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Liebe In Monte Carlo. Барбара КартлендЧитать онлайн книгу.

Liebe In Monte Carlo - Барбара Картленд


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alles wunderbar laufen.“

      Sie stieß einen kleinen Freudenlaut aus und fuhr fort: „Ich werde dann für dich einen Ball in Chevingham House geben. Wir werden dazu alle jungen Männer Englands einladen, die für dich in Frage kommen könnten. Sie sollen alle dir gehören, wenn ich erst einmal unter der Haube bin.“

      Lady Rothley verlor sich in ihren Phantasien, von denen Tempera wußte, daß sie meistens keine Substanz hatten.

      Tempera konnte das besorgte Gefühl nicht unterdrücken, der Herzog beabsichtige mit seiner Einladung vielleicht nichts anderes, als seine Party mit einer sehr schönen Frau zu schmücken. Nach allem, was sie über den Herzog von Chevingham gehört hatte, war er eher ein unzuverlässiger junger Mann, der seit seinem neunzehnten Lebensjahr alle Versuche seiner Mutter, ihn zu verheiraten, erfolgreich vereitelt hatte.

      Wie sich aus dem Adelskalender ergab, war er jetzt dreißig Jahre alt. Es gab also gar keinen Grund anzunehmen, daß er nun eine Witwe zu heiraten beabsichtigte, die zwar schön, ihm aber durch Geblüt oder Geburt nicht ebenbürtig war. Tempera hatte das unbehagliche Gefühl, daß die großen Aristokraten, wenn es um die Heirat ging, eine passende Frau immer nur unter ihresgleichen suchten, wie seit eh und je. Es war deshalb sehr wahrscheinlich, daß der Herzog von Chevingham eine Tochter des Herzogs von Northumberland, Devonshire oder Richmond heiraten würde, und nicht eine Alaine Rothley. Aber Tempera wußte, daß sie ihre Stiefmutter mit solchen Gedanken nur belastet hätte, und deshalb schwieg sie.

      Die Droschke fuhr nun langsam durch den Verkehr am Victoria-Bahnhof.

      „Vergiß nicht, Alaine, daß du mich von nun an nur noch Riley nennen darfst, auch wenn wir allein sind, denn es könnte uns jemand belauschen.“

      „Ich werde mich bemühen, daran zu denken. Wenigstens beginnt dieser Name mit demselben Buchstaben wie dein richtiger Nachname.“

      Tempera lächelte, denn ihre Stiefmutter wiederholte nur, was sie ihr gesagt hatte. Sie fand, daß es immer fragwürdig sei, zu komplizierte Vorkehrungen zu treffen, wenn man sich verstellen wollte. Riley wich tatsächlich nicht zu sehr von Rothley ab. Tempera hatte diesen Namen gewählt, als sie in der National Gallery gewesen war, um die Zeichnung zu verkaufen. Dabei war sie an einem der herrlichen Porträts vorbeigekommen, die Riley im 17. Jahrhundert gemalt hatte und von denen dort nicht weniger als fünfzehn hingen.

      Die Droschke hielt vor dem Bahnhof.

      „Ich werde einen Gepäckträger holen“, sagte Tempera.

      Sie stieg als Erste aus, winkte einem Gepäckträger und überwachte das Abladen der Koffer, die auf dem Dach des Wagens lagen.

      Lady Rothley stieg ebenfalls aus und stand hilflos und sehr schön aussehend da. Nun kam auch schon ein Bedienter auf sie zu, der die Livree der Chevinghams trug. Er nahm seinen Zylinder, an dem eine Kokarde befestigt war, ab, verbeugte sich und fragte: „Verzeihung, Madam, werden Sie an der Party Seiner Hoheit, des Herzogs von Chevingham, teilnehmen?“

      „Ich bin Lady Rothley!“

      „Bitte folgen Sie mir, M’lady“, bat der Diener. „Man wird sich um Ihr Gepäck kümmern.“

      Ein zweiter Diener trat auf Tempera zu.

      „Machen Sie sich keine Mühe“, sagte er, „ich werde mich um alles kümmern.“

      „Dann geben Sie acht, daß Sie nichts vergessen“, ermahnte Tempera ihn.

      „Verlassen Sie sich nur auf mich“, erwiderte er. „Geben Sie mir diese Reisetasche. Es ist wirklich nicht nötig, daß Sie sie selbst schleppen, wenn wir einen Gepäckträger haben.“

      Der Diener sprach ungezwungen und natürlich, eben wie ein Angestellter zum anderen. Als das Gepäck schließlich auf dem Karren aufgestapelt war und sie dem Gepäckträger folgten, ging Tempera neben ihm her.

      „Sind Sie schon mal im Süden gewesen?“ fragte der Diener.

