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Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Denise HunterЧитать онлайн книгу.

Ich weiß nur, dass ich dich liebe - Denise Hunter


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      Das Essen gerann in ihrem Magen zu einem festen Klumpen, und sie schob ihren Teller von sich weg.

      Er stand jetzt am Herd und wählte sorgfältig seine Worte: „Als ich dich nicht mehr erreichen konnte, habe ich gedacht, dass es aus wäre zwischen uns und du nichts mehr mit mir zu tun haben wolltest. Ich habe die Floristin und den Fotografen wieder abbestellt, und auch die Hochzeitstorte, und dann habe ich jeden der geladenen Gäste von der Gästeliste angerufen und gesagt, dass die Hochzeit abgesagt sei.“

      Von ihrer Mitte her breitete sich ein tiefer Schmerz aus, und in ihren Augen brannten Tränen. Wie furchtbar! Aber sie konnte ihn doch unmöglich einfach so abserviert haben. Das hätte sie ihm niemals angetan. Doch nicht Zac!

      „Aber das hast du.“

      Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte. Ihr Gesicht war inzwischen ganz heiß geworden, so als hätte sie zu lange in der Sonne gesessen.

      „Da muss etwas … ich weiß nicht, wie … das ergibt alles irgendwie keinen Sinn.“

      „Na, dann sind wir ja schon zwei, die es nicht verstehen“, sagte Zac, warf den Lappen zurück in die Spüle, wandte sich ihr wieder zu und holte einmal tief Luft. Und dann noch einmal. Sein Brustkorb hob und senkte sich, und sie bekam eine Ahnung, wie heftig der Schmerz sein musste, den sie ihm zugefügt hatte.

      Kein Wunder, dass er sie so anders behandelte. Kein Wunder, dass sein Bruder so wütend auf sie war. Er wollte Zac nur schützen. Sie hätte am liebsten weitergeleugnet, was er da gesagt hatte. So sehr, wie sie Zac liebte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie ihn so hatte sitzenlassen.

      Aber dann erinnerte sie sich an andere Situationen, lange bevor sie Zac kennengelernt hatte, in denen sie sich genauso verhalten hatte – einfach weggegangen war. So war sie gewesen. In anderen Zeiten, als ihre Gefühle für Zac sie bis ins Mark geängstigt hatten.

      Sie beobachtete, wie er langsam seine Fassung zurückgewann, und wäre am liebsten zu ihm hinübergegangen, um ihn zu trösten. Sie wünschte sich, dass er sie auf den Tresen hob, als würde sie nichts wiegen. Sie wollte ihn küssen, bis all sein Schmerz weg war, bis sie beide vergessen hatten, was passiert war.

      Aber er wollte weder ihren Trost noch ihre Küsse.

      „Ich … ich kann gar nicht glauben, dass ich das getan haben soll. Aber wenn es so ist …“

      „Das ist so“, unterbrach er sie.

      „Dann tut es mir schrecklich leid. Es kommt mir völlig unwirklich vor. Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich liebe dich, Zac.“

      Ein Schatten huschte über sein Gesicht, und sein Kinn bebte. „Sag das bitte nicht mehr. Das nützt jetzt niemandem.“

      Sie blinzelte ein paar Tränen weg und erklärte: „Aber es ist wahr. Ich fühle mich immer noch, als ob in ein paar Tagen unsere Hochzeit ist. Ich möchte immer noch den Rest meines Lebens nur mit dir verbringen.“

      Vor Anspannung wurde sein Mund zu einer dünnen Linie. „Wenn dein Gedächtnis wieder da ist, wirst du das nicht mehr wollen. Du warst nämlich drauf und dran, einen anderen Mann zu heiraten – schon vergessen?“

      Die Sehnen an seinem Hals standen vor, sein Unterkiefer war völlig verspannt, und sein Blick war verschlossen. „Hör zu, lass uns jetzt lieber überlegen, wie wir an die Informationen kommen, die wir brauchen, damit du wieder zurückkannst in dein Leben, zu deinem Job und deinem …“

       Verlobten.

      Seine Lippen wurden noch schmaler, als er ihren Teller und ihr Glas nahm und beides ebenfalls in die Spüle stellte. „Ich bin im Büro. Vielleicht solltest du dich jetzt lieber ein bisschen ausruhen“, sagte er.

      SIEBEN

      Zac legte den Kopf an die Lehne seines Schreibtischstuhls und kämpfte gegen den heftigen Drang, seinen Laptop quer durch den Raum zu schleudern.

