Mit Gott die Welt verändern. John EldredgeЧитать онлайн книгу.
und uns in seine Nähe ziehen kann. Sehen wir uns an, wie David die aufgewühlte See seiner eigenen Seele beschwichtigt:
Tränen sind meine einzige Speise Tag und Nacht.
Ständig fragt man mich: „Wo ist denn nun dein Gott?“
Ich erinnere mich an frühere Zeiten,
lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf:
Wie schön war es doch,
als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte,
begleitet von Jubel und Dank,
im feierlichen Festzug mit vielen Menschen!
Warum bist du so bedrückt, meine Seele?
Warum stöhnst du so verzweifelt?
Warte nur zuversichtlich auf Gott!
Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken,
dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft (Psalm 42,4-6).
David spricht aus, wie es ihm geht; er schüttet sein ganzes Herz ehrlich und rückhaltlos aus; aber er erlaubt sich nicht, in seinem Kummer zu ertrinken. Beeindruckt es Sie nicht auch, wie David seiner Seele zuredet („Warum bist du so bedrückt, meine Seele?“)? Das hilft mir, mich etwas normaler zu fühlen, wenn ich Selbstgespräche führe. David erinnert seine eigene Seele, dass die Situation nicht immer so hoffnungslos war wie gerade jetzt – und ist das nicht genau der Punkt, an dem wir in Gefahr stehen, den fatalen Schritt in die falsche Richtung zu tun? Wenn wir im Dunkeln sitzen, haben wir sehr schnell das Gefühl, dass wir da schon immer waren. Aber das ist nicht wahr! David erinnert sich selbst daran, dass er in der Vergangenheit Gottes zuverlässige Hilfe erfahren hat. Gott wird auch diesmal verlässlich zu ihm stehen. Der Psalmbeter drängt sich geradezu selbst dazu, seine Hoffnung auf Gott zu setzen, denn der Morgen wird kommen.
Der Aufschrei des Herzens ist eine wunderbare und kostbare Weise zu beten. Aber sie birgt eine Gefahr (so wie Liebe und Freundschaft auch Gefahren bergen): Ehrlich und offen auszusprechen, wie uns zumute ist, kann sich in einen Strudel verwandeln, der uns verschlingt. Ich möchte verhindern, dass Sie Lügen zustimmen, wenn Sie vor Gott die ganze Bandbreite ihrer emotionalen Seite zur Sprache bringen. „Ich fühle mich verlassen!“ ist etwas ganz, ganz anderes als: „Ich bin wirklich verlassen!“ – „Ich fühle mich am Ende“ ist nicht dasselbe wie „Ich bin am Ende“.
David verhindert, dass seine Seele Schiffbruch erleidet: Er lenkt seine Aufmerksamkeit von den Trümmern in seinem Leben in eine viel heilsamere Richtung. Er lenkt seinen Blick auf Gott.
Ich habe gesagt, die Psalmen sind unsere Fibel, was das Gebet betrifft. Und genau so meine ich es auch: Mit einer Fibel beginnt man – man lernt das Alphabet und dann gibt es noch sehr viel mehr zu lernen. Es gibt weit wirksamere Weisen zu beten. Wir leben an einem ganz anderen Punkt der Geschichte als David und seine Zeitgenossen; seit die Psalmen gedichtet wurden, hat sich die Welt gewaltig verändert. Die Inkarnation hat sich ereignet – Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt. Das Kreuz ist Realität geworden, ebenso die Auferstehung. Gigantische Kräfte haben Himmel und Erde erschüttert und diese Ereignisse stellen uns und unser Beten in ein völlig anderes Umfeld.
Der Aufschrei des Herzens ist eine Form des Gebets, eine wunderschöne Art zu beten. Aber es gibt andere, weitaus zielgerichtetere Arten zu beten. Da greifen wir zu Schwert und Schild und beginnen den Lauf der Ereignisse zu verändern – durch kraftvolles, entschlossenes Gebet um göttliches Eingreifen, das Gebet der Intervention. Ein Gebet, das Waldbrände zum Stehen bringt, das Dürren beendet und den Regen herbeizwingt. Sehen wir uns an, was es damit auf sich hat.
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