut werden?«

      »Bald, aber erst musst du gesund werden. Sie brauchen dich doch. Aber wie das mit dem Koffer war, das hast du noch nicht erzählt.«

      »Muss ich das? Ist doch alles hin«, sagte Seppi.

      »Aber wir sind sehr gespannt, wie du das anstellen solltest. Du sollst dafür doch noch eine Belohnung bekommen.«

      »Geld?«, fragte Seppi hektisch. Geld war für ihn die einzige Realität. Das konnte er sehen und unterscheiden, weil er es für das bekam, was er an Arbeit geleistet hatte.

      »Wie wäre es mit hundert Euro?«, fragte Dr. Norden, der schnell geschaltet hatte.

      »Aber ich konnte den Koffer nicht holen. Der Kienbaum war sehr böse, weil ich den Schlüssel verloren habe. Hätte ihn doch gar nicht holen können, wo der Chef und Bobby drin waren. Musste da doch helfen. Warum waren sie drin, wenn sie wussten, dass es brennen würde?«

      »Das wussten sie doch nicht. Das wussten nur Kienbaum und du.«

      Seppi


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