      Dass die Recherche so schwierig werden würde, hätte er nicht gedacht. Es war doch nur eine Hochzeit, Himmelherrgott. Und Hochzeiten mussten doch öffentlich gemacht werden, weil es sich dabei um einen öffentlichen Akt handelte. Doch er konnte auf keiner einzigen Webseite in ganz Portland irgendeinen Hinweis auf Lucys Hochzeit finden. Er hatte ihren Namen in den beiden großen Tageszeitungen in Portland gesucht, ihn unter den Stichworten Hochzeiten und Verlobungen gegoogelt und auch in den sozialen Netzwerken nachgeschaut, ob sie sich in den vergangenen sieben Monaten irgendwo angemeldet hatte, aber ohne Erfolg.

       Natürlich ohne Erfolg! Schließlich war es ja ihre Absicht, nicht von dir gefunden zu werden.

      Er holte einmal tief Luft und atmete dann ganz langsam wieder aus. Dabei ging sein Blick hinüber zum Sofa, wo Lucy den Kampf gegen ihre Müdigkeit aufgegeben hatte. Es hatte ihm gar nicht gepasst, dass sie ihm vor einer Weile in sein Büro gefolgt war, um bei seiner Recherche dabei zu sein. Für ihn war es wichtig, so viel Abstand wie möglich zu ihr zu halten, und das machte sie ihm wirklich nicht leicht, wenn sie ihn mit ihren sanften blauen Augen ansah und Dinge sagte, nach denen er sich so gesehnt hatte, seit sie fortgegangen war.

      Sie war unfähig, sich zu verstellen, sodass er in ihrer Miene und Körperhaltung lesen konnte wie in einem offenen Buch. Er sah die Schuldgefühle in ihrem Blick, und ihre hängenden Schultern signalisierten Bedauern. In der Küche hatte sie erst ihre Arme nach ihm ausgestreckt, als wollte sie ihn trösten, sie aber dann genauso schnell wieder sinken lassen. Zum Glück.

      Wie oft hatte er die Tage unmittelbar vor ihrem Verschwinden rekapituliert und versucht, einen Grund dafür zu finden. Sicher, er hatte damals wirklich den Kopf voll gehabt mit anderen Dingen, und für sie waren kaum Zeit und Aufmerksamkeit übrig geblieben. Hatte er sie dadurch vergrault? Oder hatte sie ihn im Grunde nie richtig geliebt? Auf diese Fragen würde er nur dann eine Antwort bekommen, wenn ihr Gedächtnis zurückkam.

      Sie gab ihm aus dem Hintergrund immer wieder leise Tipps für seine Recherche, aber er merkte genau, dass sie hin- und hergerissen war. Sie wollte ihm zwar helfen, machte aber auch keinen Hehl daraus, dass sie es absolut nicht eilig hatte, wieder zurück nach Portland zu kommen.

      Wirklich schade. Vor sieben Monaten hatte sie genau das gewollt, nur weg aus Summer Harbor. Er würde also alles tun, um herauszufinden, wo sie jetzt wohnte, und sie dann zurück nach Portland bringen.

      Entschlossen machte er sich wieder an die Arbeit und versuchte, ihre leisen Schlafgeräusche zu ignorieren. Die Verletzung und die Medikamente sorgten dafür, dass sie sofort einschlief, sobald sie sich irgendwo niederließ – im Moment mit dem Kopf an der Sofalehne unter der Flickendecke, unter der sie auch in der vergangenen Nacht geschlafen hatte. Sie lag ganz klein zusammengerollt da, als fröre sie. Was sollte er nur tun?

      Mit gerunzelter Stirn nahm er die Recherche wieder auf.

      Wo konnte er sonst noch ansetzen? Gab es etwas, woran er noch nicht gedacht hatte? Das Aufgebot vielleicht. Das musste doch eigentlich irgendwo veröffentlicht sein, oder? Er suchte weiter und schöpfte neue Hoffnung, als er herausfand, dass es tatsächlich so war. Aufgebote wurden auch im Netz veröffentlicht.

      Er scrollte rasch auf der Seite ganz nach unten zu den Links der einzelnen Countys und überflog die Liste einmal, dann noch einmal, aber das County Cumberland war nicht dabei. Es bot diesen Online-Service also nicht an. Wieder sank ihm der Mut. Wieso gab es nur so viele Hindernisse bei dieser Suche?

      Er würde also warten müssen, bis das Standesamt des Countys morgen geöffnet hatte und er dort anrufen konnte. Dann würde er den Namen von Lucys Verlobtem erfahren und den Kerl ausfindig machen. Diese Verzögerung gefiel ihm gar nicht, aber vielleicht würde er ja heute noch mehr in Erfahrung bringen.

      Sein Blick ging wieder


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