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In Dankbarkeit und Freude. Adalbert Ludwig BallingЧитать онлайн книгу.

In Dankbarkeit und Freude - Adalbert Ludwig Balling


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      Ein herzliches Dankeschön | Zeitangaben zu den Schwarzweißbildern | Biografische Skizze

      Vorwort des Herausgebers

      Der Autor, Adalbert Ludwig Balling, wirft einen Blick zurück auf über 80 Jahre – im Sinne des Sprichwortes: »Das Leben wird nach vorwärts gelebt, aber nach rückwärts verstanden.« Es geht um ein besseres Verstehen der vergangenen Jahre; es geht um Lebens-Einsichten.

      Ausgangspunkt seiner Memoiren ist das heimatliche und familiäre Umfeld, das seine Grundstrukturen, seine Haltungen und seine Interessen beeinflusst und mitgeprägt hat. Dabei wird ihm die Bedeutung menschlicher Begegnungen klar, die zu wichtigen Weichenstellungen seines Lebens wurden. Er erkennt, dass er anderen vieles schuldet, vor allem denen, mit denen er Freude und Freundschaft, aber auch Ängste und Leiden teilen durfte. – Was ihm vorschwebt: Niemanden zu beschämen, niemanden bloßzustellen. Vielmehr anhand von Erinnerungen immer wieder zu danken. Auch aus Freude über gemeinsam Erlebtes. Es sind sehr persönliche Erinnerungen als Dankeschön gegenüber denen, die Mut machten, die gut zu einem waren.

      Der Autor schildert zahlreiche Begegnungen, eindrucksvolle Erinnerungen an die Natur sowie an Menschen der verschiedenen Kontinente, die er auf vielen Info- und Fotoreisen kennenlernte: Interessante Hinführungen zur Erkenntnis der wunderbaren Vielfalt und Schönheit unserer Welt und des Verbindenden der menschlichen Natur, gleich welcher Hautfarbe, gleich welcher Sprache.

      Es ist ein dem tieferen Verständnis verpflichteter, dankbarer Rückblick des Autors auf so viele Lebensjahre! Aber es ist nicht nur ein Geschenk an seine Freunde, an seine Familie, an seine Heimatgemeinde und an die Missionare von Mariannhill; es kann die Leserin/den Leser auch zum Erkennen ähnlicher Einflüsse und Prägungen menschlichen Lebens bei sich selbst führen – und Erinnerungen wecken an schon fast vergessene eigene heimatliche oder sozial-gesellschaftliche Gegebenheiten.

      Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die offen und aufgeschlossen sind für Menschen – weltweit; die Sinn für Humor haben und Freude am Leben; die willens sind, auch aus Fehlern zu lernen – und die dankbar sind für vieles in ihrem Leben, das nicht selbstverständlich war.

       Studiendirektor Reinhart Urban

      ZUM UNTERTITEL

      Erinnerungen an/in die Zukunft?

      Wie kann man sich an die Zukunft erinnern? – Kann man nicht! Was die Zukunft bringen wird, wissen wir nicht. An das Kommende kann man sich also auch nicht erinnern. Was war, ist geschehen. Vorbei. Passe. Und doch wirkt die Vergangenheit immer wieder herein in unsere Gegenwart; und hinein in unsere Zukunft. Nichts in unserem Leben geschieht, was nicht auch Wirkung haben könnte für die kommenden Tage, Wochen, Monate – oder Jahre.

      Diese Memoiren, gegen Ende meines Lebens geschrieben, richten sich an niemanden direkt. Sie wollen weder ermutigen noch abschrecken. Weder besänftigen noch schmeicheln. Weder etwas aufnoch zudecken. Ich schreibe vielmehr, weil es mir Freude macht, mich an Früheres zu erinnern. Auch weil ich meine, dass man zu dem stehen soll, was man im Laufe seines Lebens getan oder unterlassen hat. Also auch zu den Fehlern und Versäumnissen. Wohl auch deswegen, weil es mir angebracht erscheint, darüber Rechenschaft abzulegen. Zudem klärt sich vieles, indem man es Revue passieren lässt, sich über das Schöne freut und sich für das Gute bedankt.

      Diese Erinnerungen könnten auch insofern in die Zukunft wirken, da sie sowohl meine Großfamilie betreffen als auch meine Wahlheimat, die Gemeinschaft der Missionare von Mariannhill. Für die jungen Generationen aus beiden »Gruppierungen« könnten eventuell die Erlebnisse, Überlegungen, Deutungen und Erinnerungen meiner 80-jährigen Vita sogar zu Impulsen werden für ihr eigenes Leben. Nicht zuletzt im Rückblick auf jene, die vor ihnen waren.

