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Odenwald - HeimatMomente. Cornelia LohsЧитать онлайн книгу.

Odenwald - HeimatMomente - Cornelia Lohs


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Kaiserinnen, Kurfürsten, Bischöfen und Generälen wurde. Erster Kaiser im Riesen war Friedrich I. „Barbarossa“ 1158, der zehn Jahre später nochmals im Gasthaus einkehrte. Zum Trendsetter wurde er nicht, denn es vergingen 146 Jahre, bis 1314 der nächste Kaiser, Ludwig der Bayer, hier Station machte. Erst ab dem 15. Jahrhundert zählten regelmäßig gekrönte und ungekrönte Häupter, Ritter sowie berühmte Generäle zu den Gästen – ganz besonders während es Dreißigjährigen Krieges.

      Warum der Riese über Jahrhunderte hinweg immer wieder Prominenz anzog, mag daran liegen, dass der eine oder andere gerne mal da übernachten wollte, wo früher Kaiser soundso schlief.

      Wie das Gebäude ursprünglich mal aussah, ist nicht bekannt, wer es erbaute, auch nicht. Der heutige Renaissance-Fachwerkbau, der vom damaligen Besitzer Jost Virnhaber in Angriff genommen wurde, stammt aus dem Jahr 1590. Das Gasthaus „Zum Riesen“ hat in den über 860 Jahren seit seiner Gründung unzählige Besitzerwechsel erlebt. Heute befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Privatbesitz – die Gaststätte (nicht das Hotel) ist seit 2013 an die örtliche Brauerei Faust verpachtet, die 1654 in Miltenberg gegründet wurde. Trinken Sie eine der Bierspezialitäten in historischem Ambiente und tauchen Sie dabei in die Atmosphäre längst vergangener Zeiten ein!

      Zum Riesen

      Info

      Lage: Hauptstraße 99, 63897 Miltenberg

      Anfahrt: ab Darmstadt über B26 und B469 (69,2 Kilometer); ab Heidelberg über B37 (77 Kilometer)

      Anreise mit dem ÖPNV: ab Darmstadt Hbf nach Miltenberg mit Umsteigen in Aschaffenburg (1 Std. 25 Min.); ab Heidelberg Hbf mit Umsteigen in Darmstadt und Aschaffenburg (schnellste Verbindung 2 Std. 12 Min.)

      Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 11 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 1 Uhr, Sonntag 11 bis 23 Uhr

      Weitere Aktivitäten: Machen Sie einen Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt und wandern Sie hinauf zur Mildenburg, die über der Stadt thront und ein Museum mit zeitgenössischer Kunst beherbergt.

       Unterkunft:

      •Hotel zum Riesen: Übernachten Sie im schmucken Fürstenzimmer „Kaiser Karl IV“, im „Großfürst Wladimir von Russland“ oder in der prächtigen Kaisersuite „Kaiserin Maria Theresia“; DZ ab 98 EUR, Fürstenzimmer ab 105 EUR

      Website: hotel-riesen-miltenberg.de

      SCHMUCKKÄSTCHEN DER ARCHITEKTUR

       In der Barockstadt und Fürstenresidenz treffen Sie auf eine einmalige Stadtkulisse, bedeutende Baudenkmäler, verwinkelte Gässchen, idyllische Parks und erfahren so ganz nebenher, was das englische Königshaus und der Philosoph Adorno mit dem kleinen Odenwaldstädtchen einst zu schaffen hatten.

      Fast wäre Queen Victoria von England in Amorbach zur Welt gekommen. Prinzessin Marie Louise Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld, Victorias Mutter, heiratete 1803 als Siebzehnjährige den um einige Jahre älteren Fürsten Emich Carl zu Leiningen. Als dieser das Zeitliche segnete, vermählte sie sich mit Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, vierter Sohn des englischen Königs Georg III. Das Paar lebte in Amorbach, zeitweise auch in Eberbach, verließ den Odenwald aber im Frühjahr 1819 Richtung London. Victoire war hochschwanger und das Kind sollte in England zur Welt kommen, um ihm das Recht auf die Thronfolge zu sichern. Ob die legendäre Queen Victoria nun in einem Palais in Eberbach oder in Amorbach gezeugt wurde, ist nicht bekannt. Ihre Wurzeln hat sie dank ihrer Mutter aber allemal im Odenwald!

      Amorbach ist seit 1803 Stammsitz des Fürstenhauses zu Leiningen. Schauen Sie sich im ehemaligen Abteigebäude die Ahnentafel an – Nachkommen waren in zahlreichen europäischen Königshäusern vertreten. Oberhaupt des Hauses Leiningen ist seit 1991 Andreas zu Leiningen, der seit 1981 mit Alexandra von Hannover verheiratet ist.

