Friedrich Mergel wächst in einem kleinen, von Wäldern umgebenen westfälischen Dorf auf. Seine Familie ist verwahrlost, sein Vater ein Trinker. Die raue Umgebung färbt auf Friedrich ab. Nachdem sein Vater in einer Winternacht im Wald erfriert, wird Friedrich in der Dorfjugend zum Sonderling. In den Augen der anderen Jugendlichen haftet ihm etwas Unheimliches an. Friedrich bemüht sich erfolglos, den Makel seiner Herkunft loszuwerden. Doch als der Oberförster Brandes durch eine Bande von Holzdieben ermordet wird, spielt Friedrich erneut eine unrühmliche Rolle. Nachdem auch der Jude Aaron durch Mörderhand stirbt, flüchten Friedrich und ein Freund aus dem Dorf. Der Verdacht fällt auf die beiden Flüchtigen. Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) schuf mit «Die Judenbuche» einer der bekanntesten deutschen Novellen. «Die Judenbuche» von 1848 ist zum einen eine Kriminalgeschichte mit westfälischem Lokalkolorit, zugleich aber auch eine gesellschaftliche Studie des dörflichen Milieus und seines Rechtsempfindens.