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Der Mythos des Athamas in der griechischen und lateinischen Literatur. Manuel Caballero GonzálezЧитать онлайн книгу.

Der Mythos des Athamas in der griechischen und lateinischen Literatur - Manuel Caballero González


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para las no conservadas“25. Webster beruft sich auf Hygin, um Euripides’ TragödieTragödie zu rekonstruieren; er vertritt die Ansicht, „Horace’s flebilis Ino, contrasted with Medea ferox, suits the oppressed Ino of the story“26, wie in Hyg. Fab. IVHyginusFab. IV erzählt wird.

      Dieser letztere Gelehrte27 führt eine ausführliche und detaillierte Untersuchung der Fragmente durch, um festzustellen, welche zu Hygins Text passen; er schlägt folgendes Schema vor:

      Prolog: Vielleicht von Athamas.

      Episode:

      Athamas empfiehlt ThemistoThemisto, Ino als Dienerin aufzunehmen (Frg. 410 und 412 KannichtEuripidesIno:Frg. 410 KannichtEuripidesIno:Frg. 412 Kannicht28).

      Dialog zwischen Themisto und Ino (Frg. 413; 415–420 und 409 KannichtEuripidesIno:Frg. 413 KannichtEuripidesIno:Frg. 415–420 KannichtEuripidesIno:Frg. 409 Kannicht).

      Anmerkungen zu Ino (Frg. 400–403 KannichtEuripidesIno:Frg. 400–403 Kannicht).

      Rede über den OpferOpfertod der Kinder von Themisto und des späteren Selbstmords von Themisto.

      Reue der Ino und Flehen zu Athamas (Frg. 399 KannichtEuripidesIno:Frg. 399 Kannicht und Ar. VespAristophanesVesp. 1412–1414. 1413).

      Athamas geht zur Jagd29.

      Stasimon:

      Zu Artemis, der Göttin der Jagd (Frg. 32 BlänsdorfLaeviusFrg. 32 Blänsdorf von Laevius30).

      Rede des Boten über Athamas’ WahnsinnWahnsinn und Learchos’ Tod (Frg. 421 und 422 KannichtEuripidesIno:Frg. 421 KannichtEuripidesIno:Frg. 422 Kannicht).

      Ino entscheidet sich für den Selbstmord zusammen mit ihrem Sohn Melikertes.

      Deus-ex-machina (Frg. 100–101 Kannicht / SnellEuripidesIno:Frg. 100–101 Kannicht / Snell).

      Webster platziert diese Tragödie samt Die Kreterinnen, Alkmene, Alope, Danaë, Skiron und Protesilaos in der Gruppe, die er „plays about unhappy women“31 nennt. Jouan / Van Looy stimmen dieser Behauptung nicht zu und glauben, „c’est méconnaître l’importance des accès de folie qui déterminent une partie de l’intrigue, et du rôle de Dionysos“32.

      Hartung33 nimmt auch Hygins als Zeuge an und versucht Euripides’ Tragödie zu rekonstruieren. Er denkt, dass der Prolog von Ino gesprochen wurde. In einer poetischen und vielleicht auch ein bisschen übertriebenen Weise beschreibt Hartung das in diesen Versen geschilderte Elend und das wilde Leben Inos außerhalb des Palastes. Als Beispiel dieser Plagen erwähnt er eine Textstelle der Anonymi Comici et Tragici34 und verbindet sie mit dem Frg. 421 KannichtEuripidesIno:Frg. 421 Kannicht; Ar. AchAristophanesAch. 432–434. 434 und VespAristophanesVesp. 1412–1414. 1413 sind ebenfalls Belege dieser Kalamitäten. Athamas gesteht Ino, dass er mit ihr glücklicher war als mit Themisto und er redet philosophisch über die Ehe (Frg. 402; 405 KannichtEuripidesIno:Frg. 402 KannichtEuripidesIno:Frg. 405 Kannicht). Er bittet Ino darum, sich zu verbergen und ihre Identität zu verhüllen, womit sie einverstanden ist. In der Stadt fängt man an zu tuscheln und Themisto vermutet, dass ihr Mann sie betrügt. Athamas präsentiert Themisto Ino. Dann sinnt er über Knechtschaft und Meinungsfreiheit nach (Frg. 410; 412 KannichtEuripidesIno:Frg. 410 KannichtEuripidesIno:Frg. 412 Kannicht). Der König geht zur Jagd; Themisto lästert über ihren Mann (Frg. 414 KannichtEuripidesIno:Frg. 414 Kannicht) und sagt, dass ihre Rivalin keine Chance habe (Frg. 404 KannichtEuripidesIno:Frg. 404 Kannicht). Sie enthüllt Ino ihren makabren Plan, Inos Kinder zu töten. Ino versucht sie jedoch davon abzubringen (Frg. 417; 420 KannichtEuripidesIno:Frg. 417 KannichtEuripidesIno:Frg. 420 Kannicht), sie schafft es aber nicht; Ino täuscht dann vor, Themistos Strategie anzunehmen, nämlich deren Kindern beim Schlafen weiße Kleidung anzuziehen, Inos aber schwarze. Themisto fordert Inos und des Chors Schweigen (Frg. 411 KannichtEuripidesIno:Frg. 411 Kannicht). Ino hält mit sich selbst eine langes Zwiegespräch (Frg. 413; 398 KannichtEuripidesIno:Frg. 413 KannichtEuripidesIno:Frg.398Kannicht ). Der Chor fleht darum, dass Themisto ihren Plan abbricht. Ino betritt die Bühne wieder mit ihren Kindern, die sie gesund und munter an der Hand hält; dann erzählt sie, wie Themistos Kinder gestorben sind. Ino schickt Learchos in dem Gefolge mit, das Athamas zur Jagd begleitet; Melikertes bleibt bei ihr zu Hause. Der Chor, erschrocken über das Verbrechen, bedauert Themistos Zustand mit dem Epigramm 61 Shackleton Bailey der Anthologia Latina35: Pallia nota fouet lacrimis decepta Themisto, / Pyramus, heu, lacrimis pallia nota fouet. Der Chor tröstet sie (Frg. 415; 418; 408 KannichtEuripidesIno:Frg. 415 KannichtEuripidesIno:Frg. 418 KannichtEuripidesIno:Frg. 408 Kannicht). Themisto tritt in den Palast ein und erhängt sich. Der Chor weint darüber. Der König ist noch auf der Jagd; Hartung sagt: „modo Euripidem Liuius imitatus est, de quo haec retulit Terentius Maurus 1931“36, ein Text, der eigentlich auf Laevius zurückzuführen ist, wie wir schon gesagt haben. Ein Diener bringt die Nachricht über den Wahnsinn des Königs und Learchos’ Tod.

