Das Manuskript der Magdalena. Tom KenyonЧитать онлайн книгу.
Tom Kenyon & Judi Sion
Das Manuskript der Magdalena
Die Alchemie des Horus & die Sexualmagie der Isis
Inhaltsverzeichnis
Anrufung der Kosmischen Mutter
Wichtiger Hinweis
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Aus dem Englischen von Nayoma de Haën
Titel der Originalausgabe:
»The Magdalen Manuscript«, first printing 2002
© Copyright: Tom Kenyon, Judi Sion
ORB Communications
Aus dem Englischen von Nayoma de Haën
Deutsche Ausgabe: © KOHA-Verlag GmbH Burgrain
Lektorat: Delia Rösel
Gesamtherstellung: Karin Schnellbach
ebook
ISBN 978-3-86728-756-2
Anrufung der Kosmischen Mutter
Oh, Große Mutter, göttliche Weiblichkeit, Gebärerin des Kosmos, Geliebte des Geistes, Schöpferin aller Materie und Königin aller Welten in allen Welten und außerhalb von ihnen, wir rufen dich in dieser Stunde zu uns.
Wir sind deine Kinder, erhöre unser Rufen.
Wir sind die Söhne und Töchter aus deiner göttlichen Vereinigung, das Fleisch deiner Leidenschaft für das Leben. Du, die du dich am Anbeginn aller Zeiten mit dem Geist, unserem Vater vereinigt und uns aus dieser gesegneten Einheit von Geist und Materie hervorgebracht hast: Wir sind deine Kinder, die Söhne und Töchter deines Fleisches und deines Herzens. Wir erinnern uns an deine Berührungen, an den Duft deiner Essenz, und wir sehnen uns nach dir.
Komm in unsere Herzen und schenke uns Erinnerung. Komm in unseren Verstand und öffne unseren Geist.
Erleuchte uns durch deine Gegenwart.
Lüfte die Schleier, auf dass wir sehen können, und lass die Tore sich öffnen, auf dass sich Schönheit und Ekstase in unseren Häusern und in unseren Herzen ausbreiten.
Dies ist die Stunde unserer größten Bedrängnis. Wir rufen dich durch Feuer und Wasser, durch Erde und Wind, durch alles, was deinen Namen trägt. Wir rufen all deine Ahnen auf und alle deine Namen. Komm zu uns. Erfülle uns. So sei es.
Judi Sion
Erstmals vorgelesen am 9. November 2001 beim Magdalena-Retreat in Sedona, Arizona
E I N S
Das Manuskript der Magdalena
Toms Einführung zum Manuskript der Magdalena
Ich habe mich mit dem Manuskript von Maria Magdalena sehr schwer getan. Das lag unter anderem daran, dass es sich hier um gechanneltes Material handelt und ich eigentlich annahm, dass ich diese Art des Schreibens seit dem Abschluss des Hathor-Buches (siehe Veröffentlichungen) hinter mir gelassen hätte.
Meiner Ansicht nach ist das Channeln eine fragwürdige Angelegenheit. Es kommt mir vor wie die Schlagnetz-Fischerei in den Wasserläufen der Camargue in Südfrankreich. Übrigens vermuten viele Menschen, dass Magdalena hier an Land gegangen war. Dort lässt man große Netze vom Ufer aus ins Wasser hängen, zieht sie ab und zu mit einer Winde hoch und schaut dann, was darin hängen geblieben ist.
Das Channeln erscheint mir sehr ähnlich. Durch unsere Psyche ziehen Strömungen, in denen so allerhand vor sich hin treibt. Manches davon ist interessant, manches wertlos und manches einfach nur wunderlich. Ab und zu verfängt sich etwas eindeutig Wertvolles im Channel-Netz, doch meistens ist es mit einer Menge Müll vermengt.
Meine ersten Erfahrungen mit dem Channeln hatte ich in den späten siebziger Jahren. Ein Freund von mir war in der medizinischen Forschung an der Duke Universität tätig und wir führten eine Reihe von Unter-suchungen über dieses Phänomen durch. Ich arbeitete zu jener Zeit in meiner psychotherapeutischen Praxis mit Hypnose und wir wollten wissen, was bei einem hypnotisierten Zustand an gechanneltem Material entstehen kann. Gleich am ersten Abend bekamen wir »Kontakt« mit einer großen Intelligenz, die wir euphemistisch »Big Dude« (großer Macker) nannten. Ich habe manchmal eine ziemlich respektlose Art, wie jeder weiß, der mich kennt. Big Dude sprach in der, für viele gechannelte Intelligenzen und Wesenheiten typischen weit ausholenden und pastoralen Art über mögliche Veränderungen auf der Erde und über die Zusammenhänge im Universum. Die Abschriften der Vorträge waren zwar spannend, doch nachdem wir uns drei Monate lang alle zwei Wochen zum Channeln getroffen hatten, kamen wir übereinstimmend zu dem Schluss, dass die Informationen nichts wirklich Substantielles enthielten und beendeten die Angelegenheit damit.
Als Psychotherapeut im Bereich der transpersonalen Psychologie habe ich im Laufe der Jahre viele Klienten erlebt, die channelten. Manche fühlten sich ganz wohl damit, andere störte es, wie zum Beispiel eine Frau, die ein Jahr lang jeden Morgen um drei Uhr geweckt wurde. Sie musste sich dann hinsetzen und Botschaften der »anderen Seite« aufzeichnen. Doch der anderen Seite von was? Ihre Protokolle sprachen von der heilenden Macht der Liebe, boten manchmal sinnvolle Lösungen für Probleme an, enthielten aber auch einiges, was mir, offen gesagt, ziemlich merkwürdig vorkam. Merkwürdig ist natürlich ein relativer Begriff. Was dem einen merkwürdig vorkommt, erscheint dem anderen als durchaus vernünftig. Die kulturellen Filter unserer Erfahrungen sind oft willkürlich und basieren auf erlerntem Unsinn. Als Psychotherapeut bestand meine Aufgabe darin, meinen Klienten zu helfen, mit ihrem transpersonalen Gelaber zurechtzukommen. Ich verwende diese Begriffe absichtlich, denn das kollektive Unbewusste ist mit allem Möglichen angefüllt. Es gibt geistige Wesenheiten aller Art, genau wie es Menschen aller Art gibt. Manche Bewohner des kollektiven Unbewussten sind brillant und wohlwollend, andere sind Idioten, die sich als spirituelle Wesen verkleidet haben .
Inzwischen erfreut sich das Channeln unter Laien und Professionellen zunehmender Beliebtheit. Ich sehe darin einfach ein Zeichen dafür, dass wir anfangen, Zugang zu unseren seelischen und spirituellen Tiefen zu erhalten. Immer mehr Menschen erleben spirituelle Krisen, die ihre Sichtweise der Welt plötzlich und nachhaltig durch tiefe spirituelle Erlebnisse verändern. Ich bin davon überzeugt, dass wir im Laufe der nächsten paar Jahrzehnte mit dem Auftauchen eines neuen Mythos im kollektiven Bewusstsein immer mehr dieser psycho-spirituellen Krisen erleben werden.
In diesem Zusammenhang ist Channeling nicht mehr als eine Botschaft aus der Tiefe. Und genau wie beim Fischen ist manches, was aus der Tiefe geholt wird, nicht der Mühe wert. Doch es wird mit an die Oberfläche des Bewusstseins gebracht, wie ein vergammelter Schuh oder eine rostige Bierdose.
Es kommt beim Channeln also sehr darauf an, das Wertvolle vom Wertlosen, das Bereichernde vom Gefährlichen zu trennen. Nur weil etwas