      Warum? Um vielleicht Fehler oder Missgeschicke zu vermeiden, die zu vermeiden wir Älteren uns so schwer getan haben.

      So gesehen und so verstanden, denke ich, sollten Erinnerungen allemal festgehalten und bewahrt werden. Auch sollten sie schon deshalb geschrieben werden, damit das Böse und Schreckliche der Vergangenheit sich in der Zukunft nicht wiederhole.

      Und – vergessen wir nicht: Wer sich erinnert, bereichert sein Leben, vermehrt die Qualität seines Lebens – und die seiner Mitmenschen. (ALB)

      VOR-WORTE & EINFÜHRUNG

      Der Glaube hat nicht nur den Sinn sondern auch die Freude und die Dankbarkeit in die Welt gebracht

       Nach Paul Claudel

      Als einer seiner Mitbrüder aus dem Jesuitenorden Papst Franziskus fragte, wie er sich selber bezeichne: Als Nachfolger des Apostels Petrus? Als Bischof von Rom? Als Glaubens- und Sittenwächter der Lehre Jesu? Als Letztverantwortlicher für alle Christen weltweit? Oder – immer noch (auch nach seiner Wahl zum Papst) als Mitglied des Ordens der Gesellschaft Jesu? Da antwortete er spontan, schlicht und einfach: Ich bin ein Sünder! Ein Sünder vor Gott und den Menschen.

      Nelson Mandela, Südafrikas erster schwarzer Staatspräsident, meinte etwas Ähnliches, als er 1975 in einem Privatbrief aus der Haft auf Robben Island schrieb: Ein Heiliger ist ein Sünder, der nicht aufhört, sich zu mühen. – Mandela vertrat ferner die Ansicht: Es sei nicht das schwierigste Ding (Aufgabe) im Leben eines Menschen, die Gesellschaft zu ändern oder zu reformieren, sondern sich selbst! – Auf ein Drittes machte Mandela aufmerksam: Die Feder könne uns die glücklichsten Momente unseres Lebens zurück ins Gedächtnis rufen.

      Wie wahr! Unsere Erinnerungen können Wunder wirken – und zwar in besonderer Weise bei uns selbst –, wenn sie schöne und beglückende Erlebnisse festhalten. Wenn wir uns darüber freuen, was früher möglich war. Wenn wir ehedem Erlebtes weiterhin in echter Dankbarkeit bewahren oder anderen beistehen, ihre Erlebnisse zu sichten und somit auch ihre Zukunft zu bereichern.

      Erinnerungen können Bekenntnissen gleichkommen. Augustinus von Hippo, der wohl bekannteste Bekenner in der Antike, sah es nicht anders. Er schrieb sich in seinen Confessiones sozusagen sein Leben von der Seele. Er bekannte seine Fehler und Schwächen, bat Gott um Verzeihung und glaubte gleichzeitig an dessen Liebe und Barmherzigkeit gegenüber allen, die sich selbst bescheiden und nie aufhören, sich der göttlichen Gnade und Güte zu empfehlen.

      So verstand es auch Papst Franziskus, als er sich einen Sünder nannte, einen Menschen mit Fehlern, Schwächen und Untugenden, aber auch als einen, der an die göttliche Liebe glaubt – und an Gottes stete Bereitschaft zum Verzeihen.

      Nicht viel anders sah es Michail Gorbatschow, der (von seinem Nachfolger) aus dem Amt gejagte russische Präsident. In seinen Memoiren1 empfiehlt er: Keine Panik, wenn du stolperst oder fällst! Steh wieder auf, zieh die richtigen Schlüsse und geh weiter. Das Leben hat die Richtigkeit dieses Herangehens bestätigt.

      Johann Wolfgang von Goethe nannte seinen Werther-Roman eine Art General-Beichte. Wahrscheinlich hatte er diesbezüglich seine eigenen Gründe. Ich denke, Erinnerungen greifen zwar immer auch in das Seelenleben dessen hinein, der sie niederschreibt, aber es müssen keine Entblößungen sein, weder der eigenen Geheimnisse und schon gar nicht jener, die sich auf andere Personen beziehen.

      Ich jedenfalls möchte mit diesen Memoiren niemand beschämen. Und schon gar nicht bloßstellen. Da sei Gottes Weisung vor! Was mir vorschwebt, sind Erinnerungen, die meiner Lebensfreude und meiner Dankbarkeit entspringen; auch und gerade gegenüber denen, die mir viel bedeuten – oder einmal bedeutet haben. Dabei gilt keinerlei chronologische Ordnung. Ich greife einzelne Persönlichkeiten heraus und stelle andere um sie herum. Oder ich stückle mal hier, mal dort etwas vielleicht zeitlich, vielleicht örtlich, vielleicht verwandtschaftlich


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