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Zivilcourage. Petra PaulsenЧитать онлайн книгу.

Zivilcourage - Petra Paulsen


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machenden Titel geben. Ein paar Überlegungen und einige angestrengte graue Zellen unter dem mittlerweile immer schneller ergrauenden Haar aufgrund biochemischer Alterungsprozesse und gesellschaftspolitischer Entwicklungen waren deshalb schon damit verbunden. Irgendwann aber war es dann so weit und der Titel stand fest.

      Wie aber fängt man ein neues Buch an, das von Zivilcourage, von Frieden und Freiheit handeln soll? Ich habe lange hin und her überlegt. Mittel- und Schlussteil waren schon so gut wie geschrieben, hingegen wollte mir keine rechte Idee für den Anfang in den Sinn kommen. Doch dann bin ich am 7. Juli 2019 zufällig auf einen Artikel in der WELT aus dem Jahr 2014 gestoßen. Dieser sollte mir als Aufhänger für den Buchanfang dienen. Ich lade Sie nun also herzlich ein, sich mit mir auf eine Zeitreise zu begeben. Ich werde Sie mit auf die Spuren der Vergangenheit nehmen, um in der Gegenwart zu landen. Ich verspreche Ihnen: Wir werden auf so manche Persönlichkeit aus Politik, Medien und Hollywood treffen. Außerdem werden Sie Ella-Marie Arndt und ihre Familie kennenlernen. Und vielleicht, ja vielleicht verstehen Sie nach dieser Lektüre, warum es wichtig ist, Zivilcourage zu zeigen und seinen Mund aufzumachen. Doch seien Sie gewarnt: Auch in diesem Buch wird Ihnen so manches Negative, so mancher Irrsinn nicht erspart bleiben.

      Das Allerwichtigste aber ist, dass Sie die angesprochenen Inhalte selber recherchieren und vertiefen, denn dieses Buch ist ein Mitmach-Buch. Viele Themen werde ich nur anreißen, da die Fülle der Inhalte zu einem mehrbändigen Werk führen würde. So bin ich eine Art Stichwortgeberin, die Sie nicht davon entbinden möchte, selber zu denken, die Punkte miteinander zu verknüpfen und Ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Doch halt! Ich warne Sie lieber noch ein zweites Mal: Wenn Sie erst einmal anfangen, sich in den Kaninchenbau hineinzubegeben, wird Ihr bisheriges Weltbild in sich zusammenstürzen, denn sie werden auf äußerst unschöne Dinge stoßen.

      Im Reich der Verschwörungen

      Die Welt der WELT

      Mit dem Titel „Geheime Mächte steuern die Welt. Echt? Wahnsinn!“ beginnt der in der Einleitung erwähnte WELT-Artikel von Torsten Krauel. Darin ist die Rede von Verschwörungstheorien, den Bilderbergern, den Globalisten, von Manipulationen u. a. des Goldpreises einer geheimen Weltregierung wie auch von dem früheren US-Präsidenten George Bush. Die Rede ist auch von Heiko Schrang, dem Mann von Schrang-TV, bei dem schon mehrfach die politisch äußerst kritische Kabarettistin Lisa Fitz zu Gast war, die sich so gar nicht verbiegen lässt.6 Mittlerweile bin ich selbst einige Male in dessen Sendung gewesen. O mein Gott, was hatte ich als verbeamtete Lehrerin nur getan? Worauf hatte ich mich denn da bloß eingelassen? Schließlich wird dieser ominöse Herr Schrang in der WELT mit folgenden Worten zitiert: „Mit ihrer Weltleitwährung Dollar musste jedes Land der Welt im internationalen Zahlungsverkehr sich Rohstoffe bezahlen lassen, und die FED konnte dafür ohne Ende bunte Papierdollar drucken. Gegen die Länder, die in der Vergangenheit nicht an diesem Spiel teilhaben wollten, sondern ihre Rohstoffe für andere Währungen weggaben, wurde ein Krieg inszeniert (Irak, Afghanistan etc.).“ Mit dieser Aussage wird Herr Schrang, der in diesem Artikel als deutscher Wahrheitssucher betitelt wird, in dem Qualitätsmedium aus dem Hause Springer am 5. Dezember 2014 zitiert. Herr Krauel behauptet in seinem Artikel darüber hinaus, Verschwörungstheoretiker – damit ist dann sicherlich auch Herr Schrang gemeint – seien einsame Menschen.7 Woher aber nimmt er dieses Wissen? Kennt er die von ihm in seinem Text erwähnten Personen etwa persönlich? Belegt er seine Aussagen mit Quellen? Ganz vergessen scheint der WELT-Chefkommentator auch zu haben, dass es Menschen gibt, die lesen und im Internet recherchieren können. Die meisten sind sogar in der Lage, selbstständig Quellen zu überprüfen. Nicht zu vergessen die Menschen, die auch heute noch Bücher lesen, denn Lesen bildet ungemein.

