Der Hauch der Ewigkeit. Rosina-Fawzia Al-RawiЧитать онлайн книгу.
allen Seins ohne Unterschied“
Wenn ein Göttlicher Name in dieser Form bzw. mit diesem Klang erscheint, so trägt er vor allem bzw. vordergründig die Qualität der Durchdringung in sich. Die Durchdringung allen Seins, sowohl auf der individuellen, wie auch auf der kollektiven Ebene ohne Unterscheidung. Er dringt mit der in ihm schwingenden Qualität in alle Wesen ein. Das Herz wird hin und her bewegt, bis es seine Ausgewogenheit zwischen der sichtbaren und der verborgenen Welt findet und somit seinen tiefen Frieden. 27 der Göttlichen Namen gestalten sich aus dieser Form.
Ar–Raḥīm | Al–‘Alīy |
Al–‘Azīz | |
Al–‘Alīm | Al–Kabīr |
As–Samī‘ | |
Al–Baṣīr | Al–Ḥafīdh |
Al–Laṭīf | Al–Ḥasīb |
Al–Habīr | Al–Ğalīl |
Al–Ḥalīm | Al–Karīm |
Al–‘Adhīm | Ar–Raqīb |
Al–Ḥakīm | Al–Walīy |
Al–Mağīd | Al–Ḥamīd |
Aš–Šahīd | Al–Ġanīy |
Al–Wakīl | Al–Badī‘ |
Al–Qawīy | Ar–Rašīd |
Al–Matīn |
III. FA‘ŪL: „Berührung der tiefsten Tiefen”
Die Göttlichen Namen, die in dieser Form bzw. diesem Klang „fa‘ūl“ erscheinen, tragen vor allem die Qualität des tiefen Eindringens in eine Sache in sich. Jeder Schmerz, jedes Leid – und wenn sie noch so tief im Herzen liegen – können hiermit erreicht werden. Es ist der liebevolle, heilige, tiefeindringende Finger, der Heilung in sich trägt. Die tiefsten Wunden, sogar jene, die wir selbst in unseren entblößten Momenten kaum ansehen können, werden mit diesem Klangschlüssel und der Bedeutung des jeweiligen Namens umspült und gereinigt. Dies ist die intensive Form von fā‘il. Fünf der Göttlichen Namen gestalten sich aus dieser Form.
Der Göttliche Namen As–Salām mit der Form „fa‘āl“ bildet eine Variante der oben erwähnten Form. Mit dem „ā“ an Stelle des „ū“, also mit dem zusätzlich öffnenden Klangschlüssel, dringt dieser Name tief in das Herz und hat zusätzlich einen erhebenden, allverbindenden Effekt.
Al–Ġafūr | Al–‘Afūw |
Aš–Šakūr | |
Al–Wadūd | As–Salām |
Ar–Ra`ūf | |
Aṣ–Ṣabūr |
VI. FA‘‘ĀL und FA‘‘ŪL: „Die ewig sich wiederholende Kontinuität“
Die Formen bzw. Klänge „fa‘‘āl“ und „fa‘‘ūl“ tragen die Bedeutung von „ewig“ und „immer“ in sich. Hier schwingt das stetige Immerwährende, das fließende, ewig Wiederholende, ohne Unterbrechung, ohne Pause, wie der Schlag des Herzens mit. Diese Formen tragen in sich den Klang der Kontinuität, ohne Anfang und ohne Ende.
Die Verdoppelung des mittleren Konsonanten zeigt eine Intensität auf, die wie ein Stempel auf das Herz wirkt, bis das Herz in diesem Aufdruck verschmilzt. Sieben der Göttlichen Namen gestalten sich aus dieser Form.
Die Verdoppelung, auch mit den Varianten von „fa‘‘ūl“ und „fu‘‘ūl“ schwingen in derselben Beschaffenheit, wobei hier zusätzlich der Aspekt der allumfassenden Tiefe und Ewigkeit hinzukommt. Die tiefsten Schichten des Herzens werden erfasst.
Der Göttliche Name Al–´Awwal wird auch hier erwähnt, kann aber in der Bedeutung seines Klangschlüssels nur in Verbindung mit seinem Gegenpol Al–´Āhir ganz erfasst werden. Beide gemeinsam formen den Kreis der unendlichen Kontinuität.
