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Последние дни наших отцов. Жоэль ДиккерЧитать онлайн книгу.

Последние дни наших отцов - Жоэль Диккер


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wieder untersucht und das gleiche Gefühl von Stase findet wie vor der Behandlung der Patientin, kann ich euch garantieren, dass ihr nicht viel erreicht habt. Schon wenn sie die Praxis verlässt, wird sie wieder bei den gleichen Beschwerden angelangt sein, mit denen sie hereingekommen ist. Diese Tide lässt sich also als ein kleiner, unsichtbarer diagnostischer Anhaltspunkt verwenden. Wir können diesen schweigenden, unwillkürlichen Mechanismus als einen Hinweis nutzen, der uns bei unseren Behandlungsprogrammen für den restlichen Körper führt.

      Fragt euch bei jedem Patienten still: Wie ist die Qualität dieser primären Lebensfunktion in diesem Patienten? Wie ist die Qualität in den gesunden Bereichen, wie ist sie im Bereich der Dysfunktion, wie ist sie vor und nach jedem Praxisbesuch? Wenn ihr mit den Stressmustern und Dysfunktionen eurer Patienten arbeitet, seid euch auf ruhige Weise immer der Tatsache bewusst, dass dieses Fluktuationsmuster, diese gesamte Einheit, ständig euer stiller Partner ist und euch hilft, korrigierende Veränderungen in den Dysfunktionsbereichen zu bewirken; denn euer Ziel für diesen Patienten ist es, Gesundheit wiederherzustellen. Die Patienten sind nicht nur da, damit ihre Dysfunktion geknackt oder korrigiert wird. Sie sind da, um die Spannungen, den Funktionsverlust, die Bewegungsstörung loszuwerden, um die Türen des Lebens aufzuschließen und sie so frei hinein- und hinausschwingen zu lassen, wie sie es tun sollen. Ihr habt einen Stillen Partner innerhalb der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis, und ihr habt das Recht, ihn verstehen, nutzen und testen zu lernen.

      Wenn ihr jetzt zu den Behandlungsbänken geht, um zu üben, wählt einen einfachen Griff am Schädeldach und arbeitet ganz still, um euch mit dem Patienten als ein Ganzes bekannt zu machen. Ihr spürt und schaut ganz ruhig zwischen eure Händen. Man könnte sagen, ihr schaut euch den Patienten von innen an, indem ihr direkt durch euren Handkontakt blickt und geduldig einige Minuten wartet. Ihr wartet auf die expansive Phase der Ossa parietalia, wenn sie mit dem Anschwellen der Flüssigkeit in diesem Mechanismus leicht nach außen in Außenrotation kommen, und wartet dann, wie sie allmählich zurück in Richtung Innenrotation gehen. Eine rhythmische, eine tidenartige Bewegung, die hineingeht und herauskommt, den Körper als eine Einheit expandiert und kontrahiert. Dr. Sutherland beschloss, diese Bewegung die Fluktuation des Liquor cerebrospinalis zu nennen. (Der Begriff cranial rhythmic impulse wurde dann von anderen entwickelt, einfach nur zum Zweck des Zählens.)

      An der Erfahrung der Fluktuation des Liquor cerebrospinalis teilzuhaben, ist eine dynamische, lebendige Funktion; und Funktion ist das, was wir in dieser Woche studieren. Wir wollen beginnen, damit zu spielen, zu spüren wie diese kleine, rhythmische Tide hineingeht und herauskommt. Ihr könnt sie im Kopf spüren; ihr könnt sie im restlichen Körper spüren. Wenn ihr euer Tastgefühl trainiert habt, könnt ihr diesen Mechanismus der Flexion und Extension überall im Körper palpieren und fühlen. Ihr könnt ihn in den Knöcheln fühlen, ihr könnt ihn im großen Zeh spüren, ihr könnt ihn in jedem Körperteil spüren – wo auch immer ihr eure Hände anlegt. Wir wollen nicht, dass ihr euch nur auf den Kopf konzentriert. Wir versuchen, euch dazu zu bringen, dass euch das gesamte Bild bewusst ist, so dass ihr den gesamten Mechanismus für Diagnose und Therapie überall im Körper nutzen könnt.

      Vortragstext vom September 1983.

      „Gesundheit zu finden sollte das Ziel des Behandlers sein. Krankheit kann jeder finden.“

      Diese Maxime hat uns A. T. Still gegeben. Gesundheit ist sehr viel mehr als einfach nur die Abwesenheit von Krankheit oder Traumen. Sie ist ein lebendiges, dynamisches Erfahren anatomisch-physiologischer Funktionsabläufe auf physischer, mentaler und spiritueller Ebene.

      Bestimmte Grundprinzipien nimmt der osteopathische Behandler als gegeben an:

      1.Der Körper ist eine Einheit.

      2.Der Körper ist ein selbstregulierender Mechanismus.

      3.Der Körper besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu heilen.

      4.Zwischen Struktur und Funktion besteht eine Wechselbeziehung.

