Schwarzmarkt Magie. Jek HydeЧитать онлайн книгу.
ihre Hosen herunter, einige kamen mit ihren dicken Arbeitsschuhen jedoch nicht aus der Hose. Ganz in der weißen Hälfte, noch vor den Kameramännern, stand Mr. Knochen, wie üblich ganz in Schwarz, mit seiner gebräunten Glatze, die in den Scheinwerferlichtern schimmerte. Er sah Alex mit seinen kleinen, zusammengekniffenen Äuglein und kam gleich auf sie zu.
Alex konnte ein gewisses Unbehagen in sich spüren, das Gefühl, das ihr sagte, dass nichts so laufen würde, wie es sollte. An der kleinen Narbe neben ihrem Glied konnte sie ein Prickeln spüren. Normalerweise spürte sie diese Narbe nur, wenn das Wetter umschlug, und wer sagte, dass es das nicht tat? Es schlug um. Nur nicht außerhalb des Raumes, sondern darin. Alex fühlte eine Schwere auf ihren Beckenboden sinken, kurz gesagt: Es war ihr nicht ganz geheuer.
Trotzdem schüttelte sie diesem Kerl die Hand.
„Schön, dass du da bist, Alex. Hör zu, wir haben ziemlichen Zeitdruck, für dein Make-up und die Perücke bleibt keine Zeit.“
Na gut, scheiß auf das Make-up. Der Film wird eh untergehen in den Fluten an Pornos, die die Algenschicht und die Schlacke am Boden des Internets darstellen.
Dann fiel ihr der Kerl auf, der die ganze Zeit in der Ecke gestanden hatte. Sein Pimmel hing wie ein Wasserschlauch herab. Er hatte merkwürdig scharfe Gesichtszüge, ähnlich eines Haifischs. Vermutlich war er das in dieser Branche auch. Er kam zu ihr herüber. Die Typen, die sich eben ihrer Hosen entledigt hatten, gingen auf die weiße Hälfte des Raumes, die Kameramänner machten ihre Kameras bereit.
„Okay, was geht hier vor?“, fragte Alex nun, als sie spürte, dass sie eingekreist wurde.
Der Typ blieb mit verschränkten Armen neben Mr. Knochen stehen, der sagte: „Also, zieh dein Zeug aus“, sich umdrehte und auf die Ansammlung von an der falschen Stelle halbnackten Typen deutete. „Du gehst da rüber und lässt es dir von Joe hier besorgen, derweil machen die Spritzer ihre Arbeit.“
Alex zog die Brauen zusammen und schaute zu den „Spritzern“ hinüber, die erwartungsvoll dastanden. Dann blickte sie zu dem Kerl neben Mr. Knochen, der sie anlächelte und sich auf die Sache sicher schon freute. Schließlich sah sie zu Mr. Knochen. „Worauf wartest du, Alex?“, fragte dieser.
„Ich dachte, du brauchst einen echten Zwitter?“
„Klar, wir brauchen auch einen. Schließlich ist unser letzter weg“, erklärte er.
„Okay, okay“, begann Alex. „Also, noch mal zusammengefasst: keine Zeit für Perücke oder Make-up.“ Mr. Knochen nickte. „Ich soll mich von Gartenschlauch-Joe hier ficken lassen, obwohl ich euch Typen schon gesagt habe, dass mein Arsch tabu ist.“ Mr. Knochen nickte. „Gleichzeitig soll ich mich von den Pennern da drüben noch bespritzen lassen.“ Mr. Knochen nickte. „Und dazu brauchst du einen echten Zwitter? Warum hast du dir für so einen Scheiß keine der Transen gesucht?“
Mr. Knochen verleierte die Augen. „Die Leute wollen was Echtes. Wäre nett, wenn du auch einen hochkriegen würdest. Und jetzt zieh dich aus.“
„Fick dich!“, rief Alex. „Bei so einer Scheiße mache ich nicht mit.“
„Hm“, meinte Mr. Knochen, die Informationen verarbeitend. „Zu spät, es ist schon alles bereit und in der Zeit hätte ich was anderes drehen können. Also zieh dich aus und lass dich da drüben ficken!“ Er deutete mit dem Daumen auf die Spritzer, immer noch wartend.
„Einen Dreck werde ich tun!“
„Willst du mich verarschen, Mädchen!“, brüllte Mr. Knochen sie an. „Ich habe den ganzen Vormittag alles dafür zusammengekratzt, während ich was anderes hätte drehen können! Jetzt mach endlich, die Zeit drängt!“ Er klatschte ein paarmal in die Hände, um Alex Beine zu machen, aber es klappte nicht. Sie blieb stehen.
