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Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021. Uwe AntonЧитать онлайн книгу.

Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021 - Uwe Anton


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geboren. Sie spielte T’Pau mit einem starken Wiener Akzent, was den Charakter für die amerikanischen Zuschauer nur noch außerirdischer wirken ließ. Ebenfalls keinen Hehl aus seinem Akzent machte Reggie Nalder, der Andorianer Shras aus Reise nach Babel. Er stammte ebenfalls aus Wien, wo er unter dem Namen Alfred Reginald Natzler das Licht der Welt erblickt hatte. Verbrennungen hatten ihn fürs Leben gezeichnet, vor allem um seine Lippen herum konnte man es gut erkennen – dies brachte ihm jedoch gute Rollen ein, die den Zuschauern im Gedächtnis blieben. Barbara Bouchet, die Kelinda aus Stein und Staub, kam am 15. August 1943 als Bärbel Gutscher in Liberec, Tschechien zur Welt. Damals hieß der Ort Reichenberg; 1938 hatte Deutschland das Sudetenland an sich gerissen, 1945 wurde es an die Tschechoslowakei zurückgegeben, und Barbara wurde genau in diesem Zeitraum geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg ist ihre Familie in ein Umsiedlungslager in der amerikanischen Besatzungszone gekommen und erhielt die Erlaubnis, in die USA auszuwandern. Kurz vor ihrem Auftritt in Raumschiff Enterprise war Barbara in Casino Royale als Miss Moneypennys Tochter zu sehen. 1969 kehrte sie nach Europa zurück und lebt seither in Rom, wo sie in zahlreichen italienischen B-Movies auftrat. Antoinette Bower, die Sylvia aus Das Spukschloss im Weltall, ist in Baden-Baden zur Welt gekommen. Raumschiff Enterprise-Produktionsassistent Charles Washburn sagte in einem Interview, Antoinette sei die professionellste Schauspielerin gewesen, mit der er je an der Serie gearbeitet hatte. Felix Locher, der Robert Johnson aus Wie schnell die Zeit vergeht, stammte aus Bern in der Schweiz. Er war der am frühesten geborene Raumschiff Enterprise-Schauspieler überhaupt: Am 16. Juli 1882 hatte er das Licht der Welt erblickt. Erst mit 73 hatte seine Schauspielerkarriere begonnen, als er seinen Sohn Jon Hall am Filmset von Hell Ship Mutiny (1957) besuchte – der Regisseur bemerkte ihn und wollte sofort, dass er die Rolle des tahitischen Königs Parea übernahm. Locher starb mit 86 Jahren, einen Tag vor der Ausstrahlung der vorletzten Raumschiff Enterprise-Folge Portal in die Vergangenheit.

      Apropos tragische Tode: Theo Marcuse, Korob aus Das Spukschloss im Weltall, starb nur einen Monat nach Ausstrahlung seiner Episode. Er hatte sich betrunken hinters Steuer gesetzt und auf den Straßen Hollywoods einen Autounfall verursacht. Chuck Courtney, der Davod aus Schablonen der Gewalt, verstarb im Alter von 69 Jahren an einer selbst zugefügten Schusswunde, nachdem er eine Reihe von Schlaganfällen erlitten hatte und so nicht mehr weiterleben wollte. Keith Andes, der Akuta aus Die Stunde der Erkenntnis, hat sich im Alter von 85 Jahren selbst erstickt. Zuvor hatte er jahrelang verschiedene Krankheiten gehabt, u. a. Blasenkrebs. Stanley Adams, der Cyrano Jones aus Kennen Sie Tribbles?, erlitt in den 1970ern eine Rückenverletzung, die ihm permanente Schmerzen bereitete und wegen der er kaum noch Rollen bekam. Dies führte zu Depressionen, von denen er sich nicht mehr erholte – 1977 schoss er sich in den Kopf.

      Nancy Kovack, die Nona aus Der erste Krieg, zog sich 1975 aus der Schauspielerei zurück und lebte bis 2006 für mehrere Monate pro Jahr in München, da ihr Mann Zubin Mehta Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper war.

      Mickey Morton, der Kloog aus Meister der Sklaven, war der erste Schauspieler, der nach Raumschiff Enterprise auch eine Rolle im Krieg der Sterne-Universum ergattern konnte: Zehn Jahre nach seinem Auftritt in Meister der Sklaven spielte er die Wookiee Malla, Chewbaccas Frau, im berühmt-berüchtigten Star Wars Holiday Special. Im selben Special spielte auch Beatrice Arthur mit, bei der sich hartnäckig das Gerücht hielt, sie wäre in derselben Raumschiff Enterprise-Folge aufgetreten wie Mickey Morton, nämlich als Tamoon in Meister der Sklaven. In Wirklichkeit wurde Tamoon von Jane Ross gespielt. Beide Schauspielerinnen haben jedoch eine gewisse Ähnlichkeit. Erst als Bea Arthur im Jahr 2001 ein Machtwort sprach, verebbten die Gerüchte.

