Mindful Leadership. Janice MarturanoЧитать онлайн книгу.
also an sehr hohen Standards messen lassen müssen.
Da ich angefangen hatte, Achtsamkeit insbesondere zu praktizieren, um meine Effektivität als Führungskraft zu verbessern, mehr Verantwortung zu übernehmen, mich tiefer mit den Menschen in meinem Leben zu verbinden und dabei im Gleichgewicht zu bleiben, hatte ich kein Interesse daran, das Training als Stressbewältigungs- und Gesundheitsförderungsprogramm anzubieten. Dieses mentale Training sollte dazu da sein, einen anderen Weg des Führens zu finden, einen Weg, der zuerst die Führungskraft unterstützen und dann weiter Einfluss auf die Firma als Ganzes haben würde, und vielleicht sogar noch darüber hinaus.
Ich begann, mich mit einzelnen meiner Kollegen darüber zu unterhalten, erzählte ihnen von meinen Erfahrungen und lud sie ein, selbst ein neues Training auszuprobieren, das Saki und ich entwickelt hatten. Als ich vierzehn Teilnehmer beisammen hatte, fuhren Saki und ich mit ihnen zum ersten viertägigen Mindful-Leadership-Retreat in ein kleines Gästehaus in Minnesota. Das Retreat wurde dann unter dem Titel „Cultivating Leadership Presence Through Mindfulness“ bekannt. Es war ein intensives und einzigartiges Erlebnis, und ich war mehr als gespannt auf das aufrichtige Feedback der Teilnehmenden. Ein wenig besorgt war ich allerdings auch. Wie dachten die Leute wirklich darüber? Ich war schon zu lange in einer leitenden Position, um Erfolg als selbstverständlich vorauszusetzen. Ich wollte versuchen, ihn messbar zu machen und mehr über die genaueren Umstände des Erfolgs oder Misserfolgs zu erfahren.
Ich verschickte einen einfachen Fragebogen mit fünf offenen Fragen:
War das Retreat wertvoll?
Gab es Teile darin, die wertlos waren?
Was hat Sie überrascht?
Ist das Training wertvoll für das Unternehmen?
Falls ja, inwiefern?
Als die Bögen zurückkamen, war das am meisten darin vorkommende Wort transformativ.
Diese Antwort kam spontan, und als die zurückgekehrten Teilnehmer von ihren Kollegen nach ihren Erlebnissen gefragt wurden, sagten viele lediglich: „Du musst es auch machen.“ Eine virulente Ausbreitung begann und brachte wöchentliche Meditationssitzungen, alle zwei Monate ausgedehnte Praxistreffen und schließlich ein jährliches Retreat für ehemalige Teilnehmer mit sich. Es war zu keiner Zeit ein offizielles Programm der Firma. Es wurde durch die Führungskräfte selbst begonnen und weitergeführt, und sie waren es auch, die mich nach einer Weile baten, ein Angebot für alle Ebenen ihrer Abteilungen zu erstellen. Diese Nachfrage führte zur Entwicklung eines siebenwöchigen Kurses mit dem Titel „Mindful Leadership and Wellness“. Ein paar Jahre darauf wurde ich nach einem Training für neue Manager gefragt und entwickelte daraufhin ein zweitägiges Programm mit dem Titel „Leading differently: The Power of a Purposeful Pause“.
Die Tatsache, dass sich dieses Training virulent ausbreitete und die Führungskräfte um mehr zusätzliches Achtsamkeitstraining zu ihrer Unterstützung baten und dann das Training für alle Angestellten in ihrer Abteilung zugänglich machten, spricht bezüglich der Effektivität von Mindful Leadership für sich. Indem sie durch das Training Konzentration, Kreativität, Klarheit und Mitgefühl entwickelten, fanden die Führungskräfte von General Mills den inneren Raum, um mehr Inspiration und Anteilnahme in ihr Arbeitsumfeld zu bringen, und sie sorgten dafür, dass auch ihre Mitarbeiter an dem Training teilnehmen konnten. Sieben Jahre später führt der Weg noch immer weiter, über fünfhundert Angestellte haben inzwischen an „Mindful Leadership and Wellness“ teilgenommen.
2008 entschieden Saki und ich, das Training international anzubieten. Nochmals kontaktierte ich einzelne Führungskräfte, diesmal außerhalb von General Mills, und auch die ehemaligen Teilnehmenden von General Mills unterstützten mich auf diese Weise.
Die Nachfrage nach den viertägigen Retreats wurde immer größer, bis Saki und mir schließlich klar wurde, dass die Arbeit mit Mindful Leadership eine eigene Non-Profit-Organisation und ausgebildete Anleiter erforderte, und zwar solche, die sowohl etwas von Führungsrollen verstanden als auch eine persönliche Achtsamkeitspraxis entwickelt hatten.
Mit der Hilfe der Unterstützung und der großzügigen Ermutigung meiner Familie und den vielen Führungskräften, die das Training mitgemacht hatten, gründete ich 2010 das „Institute for Mindful Leadership“. Das Institut lädt dazu ein, Mindful-Leadership-Training als bislang fehlendes Element in die Entwicklung von Führungsexzellenz zu integrieren, für Führende aus allen Bereichen unserer Gesellschaft und allen Ebenen eines Unternehmens. Es war ganz sicher nie Teil meines Karriereplans, die Rechtspraxis zu verlassen und mich der Entwicklung und Anleitung von Mindful Leadership zu widmen. Dessen Ausbreitung war eine unvorhersehbare Entwicklung, die ich mir niemals hätte träumen lassen, und tatsächlich gibt es immer noch viele Tage, an denen ich mich frage, wie genau das eigentlich vor sich ging. Es ist ein großes Privileg, diesen Weg zu beschreiten und Menschen zu helfen, die naturgegebenen Möglichkeiten des Geistes zu entdecken. Ich glaube, wie auch andere Formen von Achtsamkeitsübungen hat Mindful-Leadership-Training das Potenzial, etwas Wichtiges im Leben von Menschen zu bewirken, ebenso in Unternehmen und letztlich auch in der Welt.
Die beste Antwort auf viele drängende Probleme der Welt ist es, Möglichkeiten zu finden, mentalen Raum zu schaffen. Wenn Führungskräfte Entscheidungen treffen, die einem Unternehmen, seinen Mitarbeitern oder der Gemeinde schaden, dann liegt es nicht an einem mangelnden IQ. Meistens sind es ein überfüllter Terminplaner und ein Leben im Autopilot-Modus, die zu leichtsinnigen oder reaktiven Entscheidungen führen. Zudem ist es wichtig, dass Menschen in Führungspositionen Angestellte aller Unternehmensebenen in der Erkenntnis unterstützen, dass auch sie Führungsqualitäten besitzen, andere beeinflussen und klare Entscheidungen treffen können, indem sie mehr Bewusstheit in jeden Moment des Tages bringen. Wie Parker Palmer einmal schrieb, „ist ein Führender jemand, der ein ungewöhnliches Maß an Macht hat, auf andere seinen Schatten oder sein Licht zu projizieren.“ Wir alle haben das Potenzial, dieses „ungewöhnliche Maß an Macht“ zu verkörpern. Also, was für eine Führungskraft sind Sie? Projizieren Sie Schatten oder Licht?
4 Ein bekannter amerikanischer Hotel- und Restaurantführer. (Anm. d. Übers.)
5 Ursprünglich ein Zeremonien- und Versammlungsraum der Pueblo-Kulturen, hier ist damit ein Meditationsraum gemeint. (Anm. d. Übers.)
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