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Eines Tages hol’ ich sie mir!. Heidemarie PläschkeЧитать онлайн книгу.

Eines Tages hol’ ich sie mir! - Heidemarie Pläschke


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verschwinden lässt, denn sie leidet unter einer leicht tropfenden Nase, was eine etwas chronische Angewohnheit des Benutzens eines Taschentuches nach sich zieht. Stine lässt die beiden alleine reden, aber es entgeht ihr nicht, dass Lara ganz verlegen ihren Blick nach unten senkt.

      Kurze Zeit später erklärt Lara, dass sie mit Holger einen Spaziergang machen will und noch ihre Jacke benötigt. Nach ungefähr einer Stunde wolle sie aber zurück sein.

      »Viel Spaß«, ruft Stine ihrer Freundin nach.

      Okay, Lara steht tatsächlich nach einer Stunde klingelnd wieder vor der Haustür. Stine liest in ihrem Gesicht, dass es wohl mächtig zwischen den beiden gefunkt haben muss.

      Abends im Bett lässt Lara ihre Freundin an dem Rendezvous mit Holger teilhaben und berichtet in allen Einzelheiten. Sie hätten sich umarmt, ja, und sogar geküsst.

      Der dann folgende Tag ist der letzte Urlaubstag von Lara bei Stine. Stines Familie bereitet im Garten ein Abschiedsessen vor, denn es ist ein lauer Abend. Sie decken hübsch den Tisch mit Kerzen und Blumen. Es werden bei leiser Musik Würstchen gegrillt. Sie unterhalten sich angeregt.

      Zu fortgeschrittener Stunde räumen sie gemeinsam alles weg und gehen ins Haus. Lara packt noch eben ihre Tasche für den nächsten Tag, den Tag ihrer Abreise. Nun liegen die beiden jungen Damen in ihren Betten und sind noch einmal eifrig am Reden, als sie plötzliches Klopfen am Fenster vernehmen. Stine zieht die Gardine zur Seite und entdeckt drei junge Männer. Offensichtlich hat Holger seinem jüngeren Bruder von Lara vorgeschwärmt, der sie nun, mitten in der Nacht, noch in Augenschein nehmen will. Der dritte junge Mann ist ein Bekannter von Stine, der aus Moringen kommt.

      Lara ist ganz aus dem Häuschen, strahlt voll übers Gesicht und fragt: »Was nun?«

      »Nix«, entgegnet Stine, »die gehen doch gleich wieder.« Leider nicht sobald, denn die Männer wollen, dass die Mädels aus dem Fenster steigen.

      So spät das Haus noch legal durch die Haustür zu verlassen, das hätten Stines Eltern nie erlaubt. Die jungen Damen sind sich aber noch nicht schlüssig, ob sie dieser »Fensterraussteige-Aktion« Folge leisten wollen. Somit wird heftig diskutiert und gelacht, wobei die Lautstärke unbeabsichtigt zunimmt. Nach einer Weile nähert sich, von den drei jungen Männern unbemerkt, Stines Stiefvater, der zwar klein ist, aber mal Ringer war. Schwuppdiwupp schnappt er einen nach dem Anderen und wirft sie nacheinander in das dem Haus gegenüberliegende Kornfeld während er nur sagt: »Was soll das denn hier? Das könnte euch so passen.« Den Mädels gibt er Anweisung, das Fenster zu schließen und geschlossen zu halten.

      Die Männer müssen so schockiert sein, denn sie lassen sich nicht noch einmal am Fenster der Mädels blicken.

      Dieser Vorfall wird in den späteren Jahrzehnten noch oft zum Besten gegeben.

      Am darauf folgenden Tag wird Lara gegen Mittag von ihrer Mutter abgeholt.

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