Schlag mich! Fessel mich! ... aber mach es richtig'!. GerwaltЧитать онлайн книгу.
dem Rücken verschränkt oder dort gar mit Handschellen gefesselt. Sein Blick schweifte über ihren vertrauten Körper, der ihm nun fremd schien, in dieser bizarren Aufmachung, die doch zu einer ganz anderen Welt gehörte, in eine Welt des heimlichen Schauens, des Suchens und Wegklickens …
Ihre Brüste, schon immer von einer irgendwie altmodischen Form, nicht so halbkugelig wie die Models im Internet, sondern solide spitz zulaufend und in einer konturierten Nippelform endend, hatten sich über die Jahre eigentlich kaum verändert.
Bauch und Taille hingegen hatte sie mit dem Korsett nun schamlos geschönt, wiewohl er nicht hätte sagen können, dass die kleine Halbkugelform ihres Unterbauches ihn gestört oder abgestoßen hätte. Die Overknees verbargen leider ihre Beine, die doch schlank und ansehnlich waren und es deshalb nicht verdienten, versteckt zu werden; das würde er ihr noch erklären müssen.
Ihr erklären?, dachte er. Meine keusche Ruth kniet als Hure, als Fickpony im Saukoben, und du willst ihr erklären, dass sie künftig auf Overknees besser verzichten soll?
Das Irreale der Situation brachte ihn aus dem Gleichgewicht.
Einen Augenblick lang überlegte er, wo sie die Sachen wohl herhatte, hier auf dem Dorf, aber es war naheliegend: Sie hatte im Internet bestellt.
Und das ziemlich umfangreich. Vor ihr lagen, auf der Decke ausgebreitet, Gerten, Rohrstöcke, Dildos, Buttplugs und Klammern, Gleitgel, Handschellen und Ledermanschetten für Hand- und Fußgelenke, all jene Dinge, die ihm aus dem Netz vertraut waren, nicht jedoch in der Realität.
Nicht im Zusammenhang mit Ruth.
Tut sie das nur mir zuliebe? Hat sie Angst, mich zu verlieren?
Er hätte nicht geglaubt, dass sie noch so sehr an ihm interessiert war, sich derartig zu verbiegen, sich derartig anzubieten, sich so zur Schau zu stellen.
Er ging jetzt langsam in den Koben hinein. Sie hörte ihn und sie zitterte ein wenig. Er beugte sich zu ihr herunter und küsste ihr sacht die Stirn. Ruth gab ein leises Geräusch von sich, ein langes Ausatmen durch die Nase. Er hatte gesehen, was er sehen wollte: Ihre Hände waren nicht gefesselt. Nun hob er einen großen Silikondildo auf.
»Steck das hier in deine Möse.«
Er ging wieder hinaus, lehnte sich an die Brüstung und sah zu.
Ruths Finger tasteten jetzt den Dildo ab, den er ihr in die Hand gegeben hatte. Da Harness1 und Augenbinde ihr Gesicht völlig entstellten, gelang es Joseph nicht, ihre Miene zu lesen.
Mit langsamen Bewegungen erhob sie sich zuerst, dann legte sie sich auf den Rücken und spreizte die Schenkel, bot ihm gleichsam ihren Unterleib dar. Erst jetzt registrierte er, dass sie sich die Scham rasiert hatte, ein Anblick, der ihn eigenartig berührte, war er ihren Busch doch als selbstverständlichen Teil von ihr gewohnt gewesen.
Ruth zwängte die massive Spitze des Kunstgliedes in ihre Scham, die enthaarten Lippen wurden weit auseinandergedrängt. Während sie das Glied immer tiefer in sich hineindrückte, stieß sie ein langgezogenes, durch den Knebel gedämpftes Wimmern aus.
Joseph nickte befriedigt. Doch in diesem Augenblick wurde ihm klar, dass er gerade jetzt dieselbe Rolle wie im Internet eingenommen hatte; er war ein Zuschauer.
Und mit einem Mal erkannte er, dass auch Ruth dem Drehbuch verschiedener Videoclips gefolgt zu sein schien.
Doch dies hier war nicht das Internet.
Er ging wieder in die Schweinebox hinein.
