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Slumlords. Alexander BroicherЧитать онлайн книгу.

Slumlords - Alexander Broicher


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      Carsten Regel

      Alexander Broicher

      Slumlords

      Ihnen gehört die Stadt

      Roman

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      © Dittrich Verlag ist ein Imprint

      der Velbrück GmbH, Weilerswist-Metternich 2017

      Satz: Gaja Busch

      Umschlaggestaltung: Guido Klütsch

      Coverfoto: © heckenschwein / photocase.de

      Autorenfoto: Andreas Riedel

      ISBN 978-3-947373-12-3

      eISBN 978-3-947373-13-0

      Inhalt

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Kapitel 31

       Kapitel 32

       Kapitel 33

       Kapitel 34

       Die Autoren

      1

      »Was würdest du tun, wenn ich dir anbieten würde, dass du mit einem Mausklick eine zehnköpfige Familie ruinieren könntest?« Der Fondsmanager war edel parfümiert. Seine Frage aber roch nach Hundescheiße.

      »Warum sollte ich das machen?«, antwortete ich ehrlich. »Ich kenne die Leute nicht, sie haben mir nichts getan.«

      »Das ist eine noble Haltung von dir, Ronnie«, lobte mich der Yuppie und hob sein Glas Champagner auf meine ethischen Grundsätze. Die anderen Gäste im Designer-Restaurant hielten sich bei ihrem Mittagstisch strikt an stilles Wasser, aber mein Kunde hatte auf der Toilette eine Line von meinem Kokain gezogen und trank um 12:39 Uhr lieber Taittinger. Wir prosteten uns zu, nahmen jeweils einen Schluck von der Brause, dann beugte er sich über die abgenagte Dorade auf seinem Teller nah an mich heran.

      »Aber, wenn ich dir jetzt unter dem Tisch einen Geldkoffer mit einer steuerfreien halben Million zuschiebe, der komplett dir allein gehören würde? Du müsstest nur mit einem Mausklick eine zehnköpfige Familie ruinieren, was würdest du dann tun?«

      Das war eine verfluchte Drecksfrage, und das wusste er. Bei so viel Geld wurde jeder nachdenklich, und so zögerte ich mit meiner Antwort, denn ich hatte keine. Er schniefte als Nebenwirkung vom Kokain. Sein Maul öffnete sich wie der eines Hais, der gierig eine Beute reißen will.

      »Der Witz an der Sache ist, dass die Begründung dafür, die Leute nun doch kaputtzumachen exakt dieselbe ist wie die, warum du sie ursprünglich nicht zerstören wolltest: Du kennst sie nicht!«

      »Deshalb suche ich in meinem Business lieber den persönlichen Kontakt«, griente ich ihn an. »Damit ich nicht in Versuchung gerate, meine Kundschaft mit toxischen Papieren zu verseuchen.«

      »Du ruinierst ihre Nasenscheidewand, ich ihre Altersvorsorge. Wo ist da der Unterschied?«

      Vor mir saß zwar der jüngste Spross einer angesehenen hessischen Kaufmannsfamilie, aber schon sein Vorname Harro klang eher nach einem Kampfhund, und weniger nach High Society. Er ließ kaum eine Gelegenheit aus, einem klarzumachen, dass man ihn besser nicht zum Feind hatte. Harro Strahlenberg war genauso alt wie ich, sechsunddreißig, ein Selfmademan, der es mit seinem Job zu noch mehr Wohlstand und einem Ex-Model als Ehefrau gebracht hatte. Sie lebten mit ihren zwei Kindern in einer Villa im Westend, die ich nicht betreten durfte, weil ich weder ein millionenschwerer Industrieller war, noch ein hochrangiges Mitglied der Frankfurter Gesellschaft. Sondern nur sein Dealer.

      »Hast du noch Lust auf was Asiatisches zum Nachtisch?«

      »Boah.


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