      Es wird deutlich, dass der deutsche Gelehrte den letzten Teil von Hygin als einen Teil von Euripides’ Theaterstück annimmt. Hartung gründet seine Behauptung auf die Figur von Agave: „Postremo in domum a satellitibus lugentibus deductus est, inde mox ad immensam calamitatem intuendam, sana mente recepta, rediturus“37. Es gibt aber keinen anderen Beleg als den von Plinius dem Älteren in Bezug auf Athamas’ Genesung vom Wahnsinnns. Ino sieht den getöteten Sohn und leidet sehr (Frg. 399; 400; 401; 403; 416 KannichtEuripidesIno:Frg. 399 KannichtEuripidesIno:Frg. 400 KannichtEuripidesIno:Frg. 401 KannichtEuripidesIno:Frg. 403 KannichtEuripidesIno:Frg. 416 Kannicht). Besessen von einem bacchischen furor stürzt sie sich mit ihrem Kind Melikertes von einer Steilküste ins Meer. Athamas erfährt all diese traurigen Ereignisse, die Athenaios (XIII 560d KaibelAthenaiosAth. XIII 560d Kaibel) weiterverbreitete. Der Chor beklagt die tragische Nachricht (Frg. 419 KannichtEuripidesIno:Frg. 419 Kannicht). Dionysos würde am Ende erscheinen und die DivinisierungDivnisierung von Ino und Melikertes ankündigen (Frg. 100–101 Kannicht / SnellEuripidesIno:Frg. 100–101 Kannicht / Snell); dieser Gott verbannt Athamas und sagt ihm vorher, dass eine Ebene seinen Namen tragen werde.

      Darüber hinaus glaubt Hartung, worauf Luc. Salt. XLIILukian von SamosataSalt. XLII hinweist, dass ein- und derselbe Schauspieler sowohl Athamas als auch Ino dargestellt habe, „si ab illis actoribus saltationes, ab aliis colloquia exhibita sunt“38. Nach Hartung überliefert dieses Werk zwei neue Fakten: Ino verbringt lange Zeit in einer Höhle als Tier und Athamas’ Haus wird wegen der Eifersüchtelei zweier Frauen zerstört. Auf diese Weise warnt Athamas die Männer vor den Gefahren, die von Frauen ausgehen. Hartung schließt nicht aus, dass das, was einige Gelehrte für eine Erfindung von Euripides halten, eigentlich aus einer wenig bekannten Volkstradition kommt, wie es auch in dieser Untersuchung schon vermutet wurde.

       3) Die Authentizität der Zuweisung von Hygin wird weder begründet noch widerlegt.

      Genauso erklärt es Wilamowitz. Auf jeden Fall weist der deutsche Gelehrte darauf hin, dass, wenn Hyg. Fab. IVHyginusFab. IV tatsächlich eine zuverlässige Zusammenfassung von Euripides’ Ino wäre, auch die von Athenagoras überlieferten Fragmente 100 und 101 KannichtEuripidesIno:Frg. 100–101 Kannicht / Snell / Snell zu diesem Theaterstück gehören würden; sie kämen „aus der Rede eines deus ex machina, der die Erhöhung von Ino und Melikertes zu Seegöttern versprach“39. Seitdem diese Fragmente von Wilamowitz der Tragödie zugeschrieben wurden und dank dem Kontext des Zitats von Athenagoras40, nämlich dass Ino als eine WahnsinnWahnsinnige erschien, schlägt McHardy eine gänzlich andere Handlung vor: „It seems that in his Ino Euripides did portray Ino as killing her son while maddened“41. Kein anderer Gelehrter hat diese Idee geäußert. McHardy42 beruft sich auf Plut. MorPlutarchMor. 267d. 267d, um seine Meinung plausibel zu machen: „Interestingly, the plot shifts from the threat a stepmother brings to her stepchildren to the threat that a mother’s irrational emotions may bring to story found in Plutarch (Mor. 267D)“43. Hiermit wird er auch allein bleiben. Schließlich entscheidet sich Gantz auch nicht für oder gegen Hygin: „If Hyginus can be trusted…“44.

      In Hinblick auf die bacchische Erfahrung von Ino bietet Kannicht zwei Texte an: Paus. X 4, 3PausaniasPaus. X 4, 345 und Plut. MorPlutarchMor.


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