      Auf diesen Prinzipien basierend sind die Zeit, die Gewebe und die Tiden die Werkzeuge, die der Körper nutzt, um Gesundheit oder bestimmte traumatisierte bzw. erkrankte Bereiche auszudrücken.

      DER KÖRPER IST EINE EINHEIT

      Dafür vorgesehen, eine bestimmte Zeit zu existieren, ist der Körper ein komplettes System, bestehend aus Geweben und Flüssigkeiten in ständiger Mobilität und Motilität. Er ist mit willkürlichen und unwillkürlichen Mechanismen ausgestattet, die es ermöglichen, ihn im Alltagsleben und zum Aufrechterhalten der Gesundheit zu nutzen. Dr. Still schenkte uns die Wissenschaft der Osteopathie, mit der wir den Körper als eine Einheit verstehen können, inklusive des Kranialen Konzeptes. Dr. Sutherland hat häufig betont, dass sein Beitrag der detaillierten Anatomie und Physiologie des Kraniosakralen Mechanismus ein Weiterführen der Wissenschaft der Osteopathie im Sinne von Dr. Stills Vision ist. Ein Körper – eine Funktionseinheit.

      DER KÖRPER IST EIN SELBSTREGULIERENDER MECHANISMUS

      Den Körper als eine Einheit verstehen heißt, ihn im Zustand von Gesundheit verstehen. Man muss lernen, die selbstregulativen Mechanismen zu erkennen und wahrzunehmen, indem man sie, wo es geht, aktiv beobachtet, ihnen zuhört und lernt, sie mit geschultem Tastsinn zu palpieren, wie sie im gesunden Zustand funktionieren.

      Zu diesen selbstregulativen Mechanismen gehört ein in der gesamten Körperphysiologie lebenslang vorhandenes, von Natur aus unwillkürliches Mobilität- und Motilitätsmuster, das sich leicht palpieren lässt. Alle Mittellinienstrukturen, Flüssigkeiten, und Gewebe des Körpers bewegen sich rhythmisch abwechselnd in Flexion und Extension, während die paarigen Strukturen, Flüssigkeiten und Gewebe in der Flexionsphase in Außenrotation und in der Extensionsphase in Innenrotation gehen. Dieses Muster der inhärenten unwillkürlichen Bewegung läuft im gesunden Menschen 8–12 Mal pro Minute ab. Sowohl die Qualität dieser Bewegung als auch ihre mechanische Mobilität kann ein diagnostischer Hinweis auf die Vitalität der Patientin bzw. des Patienten sein und zeigt dann deren Gesundheitszustand. Ebenso kann es aber ein in Betracht zu ziehender Hinweis auf ein Traumen und/oder auf Krankheitszustände sein.

      Der flüssige Anteil der rhythmischen Flexion mit Außenrotation, Extension mit Innenrotation ist eine innewohnende Fluktuation des Liquor cerebrospinalis, eine tidenartige Bewegung, die den ganzen Körper durchdringt. Der Liquor cerebrospinalis wird hauptsächlich von den Plexi choroidei in den Ventrikeln des Zentralen Nervensystems produziert, auf venösem Wege zurück in das Zirkulationssystem resorbiert und – was am wichtigsten ist – über die Kanäle des Perineuriums zurück ins lymphatische System resorbiert auch wieder den generellen Körperflüssigkeiten zugeführt. Das System aus Liquor und lymphatischer Flüssigkeit vollzieht also während eines jeden 8–12 Mal pro Minute ablaufenden Flüssigkeitsbewegungs-Zyklus innerhalb aller Körpergewebe einen rhythmischen Austausch, der in einem tidenartigen Muster des selbstregulierenden Funktionsablaufs erfolgt.

      Es gibt eine weitere tidenartige Bewegung, die in der Körperphysiologie neben dem 8–12 Mal pro Minute stattfindenden Zyklus vorkommt. Diese zweite Tide durchdringt den gesamten Körper als eine massive, unwillkürliche Flexion mit Außenrotation und Extension mit Innenrotation in Geweben und Flüssigkeiten – ein Muster, das innerhalb von zehn Minuten etwa 6 Mal abläuft. Jeder rhythmische Zyklus dauert also ungefähr anderthalb Minuten. Diese Tide, die hineinkommt und herausebbt, kann mit Hilfe von Palpation in allen Körpergeweben wahrgenommen werden, falls sie sich manifestiert. Ich kenne ihren Ursprung nicht; ich spüre nicht, dass sie in jedem Patienten vorkommt, und ich induziere sie nicht, ihr rhythmisches Muster zu beginnen. Sie zeigte sich mir erstmals vor einigen Jahren, als ich einen Patienten behandelte und beobachtete, wie die 8–12 Mal pro Minute an- und abschwellende Tide ihre Arbeit im Patienten tat. Seitdem habe ich diese massive Tide oft beobachtet und kann berichten, dass sie nicht in jedem Patienten universell die gleiche ist, sie drückt sich in jedem Patienten individuell aus. Ich weiß nie, wann sie auftauchen wird, und ich weiß auch nicht, wohin sie zurückkehrt, wenn sie bei einem bestimmten Patienten aufhört zu arbeiten.

      Es


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