      „Nein. Aber ich freue mich schon darauf.“

      „Ganz nett, mal aus der Kälte herauszukommen. Ich beneide Sie.“

      „Kommen Sie denn nicht mit?“ fragte Tempera.

      „Das Glück hab’ ich nicht. Da sind meistens ,Franzmänner' im Château Seiner Hoheit. Ständige lokale Besatzung, sozusagen. Aber natürlich fährt Mr. Bates, der Butler, mit. Er ist schon Abend mit Seiner Hoheit abgereist und mit seinen Kammerdienern. Ich wollte, ich wäre unter ihnen.“

      „Sagten Sie, Seine Hoheit sei schon abgereist?“

      „So ist es“, bestätigte der Diener. „Er macht sich nichts aus dem Geschnatter und dem Lärm seiner Umgebung, wenn er verreist, und wer könnte ihm das übelnehmen?“

      Der Diener grinste Tempera an und fügte hinzu: „Passen Sie nur gut auf sich auf, mit all diesen liebestollen Franzosen um Sie herum. Nach allem, was ich gehört habe, kann denen eine schöne Frau nicht über den Weg trauen.“

      „Ich kann Ihnen versichern, daß ich schon auf mich aufpassen werde“, sagte Tempera förmlich.

      „Na, hoffentlich“, erwiderte der Diener. „Aber halten Sie die Augen offen, und gehen Sie nicht allein im Mondschein spazieren.“

      „Ich werde Ihren Rat beachten“, antwortete Tempera spröde.

      „Die einzige Ausnahme wäre natürlich ich selbst“, er machte eine anzügliche Verbeugung, „Ihr untertänigster Diener. Ich würde mich nach Ihrer Rückkehr mit Vergnügen ein bißchen um Sie kümmern.“

      „Ich werde mir das sehr sorgfältig überlegen“, sagte Tempera und konnte sich das Lachen kaum verkneifen.

      Es lag natürlich nur an ihrer Jugend, daß der Diener es wagte, so unverschämt mit einer höherrangigen Bediensteten zu sprechen. Tempera konnte deshalb dem Flegel nicht böse sein.

      Als sie den Zug erreichten, stellte sie fest, daß alles vorzüglich organisiert war. Der Herzog hatte zwei private Wagen an den normalen Schiffszug anhängen lassen. In dem einen waren seine Gäste, wie Lady Rothley, untergebracht. In dem anderen fuhren die Diener, ein Reisebegleiter und einige Bediente, die nur bis Dover mitkamen. Sie hatten eine unübersehbare Menge an persönlichem Gepäck eingeladen. Außerdem waren auch noch zwei Zofen dabei.

      Als Tempera in den Wagen stieg, wurde ihr klar, daß diese Zofen nicht nur während der Reise, sondern auch auf dem Château selbst mit ihr zusammen sein würden. Sie wußte, daß nach der Etikette und dem Protokoll, das unter der Dienerschaft herrschte, die Zofen in der Hierarchie ganz oben standen und sich selbst als eine besondere Gattung einschätzten, die mit den gewöhnlichen Dienern wenig gemein hatte. Sie waren etwa gleichrangig mit den höheren Angestellten.

      Vor vielen Jahren, als ihre Mutter mit ihrem Vater noch in den großen Häusern verkehrte, hatte sie diese Rangordnung kennengelernt. So saß die älteste, ranghöchste Zofe rechts neben dem Butler in der Gesindestube und der oberste Kammerdiener rechts neben dem Hausverwalter.

      Tempera warf einen schnellen Blick auf die beiden anderen Zofen im Eisenbahnwagen. Sie waren sehr viel älter als sie selbst und sicherlich viel gewichtiger. Sie erfuhr bald, daß Miss Briggs die Zofe von Lady Holcombe und Miss Smith die Zofe von Lady Barnard war.

      Sie kannten sich scheinbar schon recht gut, hatten aber offensichtlich nicht viel Sympathie füreinander. Miss Briggs hatte den Vorrang vor Miss Smith, und beide Frauen sahen in Tempera etwas geringschätzig die junge Anfängerin. Sie hörten sehr erfreut, daß Tempera noch nie in Südfrankreich gewesen war. So konnten sie ihre überlegenen Kenntnisse ausspielen, und Tempera mußte sich bei einigen Informationen, die sie nur von ihnen bekommen konnte, auf die beiden verlassen.

      Als der Zug schließlich abfuhr, entspannten sie sich jedoch sehr schnell. Die Diener boten ihnen ein Glas Champagner an, das die Damen bereitwillig annahmen, um dann zu erklären, daß sie viel lieber Sandwiches mit Gänseleberpaste äßen als Sandwiches mit Kaviar.

      „Eines muß man Seiner Hoheit jedoch lassen“, bemerkte Miss Briggs, als sie das zweite


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