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Ein Volksfeind. Henrik IbsenЧитать онлайн книгу.

Ein Volksfeind - Henrik Ibsen


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merken. Ruft. Und dann mein Käppchen, Morten! Käte, kannst Du ihm nicht sagen, wo ich es hingelegt habe. Na, er hat es schon! Die Knaben bringen das Verlangte. Bitte schön, meine Freunde. Ihr wißt ja, ich bleibe bei der Pfeife; die hat da oben in Nordland mit mir manchen Sturm erlebt. Stößt an. Prosit! Ach, es ist schon ein ander Ding, hier mollig und sicher zu sitzen.

      Frau Stockmann strickend. Gehen Sie bald in See, Herr Kapitän?

      Horster. Nächste Woche hoffe ich fertig zu werden.

      Frau Stockmann. Und dann fahren Sie wohl nach Amerika?

      Horster. Ja, das ist meine Absicht.

      Billing. Aber dann können Sie ja nicht bei den städtischen Neuwahlen mittun.

      Horster. Sind hier Neuwahlen?

      Billing. Das wissen Sie nicht?

      Horster. Nein, von solchen Sachen lasse ich die Finger weg.

      Billing. Aber um die öffentlichen Angelegenheiten kümmern Sie sich doch?

      Horster. Nein, ich verstehe mich auf so etwas nicht.

      Billing. Immerhin, – mitstimmen muß man doch wenigstens.

      Horster. Die auch, die gar nichts davon verstehen?

      Billing. Verstehen? Ja, wie meinen Sie das? Die Gesellschaft ist wie ein Schiff. Alle Mann müssen mittun am Steuerruder.

      Horster. Fürs Festland mag das angebracht sein; aber an Bord würde es nicht gut gehen.

      Hovstadt. Sonderbar, daß die Seeleute im allgemeinen sich so wenig um die Dinge auf dem Lande kümmern.

      Billing. Ganz merkwürdig.

      Stockmann. Die Seeleute sind wie die Zugvögel; sie fühlen sich im Süden wie im Norden zu Hause. Aber darum müssen wir andern um so tätiger sein, Herr Hovstad. Steht morgen was von allgemeinem Interesse im »Volksboten«?

      Hovstadt. Nichts über städtische Angelegenheiten. Doch übermorgen dachte ich Ihren Aufsatz zu bringen –

      Stockmann. Donnerwetter ja, der Aufsatz! Nein, hören Sie, damit müssen Sie warten.

      Hovstadt. So? Jetzt haben wir aber just so schönen Platz, und ich meinte, der Augenblick wäre gerade sehr günstig –

      Stockmann. Jawohl, da mögen Sie schon recht haben; Sie müssen aber trotzdem warten. Ich werde Ihnen später erklären –

       Petra kommt in Hut und Mantel mit einem Stoß Schreibhefte unter dem Arm aus dem Vorzimmer.

      Petra. Guten Abend.

      Stockmann. Guten Abend, Petra; bist Du da?

       Gegenseitige Begrüßung; Petra legt Hut, Mantel und Hefte auf einen Stuhl an der Tür.

      Petra. Und hier sitzt man und tut sich gütlich, während ich draußen bin und mich abschufte.

      Stockmann. Na, so tu Dir doch auch gütlich, Du.

      Billing. Soll ich Ihnen ein Gläschen anmachen?

      Petra kommt an den Tisch. Danke, das tue ich lieber selbst; Sie machen ihn mir immer zu stark an. Richtig ja, Vater! Ich habe einen Brief für Dich. Geht zu dem Stuhl, wo ihre Sachen liegen.

      Stockmann Einen Brief! Von wem?

      Petra sucht in der Manteltasche. Der Postbote hat ihn mir gegeben, gerade als ich das Haus verließ –

      Stockmann steht auf und geht zu ihr. Und da gibst Du ihn erst jetzt ab!

      Petra. Ich hatte wirklich nicht Zeit, wieder herauf zu laufen! Bitte schön, hier ist er.

      Stockmann nimmt schnell den Brief. Laß mich sehen; laß mich sehen, mein Kind. Sieht die Aufschrift an. Ja, ganz recht –!

      Frau Stockmann. Ist das der, auf den Du so gewartet hast, Thomas?

      Stockmann. Ja freilich; jetzt muß ich gleich hinein –. Wo kriege ich ein Licht her, Käte? Es ist schon wieder keine Lampe in meinem Zimmer!

      Frau Stockmann. Doch; die Lampe steht auf dem Schreibtisch und brennt.

      Stockmann. Gut, gut. Entschuldigen Sie einen Augenblick – Ab in das Zimmer rechts.

      Petra. Was kann das nur sein, Mutter?

      Frau Stockmann. Ich weiß nicht. In den letzten Tagen hat er so oft nach dem Postboten gefragt.

      Billing. Vermutlich ein auswärtiger Patient –

      Petra. Armer Vater; es wird bald zu viel, was er zu tun hat. Bereitet sich den Toddy. Ah, das soll schmecken!

      Hovstadt. Haben Sie heut auch Abendunterricht gehabt?

      Petra nippt an ihrem Glase. Zwei Stunden.

      Billing. Und vormittags vier Stunden im Institut –

      Petra setzt sich an den Tisch. Fünf Stunden.

      Frau Stockmann. Und heut Abend hast Du noch Hefte zu korrigieren, wie ich sehe.

      Petra. Ja, einen ganzen Haufen.

      Horster. Sie haben auch alle Hände voll zu tun, wie mir scheint.

      Petra. Ja, aber das ist famos! Man wird hernach so himmlisch müde.

      Billing. Und das mögen Sie?

      Petra. Ja, weil man dann so gut schläft.

      Morten. Du, Petra, Du mußt mächtig sündhaft sein.

      Petra. Sündhaft?

      Morten. Ja, weil Du so viel arbeitest. Herr Rörlund sagt, das Arbeiten, das ist eine Strafe für unsere Sünden.

      Ejlif pfeift. Pah! Wie dumm Du bist, so etwas zu glauben.

      Frau Stockmann. Na, na, Ejlif!

      Billing lacht. Nein, das ist ausgezeichnet.

      Hovstadt. Du möchtest wohl nicht gern so viel arbeiten, Morten?

      Morten. Nein, das möchte ich nicht.

      Hovstadt. Ja, aber was willst Du denn einmal werden?

      Morten. Ich möchte am liebsten Wiking werden.

      Ejlif. Aber dann müßtest Du ja Heide sein!

      Morten. Ja, dann könnte ich ja Heide werden.

      Billing. Darin halte ich es mit Dir, Morten! Ich sage genau dasselbe.

      Frau Stockmann macht ihm ein Zeichen. Das ist doch Ihr Ernst nicht, – nein, Herr Billing.

      Billing. Ja, Gott verdamm' mich –! Ich bin ein Heide, und darauf bin ich stolz. Passen Sie mal auf, bald werden wir alle Heiden, einer wie der andere.

      Morten. Und dürfen wir dann alles tun, was wir wollen?

      Billing. Ja, sieh mal, Morten –

      Frau Stockmann.


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