Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen. Christa Rüssmann-StöhrЧитать онлайн книгу.
rel="nofollow" href="#ud84d3df9-dcee-5214-a6b4-7fe98c5d68fd">Begabungsmanagement 6: Erziehung zum Sozialverhalten
Begabungsmanagement 7: Schule als Lernort für Gefühle
Begabungsmanagement 8: Freizeit und Emotionalität
Begabungsmanagement 9: Erziehungsstil und Gefühle
Zum Geleit
Mit diesem Buch halten Sie einen wunderbaren Ratgeber in Händen. Er richtet sich vor allem an Eltern hochbegabter Kinder und Jugendlicher, aber auch an deren Erzieher und Lehrer.
Die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind, DGhK e.V., arbeitet seit Jahren mit allen Beteiligten praxisnah und lebensorientiert. Dieses Buch stellt in besonderer Weise Beispiele aus solcher Arbeit dar. Gerade weil es kein wissenschaftlich orientiertes Buch ist, sondern aus Erfahrungen von Experten resultiert – nämlich den Eltern –, ist es wunderbar als Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. Das Einbinden aller Beteiligten bietet neue Entwicklungschancen und fördert die Entfaltung der Hochbegabung.
Die beiden Autoren haben eine kreative Unterstützung durch den Illustrator Thomas Plaßmann erhalten, so dass auch der Humor beim Lesen nicht zu kurz kommt. Wir, die DGhK, haben eine große Freude an hochbegabten Kindern und wünschen uns, dass dieser Ratgeber dieselbe Freude in die Welt trägt.
Martina Rosenboom
Präsidentin der DGhK e.V.
„Ein Vorteil der Klugheit besteht darin,
dass man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.“
Kurt Tucholsky
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser1,
viele Bücher sind bereits zum Themenkreis Intelligenz/Hochbegabung bei Kindern geschrieben worden – warum noch eines?
Seit Jahrzehnten diagnostizieren und beraten wir zum Thema (Hoch-)Begabung. In dieser Zeit haben wir natürlich die einschlägige Literatur verfolgt. Meist schreiben Experten für Experten. Mit der Lupe zu suchen sind Ratgeber, die betroffenen Eltern, Erzieherinnen oder Lehrkräften konkrete Hinweise geben, wie nun mit problematischen hochbegabten bzw. besonders begabten Kindern umzugehen ist. Es gibt wenig Rat und Antwort auf die Frage: Wie gehe ich zu Hause mit solchen Kindern um? Die Eltern werden mit der Erziehung oft allein gelassen. Hier möchten wir konkrete Unterstützung anbieten.
Dieses Buch soll also nicht die akademische Diskussion bereichern. Es geht auch nicht um neue Schulprogramme. Es soll Rat geben, sprich: praktische Hilfestellung im Erziehungsalltag für die ganzheitliche Förderung der Kinder. Viele Förderprogramme beschränken sich auf den intellektuellen, kognitiven Bereich. Das greift zu kurz. Wo bleibt die Emotionalität? Wo das Sozialverhalten? Viele Probleme ergeben sich unserer Erfahrung nach erst dadurch, dass verschiedene Entwicklungsbereiche der Kinder unharmonisch auseinander klaffen.
Wir möchten betroffenen Eltern und Erziehern Mut machen, auch einmal neue Wege zu gehen. Etwas Neues ausprobieren gibt den Eltern die Chance, ihre Kinder mit anderen Augen zu sehen und dadurch zu einem zufriedene(re)n Miteinander zu kommen.
Dankbar sind wir den 4800 Eltern, die wir bisher beraten haben. Sie haben uns unendlich viele Beispiele genannt, wann und unter welchen Umständen bestimmte Maßnahmen erfolgreich waren. Diese wertvollen Rückmeldungen haben wir gesammelt und zu systematisieren versucht. Die Tipps gelten nicht nur für den Umgang mit Kindern, die klar als hochbegabt diagnostiziert worden sind, sondern auch für den Umgang mit besonders pfiffigen Kindern.
Mancher Tipp wird plausibler, wenn man mit einem neuen Verständnis und etwas anderer Hintergrundinformation an die Kinder herangeht. Als Grundlage dienen einschlägige psychologische Theorien, die allerdings stark verkürzt beschrieben sind.
Wir hoffen, dass Eltern unseren Ratgeber nicht nur einmal durchlesen und dann beiseite stellen, sondern ihn sich immer wieder einmal nehmen, darin herumschmökern und sich Anregungen zum Ausprobieren holen. Es gibt viele Eltern, die bei ihren besonders begabten Kindern mit ihren traditionellen Erziehungsmethoden nicht (mehr) weiterkommen. Diese finden hoffentlich den Mut, Neues zu riskieren. Denn es gehört schon Mut und Zuversicht dazu, sich mit seinem Kind gemeinsam auf eine neue Lernerfahrung einzulassen. Der Ausgang ist immer ungewiss. Die vielen aufgeführten Beispiele2, die sich natürlich nicht auf jedes Kind eins zu eins übertragen lassen, mögen die elterliche Phantasie anregen und zum Handeln auffordern.
Der besseren Auffindbarkeit wegen werden in diesem Buch auch die zusammenhängenden Ausführungen in einzelnen, jeweils kursiv überschriebenen Kerngedanken aufgeschlüsselt.
Wir wünschen allen Eltern, dass sie es schaffen, die wunderbare Kreativität dieser Kinder – die sich so oft störend in unserer Gesellschaft auswirkt – zu erhalten, ihre Kinder aber trotzdem zu befähigen, sich ohne seelischen Stress an gesellschaftliche Gepflogenheiten anpassen zu können. Wir haben solche sozial anpassungsfähigen Querdenker bitter nötig!
Christa Rüssmann-Stöhr
Hagen Seibt
BEGRIFFSVIELFALT
Bei unserem Thema herrscht Verwirrung wie beim Turmbau zu Babel:
• „Hochbegabung“
• „besondere Begabung“
• „Sonderbegabung“
• „überdurchschnittliche Begabung“
• „Hochleistungsdisposition“
• „potenzielle Hochbegabung“
• „allgemeine Hochbegabung“
• „spezifische Begabungen“
• „intellektuelle Hochbegabung“
• „intellektuelle Begabung“
• „nicht-intellektuelle Begabung“
• „besonderes Talent“
• „generelle Intelligenz“
• „emotionale Intelligenz“
• „soziale Intelligenz“
• „allgemeine Intelligenz“
• „multiple Intelligenzen“
• „mathematisch-räumliche Intelligenz“
• „sprachliche Intelligenz“
• „fluide und kristalline Intelligenz“
So lauten einige der gebräuchlichen Begriffe in diesem Zusammenhang. Sie meinen teilweise dasselbe, teilweise Unterschiedliches. Geradezu eine Inflation von Begabungen