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Love attacks. Frank BonkowskiЧитать онлайн книгу.

Love attacks - Frank Bonkowski


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befördern zu lassen.

      Und dann kam Charly, der Busfahrer. Innerhalb von 15 Minuten schaffte er es, durch seine Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft und seinen Enthusiasmus aus zwölf griesgrämigen, verschlafenen Passagieren eine Gruppe von Reisenden zu formen, die gut gelaunt, lachend, miteinander erzählend und vor sich hin summend auf ihre Schalter zugingen.

      Der tätowierte, muskulöse Busfahrer hatte gar nicht so viel gemacht: Er hatte uns einfach fröhlich gedient! Er war einer der wenigen Leute, die ich kenne, die ihren Job absolut gerne und mit Leidenschaft machen. Total inspirierend eben.

      Ich habe die Geschichte von Charly schon vielen Leuten erzählt, nur ihm selber nie … Oder seinen Vorgesetzten!

       Die Attacke:

      Verteile doch heute einfach mal ein paar Lobesworte, wo sie angebracht sind. Du kannst auch eine Karte oder eine E-Mail schreiben, in der du einem Vorgesetzten eines Unternehmens mitteilst, dass dich einer ihrer Mitarbeiter sehr inspiriert hat und dir seine Arbeit sehr gefallen hat. Falls es unter den Umständen angemessen ist, kannst du ja vielleicht sogar irgendwo das schöne Wort »Gehaltserhöhung« unauffällig einbauen.

       Die Idee:

      Vor ein paar Monaten hat mich meine Frau mit unseren drei Kindern sitzen gelassen und ist zurück zu ihrer Mama gezogen. Zum Glück nur für zwei Wochen.

      Obwohl wir nach ein paar Tagen eine ganz gute Routine entwickelt hatten, kann ich nur sagen, dass ich durch diese Erfahrung einen beachtlichen Respekt für jede alleinerziehende Mama und jeden alleinerziehenden Papa gewonnen habe. Kinder zu haben ist das Schönste auf der Welt, aber eben auch sauschwer und anstrengend. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das wäre, das immer alles alleine hinkriegen zu müssen!

      An einem besonders schweren Tag in dieser Zeit ist dann der Himmel in Form einer Familie aus unserer Gemeinde auf die Erde geknallt. (Ich muss wohl ziemlich gestresst ausgesehen haben.) Auf jeden Fall haben unsere Freunde uns für den nächsten Tag zum Frühstück eingeladen, und zwar mit der Abmachung, dass ich irgendwann verschwinde und meine Kinder erst nach dem Abendbrot wieder abhole. Das Resultat waren drei fröhliche Kinder, die den ganzen Tag mit neuen Freunden und Spielsachen gemalt, gespielt und gefeiert hatten, und ein ziemlich entspannter »kurzzeitig-allein-erziehender Daddy«.

       Die Attacke:

      Denkt euch ein System aus, wie ihr euch als Gruppe so organisiert, dass ihr gestressten Eltern – besonders denen, die die Erziehungsarbeit ganz alleine machen müssen – ab und zu mal einen freien Tag oder Abend ermöglichen könnt.

       Die Idee:

      Vor einigen Jahren konnte ein Mädchen aus unserer Kleingruppe längere Zeit nicht mehr zu unseren Treffen kommen. Also haben wir uns dazu entschieden, sie einfach mal gemeinsam »abzuholen«. Damit war »Operation Fatty« geboren. Übrigens: Wir nannten die junge Dame »Fatty«, weil sie unglaublich schlank war!

      Unser Plan sollte folgendermaßen umgesetzt werden:

      1. Wir schmeißen eine Party zu Ehren von Fatty.

      2. Ich hatte damals einen alten, grünen Lieferwagen, in dem wir langsam und ohne das Licht anzumachen vor ihr Haus rollten.

      3. Ein Freund sollte, wie verabredet, Fatty an der Tür abholen, angeblich um mit ihr zusammen ins Einkaufszentrum zu gehen. Das Ganze war übrigens mit den Eltern abgesprochen.

      4. Auf mein Kommando hin setzte sich die Gruppe Halloween-Masken auf, sprang mit einer Decke bewaffnet aus dem Kleinbus, schmiss die Decke über Fatty, und wir trugen unseren Preis lachend in den Laderaum meines grünen Lieferwagens. Unser Gelächter war übrigens beabsichtigt, weil wir nicht riskieren wollten, dass Fatty einen Herzinfarkt oder plötzlichen Schocktod erleiden würde!

