Die Enthüllung Des Fae-Königs. Brenda TrimЧитать онлайн книгу.
sich, sich ihren Gefährten hinzugeben. Ryker mochte bisher der Einzige gewesen sein, der sagte, dass er sie beanspruchen wollte, aber die anderen gehörten ebenfalls zu ihr.
KAPITEL DREI
»Der Schulleiter hat uns dank einiger Ihrer Klassenkameraden die Erlaubnis erteilt, den Unterricht in der unterirdischen Grotte wieder aufzunehmen«, verkündete Professor Desirata mit einer Handbewegung. Wasser sammelte sich in seiner Handfläche und er ließ ein paar Tropfen in Richtung des Bücherregals wirbeln.
Wie beim letzten Mal, als Ryker den Eingang entdeckt hat, schwebte ein feiner Nebel in Form eines Rechtecks vor dem Holz, bevor er darin versank. Eine Sekunde später brach um das Regal herum ein türkisfarbenes Licht aus.
Der Professor griff nach dem leuchtenden Glas und nahm es aus dem Regal. Die Bücherregale glitten zur Seite und gaben sofort die Öffnung frei. Der Pfad dahinter war immer noch genauso schmal und hatte einen Erdboden mit in Fels gehauenen Wänden, aber Fackeln hingen an Halterungen, die den Weg erhellten.
Das letzte Mal war der Bereich stockfinster und unheilvoll. Jetzt strahlte Aufregung von den Studenten ab und erreichte Ryker, was ihn begierig machte, zu sehen, wie der Bereich jetzt war. Er erinnerte sich, dass das Seebett ausgetrocknet war und ein dunkler Zauberpilz den Bereich infiziert hatte und drohte, jeden auf dem Campus in einen Schemen zu verwandeln.
Als Ryker durch das Portal trat, ließ es ihn erschaudern. Dieses Mal bemerkte er kaum, dass er eine magische Barriere überquerte. Er beobachtete, wie die anderen Studenten ihre Arme rieben und sich umschauten. Der Mantel in seiner Brust erlangte jeden Tag an Stärke. Er hatte keinen Zweifel, dass dies der Grund war, warum er mit nur wenig Wahrnehmung hindurchgegangen war. Er war eng mit allem Magischen im Reich verbunden.
Sie reisten denselben Pfad entlang und er war froh zu bemerken, dass die Fackeln den ganzen Weg weitergingen. Dieses Mal verloren sie kein Licht, als sie um die Ecke bogen. Er keuchte zusammen mit den Studenten, als sie in eine große Kaverne verfrachtet wurden.
Der Bereich war nicht derselbe wie der, den er das letzte Mal verlassen hatte, als er dort war. Natürlich hatte er all seine Energie verbraucht und die Verwandlung kaum bemerkt, nachdem er den dunklen Steinpilz zerstört hat.
Nun wurde der Bereich mit magischen Mitteln erleuchtet und der See wurde von mehreren üppigen Bäumen und Bodendeckern gesäumt. Blumen blühten entgegen aller Widrigkeiten und hinterließen einen süßen Duft in der Luft. Das blaue Wasser plätscherte sacht fünf Meter vor ihnen ans Ufer.
Er blickte zu Daine herüber, der als Antwort mit seinen Schultern zuckte. Es lag rohe, elementare Wassermagie in der Luft. Es lud Ryker auf und ließ Energie unter seiner Haut brodeln. Die Art und Weise, wie es den unter dem Zauber der Peridun vergrabenen Mantel nährte, ließ Ryker schwindelig werden. Es war jenseits von intensiv.
»Das ist so verflixt cool«, platzte Tani heraus, während sie sich im Kreis drehte und ihre Umgebung mit offenem Mund anstarrte. Sie war eine schlanke Frau mit dunkelvioletten Flügeln und helleren violetten Haaren.
»Warum waren wir nicht schon früher hier unten?«, fragte Andris. Ryker hatte Andris’ Macht gespürt, als er den Mann vor zwei Jahren zum ersten Mal traf. Er wurde nach dem Essen nicht wie die meisten Studenten ein kompletter Zombie. Es war das Erste, was er zu ändern hoffte. Diese Scheiße musste aufhören.
Desiratas Lächeln war größer, als Ryker es je auf seinem Gesicht gesehen hatte. Es war klar, dass es dem Professor Freude bereitete, hier unten zu sein. »Weil der Bereich vor letztem Jahr von Dunkler Magie befleckt war. Wassernymphen haben diese Höhle schon immer als ihren Zufluchtsort genutzt. Das änderte sich, und kurz nachdem der König getötet wurde, flohen sie.«
Ryker legte seinen Kopf schief. Waren sie so lange weg gewesen? Es würde Sinn machen, angesichts der Verwüstung, auf die er getroffen war, als er zuvor hier war. »Was ließ sie zurückkommen?«
Der Professor wandte seinen Blick auf Ryker. »Jemand hat hier Magie benutzt, um das Dunkle Artefakt zu eliminieren, und diese Signatur gab ihnen Hoffnung. Zumindest meiner Einschätzung nach.«
»Meinen Sie, der König ist wirklich zurück?«, platzte Tani heraus, während sie näher an den Professor heranrückte. Rykers Herz begann in dem Versuch, seiner Brust zu entkommen und abzuheben, zu rasen. Sicher wusste das keiner mit Sicherheit.
