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Irland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralph Raymond BraunЧитать онлайн книгу.

Irland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralph Raymond Braun


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eine Fes­tung, aus de­ren Namen Dún Deal­gan, später Dundalk abge­leitet wurde. 1185 schenk­te der eng­li­sche König Johann das Land seinem Vasallen de Verdon, der an der Stelle der heuti­gen Stadtbücherei ein Augus­tiner-Kloster gründete (von dem noch ein Ge­wölbe erhalten ist), um das he­rum sich dann die Stadt ent­wickelte. Einen Besuch wert ist das Museum von Dundalk. Von hier führt ein aus­geschilderter Stadt­rund­gang (heritage trail) über 18 Sta­tio­nen zur St Pa­trick’s Pro-Cathedral - eine Be­gleit­bro­schüre ist im Museum und bei der Tou­rist­information erhält­lich.

      Sehenswertes

      Museum: Das County-Museum resi­diert im früheren Lagerhaus einer Ta­bak­fabrik. Be­sonders die Ausstellung über die Geschichte der örtlichen Ta­bak­industrie ist se­hens­wert. Be­zeich­nen­derweise wurde der Tabakanbau nicht deshalb aufgegeben, weil die Pflan­zen nicht gediehen, sondern weil es im feucht-kühlen Klima zu teuer war, die geernteten Blätter zu trocknen. Ein etwa viertelstündiger Film gibt eine gute Einführung in die Sehens­wür­dig­kei­ten des Countys. Auch das Muse­ums­ge­bäu­de verdient Anerkennung.

      ♦ Di-Sa 10-17 Uhr. Eintritt 2 €. Jocelyn St, www.fb.com/countymuseumdundalk.

      Proleek-Dolmen: Der Dolmen mit sei­nem wohl 50 Tonnen schweren Deck­stein ist heute als Naturdenkmal in den Golf­platz des Ballymascanlon Hotels inte­griert. Der Le­gende nach ist er das Grab eines schottischen Riesen, der sich mit einem irischen Kollegen anzu­le­gen wagte. Die Kiesel auf dem Deck­stein sind jüngeren Datums. Denn wer einen Stein hinauf wirft und sich dabei etwas wünscht, dessen Wunsch wird er­füllt. Dieser Brauch soll sich beson­ders für Liebeszauber bewähren.

      ♦ An der R 173 (Carlingford Rd), 6 km außer­halb.

      Praktische Infos

      Information Touristinformation, Mo-Fr 9.30-17.30 Uhr. Jocelyn St, Market Square. Tel. 042 935 2111, www.visitlouth.ie.

      Verbindung Von der architektur­preis­ge­krön­ten Busstation hinter der Clanbrassil St et­wa stündl. nach Dublin und Belfast (über New­ry), sel­tener nach Car­lingford. Tel. 042 933 4075.

      Bahnhalt der Züge Belfast-Dublin. Aus­kunft Tel. 042 933 5521.

      Fahrrad Cycle Centre, 44 Dublin St, ge­gen­über dem Einkaufszentrum, Tel. 042 933 7159, www.cyclecentre.com.

      Übernachten B&B Krakow, in einem ruhigen Wohnvier­tel, 10 Gehminuten östlich des Zentrums, 3 Zimmer mit Bad, TV und Kaffeekocher, plü­schiger Salon, eigener Park­platz. DZ 65 €. 190 Ard Easmuinn, Tel. 042 933 7535, www.krakowbandb.com.

      Ballymascanlon Hotel, 6 km außerhalb, ein Land­haus mit Pool, klei­nem Golfplatz und ande­ren Sport­ein­rich­tungen. DZ ab 160 €. Car­ling­ford Rd, Tel. 042 935 8200, www.ballymascanlon.com.

      Essen & Trinken The Townhouse, Res­tau­rant mit Cock­tailbar. Küche mit ame­ri­kani­schem Touch in hohen, stilvollen Räum­lich­kei­ten. Pizza, Pasta, Fleisch- und Fisch­ge­richte. Haupt­gericht 15-25 €. Di-Sa Lunch, Di-So Dinner. 15 Roden Place, Tel. 042 935 5467, www.townhousedundalk.ie.

      Hier ist der Reisende noch Gast und gerne gesehen. Die Halbinsel ganz im Nord­osten der Republik Irland ist ein Idyll der Schaf­herden und Heide­krautmat­ten und erhofft sich vom Tourismus bessere Zeiten.