Al–Ğabbār | Al–Qayyūm |
Al–Ġaffār | Al–Quddūs |
Al–Qahhār | |
Al–Wahhāb | Al–´Awwal |
Ar–Razzāq | |
Al–Fattāḥ | |
At–Tawwāb |
V. FA‘L: „Die innewohnende allanwesende essentielle Qualität des Daseins“
In der Form bzw. dem Klang „fa‘l“ schwingt die Bedeutung und die Wirkung eines permanent existierenden Merkmals. Eine Qualität, ob sichtbar oder unsichtbar, die frei von der jeweiligen Manifestation existiert. Es ist eine innewohnende essentielle Qualität des Daseins, die mit diesem Klang Ausdruck bekommt, ein permanentes Sein. Obwohl nicht offensichtlich, sind Göttliche Namen mit dieser Form allanwesend und gehören zu den Grundeigenschaften hinter aller Existenz. Dieser Klangkodex lässt eine ekstatische Nüchternheit im Herzen aufkommen, die auch in den schwersten Stürmen des Lebens Standhaftigkeit vermittelt. Vier der Göttlichen Namen gestalten sich aus dieser Form.
Zwei weitere Göttliche Namen, die aus grammatikalischen Gründen eine andere äußere Form bilden, gehören auch zu dieser Kategorie, nämlich Aḍ–Ḍār und An–Nūr. Al–Malik bildet durch das „i“ eine weitere Variante, trägt aber dieselbe Grundbedeutung.
Al–‘Adl | Aḍ–Ḍār |
Al–Ḥaqq | An–Nūr |
Al–Ḥayy | |
Al–Barr | Al–Malik |
VI. FA‘AL: „Der permanente bleibende Lauf des Absoluten“
Die Form bzw. der Klangkodex „fa‘al“ nimmt Bezug auf die ursprüngliche Natur einer Sache, auf die innewohnende Grundnatur des Urstoffes, des Absoluten. Wenn ein Göttlicher Name in dieser Form erscheint, trägt er in sich den Ausdruck des permanent anwesenden Laufes, wie die vorher erwähnte Form, aber auch den des Werdegangs, der Entwicklung und des Auslösens eines Prozesses. Drei der Göttlichen Namen gestalten sich aus dieser Form.
Al–Ḥakam | |
Al–´Aḥad | |
Al–´Aḥad |
Mu + Form: „Kontinuierlich verursachend“
Die Form bzw. der Klang, die bzw. der mit der Vorsilbe „Mu“ beginnt, deutet immer auf eine stetig kontinuierlich verursachende, begründend ursächliche Kraft hin. Bei dieser Form kommt klar zum Ausdruck, dass „etwas mit einem getan wird", „es wirkt durch einen“.
VII. MUFA“IL: „Der ewig ausführenden Akt“
Dieser Klangkodex zeigt auf, dass diese Gruppe von Göttlichen Namen einen kontinuierlichen ewig ausführenden Akt repräsentiert, ohne Anfang und ohne Ende. In jedem Moment erschafft Allāh die manifestierte Welt und in jedem Augenblick entsteht sie neu. Drei der Göttlichen Namen gestalten sich in dieser Form.
Al–Muṣawwir | |
Al–Muqaddim | |
Al–Mu´ahhir |
VIII. MUF‘IL: „Der all–einnehmende Verursacher“
In dieser Form bzw. diesem Klang zeigt sich, dass Allāh der Verursacher und Former aller Dinge, aller Manifestationen, aller Geschehnisse ist und dass es keinen anderen Verursacher außer Ihm gibt. Eine solche Absolutheit wird durch diesen Klang in das Herz eingeprägt. Zwölf der Göttlichen Namen schwingen in dieser Qualität.
Die hier erwähnten Göttlichen Namen enden zum Teil mit einem langen Vokal, da es grammatikalisch ein schwacher langer Vokal ist.
Al–Mu´min | Al–Muḥṣī |
Al–Muqsiṭ | Al–Muḥyī |
Al–Mubdi´ |