      Ist es im Jahr 2019 nicht so, dass sich viele Begriffe wie Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten oder Nazis durch deren inflationären Gebrauch abgenutzt haben? Ich selbst habe mich bis zum Jahr 2015 als eher unpolitischer Mensch in keinerlei Form mit Verschwörungen beschäftigt, doch dann setzte die vermeintliche Flüchtlingskrise ein, die schließlich nicht einfach so vom Himmel gefallen ist. Und – Herr Krauel würde jetzt bestimmt enttäuscht sein – das Vorurteil des einsamen Menschen trifft für mich nicht zu. Sorry, aber dieses Ressentiment kann ich leider nicht bedienen. Vielmehr kenne ich persönlich viele Menschen, die sich zunehmend mit dem Blick hinter die Kulissen der politischen Bühne beschäftigen. Was für mich tatsächlich zutrifft: Ich bin in der Lage, sinnentnehmend zu lesen. Was also wäre, wenn selbst hinter dem Begriff der Verschwörungstheorie eine Verschwörung stecken würde?

      Schon 2009 war im FOCUS, also ebenfalls in der Mainstreampresse, ein Artikel erschienen, der sich mit den Amerikanern beschäftigte, von denen manche der Überzeugung seien, „dass hinter der offiziellen Politik eine ‚geheime Regierung‘ ihr Land kontrolliert.“8 Weiter wurde die Frage aufgeworfen: „Steckt hinter jedem Geschehen ein größerer Plan?“ Besonders empfänglich für Verschwörungstheorien seien demnach politische Extremisten, religiöse Fundamentalisten sowie Esoteriker. Kurze Anmerkung meinerseits: Auch zu diesen Gruppen gehöre ich definitiv nicht. Weiter liest man in dem Artikel: „Ihnen gemein ist eine gewisse Paranoia und die Weigerung, an Zufälle zu glauben.“ Unterdessen wird dem früheren US-Präsidenten und Hochgradfreimaurer Franklin D. Roosevelt (1882–1945), dessen halbes Kabinett aus Freimaurern bestanden haben soll, folgender Satz zugeschrieben: „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“9 Roosevelt selbst war ein machtbewusster wie auch ein trick- und fintenreicher Präsident, der im Jahr 1940 einen der verlogensten Wahlkämpfe der Geschichte Amerikas führte. So zog er noch „im Herbst 1940 im Wahlkampf durchs Land und beschwor seine Landsleute, er werde den Teufel tun und sich in den Krieg zerren lassen: ‚Ich habe es schon einmal gesagt, und ich werde es wieder sagen: Eure Jungs werden nicht in irgendwelche fremden Kriege geschickt werden‘.“10 Rund ein Jahr später erklärte Roosevelt den Japanern den Krieg. Ebenso stand Roosevelt unter dem Druck der Briten und ließ einen Plan für einen Angriff gegen Deutschland vorbereiten, der am 4. Dezember 1941 in der Chicago Tribune mit der sensationellen Schlagzeile „F.D.R.s Kriegspläne“ in aller Ausführlichkeit veröffentlicht wurde. Viele Amerikaner lehnten diesen Krieg jedoch strikt ab. Sie waren der Meinung, der Präsident habe sie belogen, würde die eigenen Männer in den Krieg und das Land in die Pleite treiben.11

      Na, sind Sie jetzt ein wenig angefixt? Dann schauen wir mal, was die freie Enzyklopädie von Wikipedia zum Thema Verschwörungstheorien sagt: „Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck.12 Auf dieser Internetseite ist alles an Verschwörungen zu finden, was das Herz begehrt. Angefangen vom 11. September 2001, über die Juden und den Holocaust bis hin zum Mord an J. F. Kennedy. So darf selbst der untote Elvis Presley nicht fehlen, aber auch der Philosoph Karl Popper mit seinem Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ ist dort zu finden. Interessanterweise fehlen die Theorien über die flache Erde und über Außerirdische, die mit Verschwörungen gerne in Verbindung gebracht werden. Wissen Sie was, wir schauen uns einfach mal ein paar vermeintliche Verschwörungen und geheimnisumwitterte Organisationen etwas genauer an.

      Geheime Machenschaften

      Noch heute beschäftigen sich Menschen mit dem Untergang der Titanic im Jahr 1912, die zur Flotte der britischen Reederei White-Star-Line gehörte, unter dem äußerst erfahrenen Kapitän Edward J. Smith manövriert wurde und als unsinkbar galt. Immer noch kommen neue Erkenntnisse wie z. B. ein Feuer als eigentliche Ursache hinzu.13 Daneben ranken sich verschiedene (Verschwörungs-)Theorien wie ein Versicherungsbetrug mit der baugleichen Olympic um dieses Schiff, die es gelegentlich bis in die Mainstreammedien schaffen. So wie beispielsweise am 17. Mai 1995 und zwar interessanterweise in der WELT im Zusammenhang mit dem Buch „Das Rätsel der Titanic“. Die Titanic gehörte dem US-amerikanischen Finanzmagnaten, Reeder und Unternehmer John Pierpont (J. P.) Morgan. Dieser ging nicht wie geplant an Bord zur Jungfernfahrt, da er krank gewesen


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