„Die macht das nicht, kann ich jetzt schon sehen“, kommentierte der Kerl neben Mr. Knochen. „Ich hole mir einen Kaffee, soll ich was mitbringen?“
„Du bleibst da, du Affe!“, donnerte Mr. Knochen. „Und du gehst jetzt dorthin und machst, wofür ich dich bezahle, verdammt!“
Alex beugte sich vor, sodass nur noch wenige Zentimeter Platz zwischen ihr und Mr. Knochens Visage waren. „Ich mach deinen Scheiß nicht! Dafür bin ich nicht hergekommen!“
„Wofür bist du dann hergekommen?“, fragte er. „Für Solonummern habe ich genug Leute, sei froh, dass wir dich gerade für keinen SM-Scheiß brauchten.“
„Dabei mache ich auch nicht mit.“ Alex verschränkte die Arme und lehnte sich wieder zurück. „Ihr könnt abhauen, Jungs! Heute findet hier nichts mehr statt!“, rief sie den Spritzern zu.
Die wollten gerade wieder zu ihren Hosen schlurfen, als Mr. Knochen zurückbrüllte: „Ihr bleibt, wo ihr seid!“ Also blieben sie stehen, begannen sich über Fußball zu unterhalten und outeten sich als Bayernfans. „Was soll das jetzt? Stell dich nicht wie ein Mädchen an!“, schrie er.
„Tja, mein Freund, ich bin kein Mädchen“, widersprach Alex.
„Genau das bist du! Hör zu, Alex, nur, weil du Ninos Liebchen bist und der hier das Geld überschreibt, gibt dir das keine Narrenfreiheit. Du siehst aus wie eine Frau und deshalb wirst du dich von dem Prachtkerl hier ficken lassen, weil Frauen wie du sich nun mal ficken lassen! Das wollen die Leute sehen! Die Frau unten und der Mann oben, wie Mütterchen Natur es eingerichtet hat. Sei froh, dass wir so einem Freak wie dir Arbeit geben!“
„Ich bin ein Intersexueller! Das ist weit entfernt von einer Frau!“, schrie Alex zurück.
„Hör zu“, begann Mr. Knochen jetzt wieder ganz ruhig. „Entweder man ist ein Mann, wie Gartenschlauch-Joe hier, oder man ist eine Frau. Dazwischen gibt es nichts! Es gibt nur Männer und Frauen und Dinge! Wenn du lebst, bist du kein Ding, sondern ein Mann oder eine Frau. Und wenn ich dich so ansehe, dann sehe ich da keinen Mann! Nur, weil du bei einem von Ninos weichgespültem Mist mitgemacht hast, glaubst du, dass du ein ganz großer Star bist und dich wie eine Diva aufführen kannst. Ich habe eine Überraschung für dich: Du bist einfach ein Fehler der Natur! Ohne uns würde deinesgleichen nicht überleben!“
Er sprang hoch, während er schrie, seine künstlich gebräunte Rübe schwoll rot an und seine Adern traten hervor. Alex spuckte ihm auf die Glatze und war überrascht, dass ihre Spucke nicht sofort verdampfte. Mr. Knochen fasste sich auf die Glatze und betrachtete Alex’ Spucke an seinen Fingern. Mit einem Mal schoss er wie die Abrissbirne, die er auch war, voran. Joe hielt ihn gerade noch zurück. „Du dreckiger Freak! Ich mach dich fertig!“
„Hey, lass gut sein, Mann! Ist doch ihre Sache, wenn sie nicht mitmachen will“, versuchte Joe ihn zu beruhigen, doch es klappte nicht.
Die Spritzer hörten auf, über ein unklares Tor und die Entscheidung des Schiedsrichters zu diskutieren, und schauten die beiden streitenden Recken an.
Langsam kriegte sich Mr. Knochen ein. „Ich habe alles vorbereitet, Missie, jetzt gibt es kein Zurück mehr, also mach deinen Job!“, befahl er schroff.
Alex zog ihr Samsung aus der Tasche und wählte Ninos Nummer. Dieser meldete sich: „Hallo, Alex, lange nichts mehr von dir gehört! Was ist los?“
„Was los ist? Dein Mr. Knochen hat mich für eine Solonummer bestellt und jetzt steht er hier mit Gartenschlauch-Joe und einer Bande von Spritzern.“
„Was wird das?“, fragte Mr. Knochen.
Er starrte Alex weiter wütend an, während sie telefonierte. Dann legte sie auf. „Klär das mit Nino!“, sagte sie, zog sich einen der Klappstühle zurück und pflanzte sich mit verschränkten Armen darauf. Nun gingen die Spritzer wirklich zu ihren Hosen zurück und zogen sich an.
„Was soll das werden?!“, schrie Mr. Knochen.
„Ich warte darauf, dass Nino dir die Hölle heiß macht“, antwortete Alex und blieb lächelnd sitzen.
Mr. Knochen griff sich an die Stirn und begann herumzulaufen. „So eine verdammte Scheiße habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt“, sprach