      Julie Newmar, die Catwoman aus der Batman-Fernsehserie, war als Eleen in Im Namen des jungen Tiru zu sehen. Kurz vorher hatte sie den weiblichen Androiden Rhoda in der Serie My Living Doll gespielt. Rhodas eigentliche Bezeichnung war AF 709 – und diese Bezeichnung war die Inspiration für Seven of Nine gewesen!

      Jane Wyatt, die Amanda Grayson aus Reise nach Babel, war eine hoch angesehene Schauspielerin, die bereits einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame vorzuweisen hatte (seit 8. Februar 1960). Mütterlicherseits stammte sie von der Van-Renssalaer-Familie ab, einer der frühesten Siedlerfamilien in den USA, der einst der Großteil des heutigen New York City gehört hatte – Renssalaer County im Bundesstaat New York ist nach dieser Familie benannt worden. Zudem war Jane Wyatt die Ur-Ur-Ur-Urenkelin von Philip Livingston, einem der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Übrigens wäre Wyatt beinahe die »Großmutter Rose« aus Titanic geworden, lehnte jedoch ab, weil sie sich mittlerweile aus der Schauspielerei zurückgezogen hatte.

      Neben Jane Wyatt sind noch andere Beteiligte der zweiten Staffel auf dem Hollywood Walk of Fame zu sehen: David Brian, der John Gill aus Schablonen der Gewalt, bekam seinen Stern zeitgleich mit Jane Wyatt am 8. Februar 1960. Und Gene Nelson, der Regisseur von Meister der Sklaven, bekam ihn am 24. September 1990.

      Valora Noland, Daras aus Schablonen der Gewalt, war über die Art und Weise ihres Auftritts derart entsetzt, dass sie der Schauspielerei danach für immer den Rücken gekehrt hat. Ihr Vater war der deutsche Künstler Franz Baum, der einst Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste in München gewesen war. 1934 hatten ihre Mutter Abby und er in Deutschland geheiratet und sind 1939 vor den Nazis in die USA geflohen. Nachdem Valora gutgläubig die Rolle angenommen hatte, wurde ihr am ersten Drehtag direkt vor Drehbeginn ein Swastika-Armband umgebunden und eine Hutnadel mit Swastika angesteckt. Sie hatte nichts davon gewusst; weder war sie je darüber informiert worden noch hatte ihr Kostüm bei den Proben irgendwelche Swastikas gehabt. Valora war gezwungen, in diesem Kostüm mitzumachen, sonst wäre sie von der Schauspielergilde eine Zeitlang gesperrt worden, wie damals üblich. Entsetzt darüber, wie übel ihr mitgespielt wurde, war Daras ihre letzte Rolle und sie hörte für immer mit der Schauspielerei auf.

      Rhae und Alyce Andrece, die Alice-Serie aus Der dressierte Herrscher, hatten eine ganz und gar ungewöhnliche Casting-Erfahrung. Castingdirektor Joseph D’Agosta war vollkommen in Panik, weil er noch zwei weibliche Zwillinge brauchte, aber keine finden konnte. Als er dann abends nach Hause fuhr, sah er Rhae und Alyce Andrece auf der gegenüberliegenden Seite die Straße entlanglaufen. Schnell drehte er um, hielt mit quietschenden Reifen neben den beiden an, sprang aus dem Auto und rief: »Ihr kommt ins Fernsehen!« (In einigen Versionen heißt es, Gene Roddenberry wäre das gewesen, aber laut Steven Whitfields Buch The Making of Star Trek war es Joe D’Agosta.) D’Agosta fand noch zwei weitere Mädchen auf dem Hollywood Boulevard, die gerade ihr Haustier spazieren führten, eine Wildkatze namens Marlon. Er schleppte die Mädels ins Studio und stellte sie den Produzenten Gene L. Coon und Robert H. Justman vor. Während des Gesprächs musste Coon die Wildkatze halten, die sich jedoch damit vergnügte, ihm das Hemd zu zerfetzen und seine Haut blutig zu kratzen. Unnötig zu erwähnen, dass aus der Rolle nichts wurde.

       Weiter geht es nächstes Mal mit Staffel 3.

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      Cantina Bar – Die Star-Wars-Ecke

      Herzlich willkommen zu dieser weiteren Rubrik im Phantastika Magazine, die ganz in der Tradition unserer Star-Trek-Ecke Unendliche Weiten das andere große Sternenfranchise beleuchten wird.

      Wir wünschen gute Unterhaltung!

      Rückblick auf einen Klassiker: Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung: Hässliches Entlein oder schöner Schwan? Ein Film, der allen gefallen sollte

      von Björn Sülter

      


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