      5. Während ich aufs Gaspedal drückte, banden wir ihr hinten für einen guten Effekt auch noch die Beine mit Gaffer-Tape zusammen.

      6. Zu Hause angekommen, befreiten wir sie dann (und wurden von ihr verhauen). Jeder hatte etwas zu Essen mitgebracht, und wir guckten zusammen eine DVD über einen dicken Professor, was irgendwie zum Thema »Operation Fatty« passte.

       Warnung:

      Ungeplant war, dass wir auf dem Weg nach Hause in eine Polizeikontrolle gerieten, dass ich vergessen hatte, meine Freddy-Krüger-Maske abzusetzen, und dass das in die Decke eingerollte, gekidnappte Mädchen schwer zu erklären war. Zum Glück kannte mich einer der Polizisten, der mich aber trotzdem lange zappeln ließ: »Ja klar, du bist Jugendpastor und ihr macht gerade nur eine lustige Aktion! Solche Ausreden hören wir jeden Tag!«

       Die Attacke:

      Wen kennt ihr, für den es angebracht wäre, einmal eine richtig gute Party zu feiern? Vielleicht jemand, der schon länger nicht mehr zum Hauskreis oder Jugendkreis gekommen ist? Oder jemand, der sonst immer ein bisschen am Rand steht? Oder vielleicht auch jemand, der nach einer schweren Zeit mal eine ordentliche Dosis Aufmunterung und Freude gebrauchen könnte? Setzt euch einfach als Gruppe öfter mal zusammen, um für jemanden eine möglichst kreative Feier zu planen!

       Die Idee:

      Eine negative Stimmung ist unheimlich ansteckend!

      Vor ein paar Monaten habe ich beim Sport meine Zeiten geändert. Ich hätte eigentlich gerne weiter morgens trainiert, aber genau meine Zeiten waren auch bei einer Gruppe älterer Leute beliebt, die immer regelmäßig da waren und zwischen Geräten und Gewichten genauso regelmäßig Zeit fanden, über Leute zu lästern, die es heute mal nicht zum Training geschafft hatten. Was wahrscheinlich die vorbildliche Pünktlichkeit erklärt. Die müssen geahnt haben, dass »versäumter Sport« gleichbedeutend mit »Hauptrolle in den Geschichten der Mitsportler« sein würde.

      Ich war selber nie Teil dieser Gespräche und hatte auch nicht das Gefühl, eine Beziehung aufgebaut zu haben, die mir das Recht gegeben hätte, da irgendwie einzugreifen. Ehrlich gesagt hatte ich auch gar keine Lust, mich einzumischen oder Freundschaften zu schließen. Ich gehe dahin, um Muskeln zu kriegen, nicht Freunde! Aber obwohl ich beim Training immer einen MP3-Player auf den Ohren hatte, fühlte ich mich jedes Mal ein bisschen schmutzig, wenn ich nach Hause ging. Ganz kann man seine Umwelt eben doch nicht ausschalten. Hätte ich jetzt doch etwas sagen sollen?

      Von außen betrachtet sieht es ja immer doof aus, wenn Menschen negativ eingestellt sind oder sich unnötig aufregen. Und dann fahr ich doch neulich mit meinem Mountainbike auf einem Fahrradweg in unserer kleinen Stadt, und eine Frau im Auto übersieht mich und fährt mich fast um.

      Erschreckt hat mich meine spontane Reaktion! Ohne nachzudenken, schüttle ich voller Verachtung den Kopf und gucke die Frau vorwurfsvoll an. Warum? Ganz einfach! Machtgehabe. Irgendetwas in mir musste der Frau zeigen, wie doof sie war, dass sie die schlimmste Autofahrerin der Welt war und dass ich eben alles besser konnte als sie. Soweit zu meiner dunklen Seite!

      Aber dann hab ich mich gefangen und mich über mich selbst kaputtgelacht. Ich weiß gar nicht genau, warum. Vielleicht ist mir in dem Moment eingefallen, wie blöde ich so ein Verhalten finde, und jetzt war ich selbst so ein »spießiger Idiot«, über den ich manchmal Witze reiße, der ich nie sein wollte … Jetzt war ich eine kopfschüttelnde, sich selber so wichtig nehmende Witzfigur!

      Jedenfalls musste ich über mich selber lachen, und das Gute war, dass sich dann auch die Schreckensstarre der Frau, die eben noch vor meiner beeindruckenden Machtdemonstration gekauert hatte, löste und wir zusammen lachen konnten. Irgendwie haben unsere Seelen miteinander kommuniziert,


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