GEWAHR SEIN. Daniel SiegelЧитать онлайн книгу.
Aktivitäten – unserem siebten Sinn –, wie fühlte es sich an, den Fokus von den äußeren Sinnen und dem Inneren der Körperempfindungen auf die mentalen Aktivitäten der Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und Absichten zu verlagern? Wie war es, im Gewahrsein einfach offen zu sein für alles, was auftauchte oder nicht auftauchte? Dieser Wechsel von der fokussierten Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt auf den ersten beiden Randsegmenten (Klang, Sicht, eine Empfindung eines besonderen Körperteils) zu einem offenen Gewahrsein, das ins Gewahrsein einlädt, was immer auftaucht, gleicht in gewisser Weise dem Moment des zweiten Segmentteils, in dem es darum ging, den ganzen Körper ins Gewahrsein zu nehmen und offen zu sein für jede Körperempfindung. Was tauchte auf, als Sie alles einluden? Manche werden von Gefühlen oder Bildern überflutet. Das ist ganz natürlich, so wird der Geist empfänglich für die vielen Dinge im eigenen Geist.
Dagegen verschafft diese Erfahrung anderen eine friedliche Offenheit, eine Klarheit und Ruhe, die etwas ironisch wirkt in Anbetracht der Tatsache, dass sie alles eingeladen haben, ins Gewahrsein zu treten, aber nichts kommt. Menschen, die dies erleben, erklären häufig, dass sie niemals zuvor eine derartige Stille erfahren hätten, da sie eher vertraut sind mit dem Geplapper des Affengeists der Alltagssorgen, dem geschäftigen, unaufhörlichen Gefühl, von Emotionen, Erinnerungen und Gedanken, die sie erleben, überwältigt zu sein. Dem Geist die Erlaubnis zu erteilen, offen zu sein für alles, was auftaucht, kann ihn dazu befähigen, klar und empfänglich zu werden.
Als wir dann zum nächsten Aspekt der Erforschung des siebten Sinns kamen, wie war es für Sie, der Dynamik mentaler Aktivitäten Aufmerksamkeit zu schenken – wie sie auftauchten, präsent blieben und dann das Bewusstsein verließen? Dies kann für viele besonders herausfordernd sein, da es sowohl eine Offenheit für alles, was auftaucht (wie im ersten Teil der Erforschung dieses Segments) als auch einen speziellen Fokus auf das natürliche Kommen und Gehen umschließt. Für manche ist die Lücke zwischen den mentalen Aktivitäten besonders faszinierend, da dieser Raum, sagen wir mal zwischen Gedanken oder Erinnerungen oder Emotionen, eine sehr ungewöhnliche Qualität besitzt, die für viele Menschen, die das erstmals erleben, neu ist. Wer noch keine Erfahrung mit Meditation oder mit einer Übung innerer Einkehr wie beim Rad hat, kann es recht aufschlussreich finden, die subtileren Details mentaler Aktivität wahrzunehmen. Wir haben vielleicht die Erfahrung gemacht, dass unser Gewahrsein von mentalen Aktivitäten wie ständigem Geplapper des Geistes oder einem unaufhörlichen Gedankenstrom dominiert wurde und wir wissen nicht, dass wir in der Tat mehr sind als das Geplapper unseres Geistes. Mit der Erforschung des dritten Segments lässt sich eine neue Erfahrung offenen Gewahrseins – die Nabe – noch klarer von den Randelementen unterscheiden. Für viele kann dieses Gewahrsein lebensverändernd und buchstäblich bewusstseinsverändernd sein – sogar verblüffend. Dies ist der Beginn eines Prozesses, um das Wissen vom Gewussten noch besser unterscheiden zu können.
Wie eine Mutter einmal zu mir sagte, als ich ihr und ihrem jugendlichen Sohn diese Übung beibrachte: »Ich wusste nicht, dass ich mehr als meine Gedanken oder Gefühle bin.« Zwischen Nabe und Rand zu unterscheiden war für sie eine revolutionäre Erfahrung, die sie darin bestärkte, sich mit dem Leben auf eine vielfältigere und nuancenreichere Art und Weise zu beschäftigen.
Als wir die Aufmerksamkeit auf das vierte Randsegment lenkten, wie fühlte sich dieses relationale Empfindungsvermögen, unser achter Sinn, für Sie an? Wie war es, die Aufmerksamkeit von den mentalen Aktivitäten zu lösen und zu einem Fokus auf die Verbundenheit mit anderen überzugehen? Dieser achte relationale Sinn kann als verwirrend erfahren werden, da einige sich nicht sicher sind, auf was genau sie sich fokussieren. Bei anderen taucht ein tiefes Gefühl der Liebe, des Friedens, der Freundlichkeit und der Verbundenheit auf und sie werden von Freudentränen und Dankbarkeit erfüllt. Wie auch immer Ihre Erfahrung ist, es ist Ihre Erfahrung. Im nächsten Abschnitt werden wir direkte Wünsche der Freundlichkeit und Fürsorge hinzufügen, die auf diesen verbindenden Erfahrungen aufbauen und die, wie die Forschung gezeigt hat, positive Veränderungen in unser Innenleben und in unsere Beziehungen bringen.
3 Der Autor verwendet das Kürzel »MWe«, für »me« und »we«, es wird hier mit »Ich-Wir« übersetzt, A.d.Ü.
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