Er blickte sich um, nahm alles auf und versuchte, sich zu verhalten, als wäre er ein sechsjähriger Junge, der zum ersten Mal in einem Süßwarenladen war. Als Daine ihm auf die Schulter klatschte, schätzte er, dass er es nicht zustande brachte.
»Nein. Wenn es einen neuen König geben würde, hätte er eine Bekanntgabe gemacht«, bestritt der Professor. »Glauben Sie den Gerüchten nicht.«
»Aber wer hat den Bereich dann geklärt?«, drängte Tani. Sie war wie eine Bulldogge mit einem Knochen. Lass es einfach verdammt noch mal sein.
»Einige sehr talentierte Fae. Niemand weiß es sicher. Ich glaube, es waren ein paar Studenten. Nicht viele würden es riskieren, all ihre Macht auszubrennen. Es musste jemand sein, der bereit war, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen«, informierte Desirata sie alle. Der Professor stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, holte tief Luft und schloss seine Augen.
Desiratas Augen klappten auf und er klatschte in die Hände. »Nach Jahren ohne Unterricht hier unten ist es gut, zurück zu sein. Lassen Sie uns sehen, wie jeder von Ihnen sich beim Umfüllen von Wasser in ein Glas anstellt. Die Energie wird wilder und schwerer zu kontrollieren sein. Sie werden alles verwenden müssen, was Sie haben, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.«
»Das sollte Spaß machen«, sagte Daine zu Ryker, als sie zur Wasserkante querten.
Neben ihnen hörte er Andris einen seiner Freunde fragen, ob sie eine Nymphe sehen würden. Ryker war noch nie einer Nymphe begegnet, konnte aber seine Neugier nicht leugnen. »Glaubst du, sie sind so erfahren wie die Geschichten sagen?«, postulierte Andris gegenüber seinem Freund.
Daine gluckste und wählte ein Glas von einem Tisch aus, während sie vorbeigingen. »Was hat denn der Professor gerade gesagt? Du kannst nicht glauben, was du hörst. Ich würde sagen, sie unterscheiden sich gar nicht von anderen.«
»Aber du weißt es nicht sicher. Ich glaube lieber, dass einige lüsterne Frauen aus dem Wasser schreiten und mich bitten werden, sie ins Bett zu bringen«, konterte Andris, bevor er ihnen voraus schritt.
Ryker konnte nicht anders, als darüber zu lachen. So sollten seine Tage an der Akademie sein. Er sollte darauf fokussiert sein, zu studieren und mit schönen Frauen ins Bett zu gehen. Nicht dass er ein Verlangen nach irgendjemandem außer seiner Maurelle hatte.
Seine Anziehung zu ihr war augenblicklich und unbestreitbar. Sie war sein Ein und Alles. Nie zuvor hatte er sich vorgestellt, dass ihm eine Frau so viel bedeutete. Und es war nicht nur sie. Seine engsten Freunde teilten ein Band mit ihm und eine Beziehung zu Maurelle.
Anfangs hatte er damit zu kämpfen, seine Gefährtin mit jemand anderem zu teilen, aber er hatte schließlich angefangen, zu akzeptieren, dass sie für sie alle bestimmt war. Es stellte sicher, dass sie auf gleicher Wellenlänge blieben und wenig Zwist hatten.
Ryker glaubte, dass auch das Schicksal seine Hände im Spiel hatte. Es war nicht so, als ob es für seine Wache leicht wäre, wenn sie drei andere Frauen hätten, die sie beschützen und berücksichtigen mussten. Rykers Leben hing von ihnen ab. Er könnte sich nicht dazu bringen, sie zu bitten, zwischen ihm oder ihren Frauen zu wählen. Sie waren sich alle einig, dass Maurelles Sicherheit genauso wichtig war wie seine. Mehr in dieser Mischung zu haben würde es unmöglich machen.
Ryker hob ein Glasgefäß auf, wobei Daine ihm folgte. »Wie wirkt sich diese Macht auf dich aus?«
Wasser spritzte hinter ihnen auf den Boden, durchnässte seine Schuhe. Lachen füllte zusammen mit lebhafter Energie die Höhle, die dies zu dem besten Kurs machte, den er je besucht hatte. Er drehte sich um und näherte sich dem Wasser.
Ryker konzentrierte sich