      Amorbach glänzt mit hübschen Fachwerkhäusern.

      Die ehemalige Benediktinerabtei Amorbach wurde im 8. Jahrhundert gegründet und 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Der Klosterbesitz ging an die Fürsten von Leiningen als Entschädigung für die im Zuge der Französischen Revolution in den 1790er-Jahren verlorengegangenen Besitztümer in der Rheinpfalz.

      Wahrzeichen des Städtchens sind die alles überragenden Türme der ehemaligen Abteikirche. Im Inneren der Kirche, die ihr heutiges Aussehen im 18. Jahrhunderts erhielt, wartet ein prachtvolles Gesamtkunstwerk aus Architektur, Freskenmalerei, Stuck, Skulptur und Schmiedekunst. Ein Hingucker ist die Orgel aus dem Jahr 1782, eine der größten erhaltenen Barock-Orgeln Europas. Mit 65 Registern, 5116 Pfeifen und einem Glockenspiel verfügt sie über einen einzigartigen und unerschöpflichen Klangreichtum. Die himmlischen Klänge der Orgel erleben Sie bei einer Kirchenführung mit Orgelvorspiel.

      Das langgestreckte Abteigebäude aus dem 17. Jahrhundert, heute Schlossgebäude, schließt sich durch Verlängerung im 18. Jahrhundert unmittelbar an die Kirche an. Der Schlossplatz führt in den Seegarten. Einst zur Fischzucht angelegt, wurde der Klostergarten 1803 vom damals führenden deutschen Gartengestalter Friedrich Ludwig Sckell als englischer Landschaftsgarten neu angelegt. Der weitläufige Park mit See, Wiesen und Wäldchen ist ein Idyll ohnegleichen – ganz besonders an kühlen Herbsttagen, wenn man den Park fast für sich allein hat.

      Das Fischerhaus im Seegarten gehört zu Emich's Hotel.

      Ältestes Gebäude der Stadt ist das Templerhaus am Bädersweg aus dem 12./13. Jahrhundert, das als das älteste Fachwerkhaus in Bayern gilt. Ob je ein Ritter des Templerordens darin gewohnt hat, ist nicht bekannt. Der Name des Hauses geht auf eine nicht mehr existierende Wandmalerei am Außenbau zurück, in der jemand einen Templerritter zu erkennen glaubte. Weitere sehenswerte historische Bauten sind die ehemalige Mainzer Amtskellerei (1487), die Zehntscheuer (1488) mit hübschen Treppengiebeln und das Alte Stadthaus (1475), das mit 25 Metern Dachhöhe das höchste Wohnhaus der Altstadt ist.

      Theodor W. Adorno (1903 bis 1969) nannte Amorbach einmal den „einzigen Ort auf diesem fragwürdigen Planeten, in dem ich mich im Grunde zu Hause fühle“. Der in Frankfurt geborene Philosoph verbrachte als Kind seine Sommerferien in Amorbach – die Familie war Stammgast im Hotel Post, heute Emich’s Hotel. Das idyllische Städtchen war ihm so sehr zur Heimat geworden, dass er auch als Erwachsener immer wieder dorthin zurückkehrte. Nicht zuletzt war er es, der zum Bekanntheitsgrad Amorbachs beitrug. „Adornobach“ nannte der Schauspieler Alfred Edel den Ort.

      Info

      Lage: 63916 Amorbach. Der Ort liegt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Hessen und Bayern.

      Anfahrt: ab Darmstadt über B26 und B45 (ca. 62 Kilometer); ab Heidelberg über B37 (65,5 Kilometer)

      Anreise mit dem ÖPNV: ab Darmstadt Hbf mit Umsteigen in Aschaffenburg und Miltenberg (schnellste Verbindung: 1 Std. 45 Min.); ab Heidelberg Hbf mit Umsteigen in Seckach und Walldürn (2 Std. 45 Min.)

      Weitere Aktivitäten: Machen Sie einen Abstecher zum „Smart Pfad“ zwischen Amorbach und Mudau. Auf Deutschlands längstem MINT-Outdoor-Pfad für Groß und Klein (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und technische Phänomene) können Sie auf 15 Kilometern an sechs Themenwelten rund 45 Exponate erkunden und erforschen sowie technische Phänomene unter die Lupe nehmen. Der Pfad ist kostenlos und ganzjährig frei zugänglich.

       Unterkunft:

      •Emich’s Hotel: Das Boutique-Hotel im Herzen der Altstadt war einmal


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