Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Dolomiten. Eugen E. HüslerЧитать онлайн книгу.
34 Rund um die Tofana di Rozes
14,7 km · 6:00 Std.
11 km · 4:45 Std.
7,5 km · 5:00 Std.
10,4 km · 3:15 Std.
12,4 km · 6:00 Std.
13,5 km · 5:00 Std.
18 km · 8:30 Std.
Messner Mountain Museum Corones
Große Kulisse: die Geislerspitzen über dem Villnößtal
Das berühmteste Dolomitenprofil: die Drei Zinnen
Das Sellamassiv, die »Gralsburg der Ladiner«
St. Peter am Bühel bei Völs vor dem Schlernprofil
Mit der Familie unterwegs zum Paternsattel. Im Hintergrund Cadini und Antelao
Welterbe Dolomiten: grüne Almen, schroffe Gipfel
Keine Frage, die Dolomiten gehören zu den klassischen alpinen Wandergebieten und dies schon seit Langem. Gründe dafür gibt es mehrere: in erster Linie die Topografie, in der sich fantastische Felsbauten und weitläufige Almgebiete abwechseln, dann eine hervorragende Infrastruktur mit einem weit verzweigten, gut unterhaltenen Wegenetz. Per Seilbahn lässt man sich bequem in alpine Höhen schaukeln, vermeidet so vielfach lange, anstrengende Anstiege. Im Jahr 2009 wurden große Teile der Dolomiten von der UNESCO zum Welterbe erklärt.
Ein Land stellt sich vor
Fast 5000 Quadratkilometer groß sind die Dolomiten und über 3000 Meter hoch dazu (Marmolada, 3343 m). Von der Schiara (2565 m) ist es nicht mehr weit zur Adria, und von den Drei Zinnen (2999 m) geht der Blick bis zum Großglockner in die Hohen Tauern. Entwässert wird das Gebirge über Piave und Etsch zum Mittelmeer. Nur die Drau, am Fuß der Sextener Dolomiten entspringend, trägt ihr Wasser zur Donau und ins Schwarze Meer. Am Fuß der Dolomiten gedeiht ein guter Wein, während ihr größter Gletscher, jener an der Nordflanke der Marmolada, in der globalen Klimaerwärmung schwitzt. Und wenn drunten im Etschtal die Apfelblüte bereits eingesetzt hat, liegt auf den Gipfeln und in den schattigen Karwinkeln der »bleichen Berge« noch der Schnee vom vergangenen Winter. Deshalb verwundert es kaum, dass eines der größten alpinen Skigebiete, die berühmte Sella Ronda, mitten in den Dolomiten liegt. Das hebt die Umsätze der Hoteliers, hat allerdings auch weniger schöne Folgen: Liftmasten, Skipisten und breite Erschließungswege mancherorts, Speicherbecken für den künstlich produzierten Schnee. Kein schöner Anblick im Sommer.
Fanes: Grünsee, Laverellahütte und Neuner
Geografie
Grob gesehen bilden die Dolomiten auf der Landkarte ein Rechteck. Gader- und Cordévoletal, das eine nach Norden, das andere nach Süden entwässernd, trennen sie in zwei Hälften: die West- und die Ostdolomiten. Während im Osten die meisten Gipfel aus markant geschichtetem Hauptdolomit aufgebaut sind, bestehen die großen Berge im Westen und Südwesten größtenteils aus Schlerndolomit (Geisler, Langkofel, Rosengarten, Pala). Sie stehen oft isoliert, sind von weiten Hochalmen umgeben, wie etwa der Seiser Alm oder der Pralongià. Grün und grau, sanft und schroff – dieser Kontrast prägt die westlichen Dolomiten. Vor allem Gröden und das Hochabtei sind nicht denkbar ohne ihre weiträumigen Almregionen.
Unterwegs in der Sella; am Horizont der Sassongher
Da erscheinen die östlichen und südlichen Dolomiten deutlich schroffer, ihre Täler sind tiefer, vielfach fast unzugänglich. Touristische Schwerpunkte bilden im Westen des Gebirges das Grödner Tal, die Seiser Alm, das Fassatal und das Hochabtei, im Osten die Sextener Dolomiten und die Region Cortina d’Ampezzo. Zwischen diesen Hotspots ist viel wenig erschlossene Natur zu entdecken, auf schönen, oft einsamen Pfaden. Die Dolomiten: eine Bergregion großer Kontraste – schlicht grandios.
Jahrmillionen …
Jedes Land hat seine Geschichte, jeder Reiseführer deshalb ein entsprechendes Kapitel, das meistens in »grauer« Vorzeit beginnt und die wichtigsten historischen Ereignisse verzeichnet. Natürlich haben auch die Alpen ihre Geschichte, allerdings eine viel, viel weiter zurückreichende, die sich über Jahrmillionen erstreckt: Erdgeschichte, ins Antlitz unseres Planeten geschrieben. Berge als versteinerte Zeitdokumente. Begonnen hat die Geschichte der Dolomiten vor über 200 Millionen Jahren auf dem Meeresgrund. Es waren unruhige Zeiten damals, das Klima trocken-heiß, Reptilien gingen auf Beutefang, während die Erde immer wieder ihr flüssiges Inneres ausspuckte, im Südtiroler Unterland vor allem Quarzporphyr. Die Eggentaler Schlucht hinauf zum Karersee ist aus diesem rötlichen Gestein erodiert, in der Bletterbachschlucht bildet es mit einer Mächtigkeit von über einem Kilometer das Gebirgsfundament, dem jüngere Gesteine aufliegen: Grödner Sandstein, fossilienreiches