<Action>
Er nimmt sie am Oberarm und zieht sie in die Höhe. Ihre Stiefel haben Plateausohlen und sehr hohe Absätze, sie schwankt ein wenig; sie ist solche Schuhe nicht gewohnt. Er stößt sie gegen die Brüstung des Kobens und dreht sie herum, bis sie mit dem Becken gegen die Holzwand lehnt und sich vornüber beugt. Ihr breiter Hintern ist durch diese Stellung ganz straff gezogen und überaus einladend in seiner weißen Nacktheit. Er nimmt jetzt einen der Rohrstöcke in die Hand.
Der erste Schlag war wohl deutlich zu heftig, sie brüllt, verliert das Gleichgewicht und fällt in die Schweinebox zurück auf den Boden. Er richtet sie wieder auf und zwingt sie in die vorige Position. Sie ist nun völlig verkrampft, aber sie wehrt sich nicht.
Die Haut auf ihrem Hinterteil ist an einer Stelle aufgeplatzt, ein langer, tiefroter Striemen zieht sich quer über die Hinterbacke.
Er mäßigt sich, schlägt nun verhaltener, fast spielerisch.
Jedes Mal, bevor er zuschlägt, scheint sie den Stock schon zu erahnen und verkrampft sich. Wenn er sie dann trifft, gibt sie ein abgehacktes Stöhnen von sich, das er gerne hört. Es ist keine Auflehnung in diesem Stöhnen, kein Zorn, kein Trotz. Auch keine Lust. Nur Schmerz.
Schmerz, den sie für ihn erleidet.
Er macht weiter, schlägt nun schneller, flüssiger, und ihre Einzelschreie verschwimmen zu einem langgezogenen Jammern. Er fühlt sich gut, aufgesogen in eine andere Welt, in einen perfekten Augenblick.
Der Stall, die Frau im Fetischoutfit, ihr Schmerz, ihre Hingabe, seine Macht.
Er greift ihr von hinten in den Schritt, und sie ist feucht.
Unvermittelt wird er zornig.
Der Augenblick ist perfekt, das ist wahr, aber warum jetzt erst?
Die ganzen vergeudeten Jahre zünden einen spontanen Hass in ihm.
»Sie hat mir nie gesagt, dass sie eine Hure ist«, denkt er wütend. »Ich habe mich vor dem Bildschirm wundgewichst, und sie ist eine Hure. Gott, was für eine dumme, verlogene Existenz!«
Er denkt an Ruth, die kluge Hausfrau, die Kuchen backende Nachbarin, die Barbour und Tweed liebende Landfrau, und sieht nun die Ponyhure vor sich, entpersonalisiert, geil und unterwürfig.
Er kocht.
Zieht sich aus und dann Ruth.
Weg mit dem Korsett, weg mit den Overknees!
Weg mit dem Kopfgeschirr, der Augenbinde, dem Knebel!
Weg mit der Maskierung!
Ruth ist verstört. Augen und Mund fest zusammengepresst, lässt sie sich wie ein auf dem Rücken liegender Käfer herumrollen, bis er sie ganz ausgezogen hat.
Er sieht zu ihr herunter; sie liegt auf dem Boden wie eine zerbrochene Puppe, nackt und entsetzlich hilflos. Er wirft sich auf sie, dringt in sie ein und nimmt sie wie rasend.
Grimmig dreht er ihr Gesicht zu sich, küsst sie auf den Mund. Sie gibt nach, öffnet die Lippen und lässt seine Zunge in ihren Mund. Die Augen hat sie immer noch fest geschlossen.
»Sieh mich an!«
Einen Augenblick lang schlägt sie tatsächlich die Augen auf, findet seinen Blick, doch dann sieht sie sofort weg und schließt sie wieder.
Er ohrfeigt sie.
»Sieh mich an!«
Sie versucht es noch einmal, es gelingt ihr wieder nur für ein paar Sekunden.
Noch eine Ohrfeige; er spürt den Schlag bis in ihren Unterleib fahren.
»Lass gefälligst die Augen offen, du Hure!«
Sie hat es geschafft, sie sieht ihn an.
Sie weint, die Tränen laufen ihr die Augenwinkel herunter, aber sie sieht ihn an, während er sie fickt. Und er weiß jetzt, warum sie nicht gekonnt hatte. Sie ist nun völlig schutzlos, er kann in ihr Innerstes hineinsehen, durch diese großen, weit offenen rehbraunen Augen.
Sein Zorn ist weg, ganz weggeschwemmt von einer Welle aus Liebe, die er jetzt mit einem Mal empfindet.