      Geographisch gehört das Hügelland zu den Mourne-Bergen und damit zu Uls­ter, von dem es aber durch den Mee­res­fjord Carlingford Lough abge­schnitten ist. Wäh­rend der Kämpfe im Norden war Cooley ein grenznahes Rück­zugs­ge­biet repu­bli­ka­ni­scher Akti­vis­ten, die hier auf die Sympathie der Bevöl­ke­rung rechnen konn­ten. Für Urlauber aus Ulster kam die Halbinsel deshalb nicht in Frage: Protestanten fühl­ten sich in Feindesland, Katholiken fürch­te­ten, sich verdächtig zu ma­chen. Für Gäs­te aus der Republik Irland lag Coo­ley hingegen zu nahe am von den „Troub­les“ ge­plagten Newry.

      Heute ist Cooley und besonders der Haupt­ort Carling­ford ein be­lieb­tes Ziel für Wochenendausflügler aus Nord und Süd. Am besten erkundet man die Halb­insel zunächst mit einer Um­run­dung per Fahr­rad oder Auto, bevor man von Carlingford aus Wanderungen ins Innere unter­nimmt.

      Der Rinderraub von Cooley

      Das Nationalepos mit dem unaussprechlichen Namen Táin Bó Cúailgne ist für die Iren, was die Epen Homers für die Griechen sind. Die uralte, lange nur mündlich überlieferte Geschichte, die in einer Gesellschaft aristokrati­scher Krieger spielt, entstand wohl in der Eisenzeit und hat, wie die meisten Le­genden, einen wahren Kern. Als der Übersetzer Thomas Kinsella die geo­gra­phischen An­ga­ben dieser im Yellow Book of Lecan niedergeschriebenen Ge­schichte überprüfte, war er imstande, eine genaue Karte des Kriegszuges der Königin Maeve zu zeichnen: von Rathcrogan im County Roscommon zur Cooley-Halbinsel und wieder zurück.

      Doch zur Geschichte selbst. Ein weißer Stier ist der ganze Stolz von Ailill, dem König von Connaught. Seine Gattin Maeve, die gern ein noch schöne­res Tier besessen hätte, erfährt, dass es in Ulster einen solchen Wunderstier ge­ben soll. Sie rüstet ein Heer und zieht los, um seiner habhaft zu werden. Mit Hilfe ihrer Drui­den belegt sie die Krieger von Ulster mit einem Zauber, der diese in tiefen Schlaf versinken lässt. Nur der Bursche Cúchulainn ent­geht dem Bann und bleibt als einziger übrig, sein Land zu ver­teidigen. Er tö­tet die Feinde reihenweise, bis Maeve schließ­lich Ferdia, den Halbbruder und Freund Cúchulainns, gegen die­sen in einen Zwei­kampf schickt. Auch Fer­dia zeigt sich dem eins­tigen Gefährten nicht gewachsen und muss ster­ben. Das Heer zieht dann über die Cooley-Halbinsel, wo es immer wieder von Cúchulainn geplagt wird, während Maeve sich, zur Schande und zum Är­ger ihres Gat­ten Ailill, hauptsächlich dem Krieger Fer­gus widmet. Cúchu­lainn schlägt schließlich die Invasoren ver­nichtend, kann den Raub des Uls­ter-Stieres aber trotzdem nicht verhindern, denn Maeve hat ihn mit ih­ren Zau­berkräften auf die Burg der Connaughts ent­führt. Dort hat freilich nie­mand Freu­de an dem Tier. Es spießt zuerst den Stier Ailills auf, rast dann als wü­tender Berserker durch Connaught und zertrampelt alle, die ihm in die Que­re kommen. Erst als der Stier vor Er­schöp­fung stirbt, versöhnen sich Maeve und Cúchulainn bzw. Connaught und Ulster wieder.

      Das nette Städtchen mit viel Ge­schich­te zu Füßen des Slieve Foye (587 m) wird an den Sommer­wochen­enden ger­ne von Gruppen trink­freudiger Young­s­ter heimgesucht. Zu anderen Zeiten ist es aber durchaus einen Besuch wert.

      An der flachen Nordküste der Halb­in­sel stellt sich dem Reisenden un­ver­mu­tet eine trut­zige Ritterburg in den Weg. Wer hier von der über­di­men­sio­nier­ten Landstraße ab­biegt, betritt ein im Kern mittelalterliches Städtchen, dem auch die „Neubauten“ des 18. und 19. Jh. seinen Puppenstubencharakter nicht genommen haben. Die Be­woh­ner sind sich ihres Schmuckstücks wohl be­wusst, streichen die Häuser schön bunt und bewahren die Ruinen oder res­taurieren sie sogar.

      Carlingford ist Irlands Austern­metro­pole. 20 Millionen Schalentiere wach­sen im Lough heran, um eines Ta­ges von Feinschmeckern bei lebendi­gem Leibe


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