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#2 MondZauber: VERSUCHUNG. Mari MärzЧитать онлайн книгу.

#2 MondZauber: VERSUCHUNG - Mari März


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übergeworfen und räumte gerade die Nagellackfläschchen in eine kleine Tasche. »Na, Kätzchen? Was ist schiefgelaufen am Strand?«

      Seufzend knallte Lyra ihr Glas auf den Tisch. »Weiß hier eigentlich jeder über alles Bescheid?« Schnaubend ließ sie sich auf den zweiten Schaukelstuhl fallen und schaute trotzig in die Sonne, welche sich gerade hinter einer orangefarbenen Wolke versteckte.

      »Ja, klar. Du bist hier in Irland.«

      »Ich weiß. Lass stecken! Hab ich gerade von einem waschechten Iren alles haarklein erklärt bekommen.«

      »Lief wohl nicht so, wie du es dir erhofft hast?«

      »Ich habe mir gar nichts erhofft.«

      »Ach, nein? Ich hätte schwören können, dass du scharf bist auf diesen unglaublich gutaussehenden Wolf. Aber lass mal, das klappt sowieso nicht.«

      »Warum?« Entgeistert starrte Lyra ihre Tante an. Diese grinste und wickelte sich eine rote Haarsträhne um den Finger.

      »Wie soll das gehen? Er ist ein Wolf und du bist eine Katze. Hast du schon mal daran gedacht, wie eure Kinder aussehen werden?«

      Lyra zog beide Augenbrauen nach oben. »Miranda, ich habe an Knutschen gedacht, vielleicht sogar an heißen Sex am Strand, aber sicherlich nicht an Heiraten und Kinderkriegen. Was ist denn mit dir nicht in Ordnung? Ich dachte, du wärst der Vamp in der Familie, der die Männer nur als Lustobjekte betrachtet?«

      Mirandas Grinsen wurde breiter. »Das ist mein Mädchen! Wenn du diese Einstellung zumindest vorerst beibehältst, wirst du es im Leben leichter haben. Vertrau mir! Aber jetzt mal im Ernst. Ian ist ein attraktiver und liebenswerter Bursche, dass er dir gefällt, ist nicht zu übersehen. Und doch solltest du dir genau überlegen, mit wem du dich einlässt. Was du jetzt am wenigsten brauchst, sind komplizierte Liebesgeschichten. Ich denke, du hast schon genug Ärger am Hacken.«

      »Wie meinst du das?«

      Auch wenn es wehtat, gab die pragmatische Seite in Lyra ihrer Tante sogar recht. Aber welchen Ärger meinte sie denn jetzt konkret?

      »Kätzchen, du wohnst in einem Dorf mit Wölfen und hast gerade erst erfahren, dass du dich in einen Luchs verwandeln kannst. Hinzu kommt diese vermaledeite Geschichte, dass du diese eigenartigen Biester da unten in der Grotte gesehen hast und die Beanna davon überzeugt ist, dass Böses in dir steckt. Obwohl ich nicht finde, dass man darum nun gleich solch einen Rummel veranstalten muss. Schließlich steckt in uns allen eine dunkle …«

      »Hast du etwa gelauscht?«

      »… Seite. Klar habe ich gelauscht. Denkst du denn, ich lasse mich einfach so wegschicken, setze mich dann brav an meinen Stickrahmen und warte auf die Entscheidung des großen Anführers? Ich bin kein Mitglied des Rudels und muss mich hier nicht unterordnen.«

      »Was hast du gehört? Was weißt du? Und warum unterordnen?«

      Miranda trank ihr Glas leer, lutschte nun genüsslich an ihrer Zitronenscheibe und ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Als sie merkte, dass Lyra schon wieder anfing, vor Wut zu kochen, warf sie die Zitrone zurück ins Glas und sagte: »Als Erstes solltest du unbedingt mehr über dein Umfeld in Erfahrung bringen. Heute Abend gibt es einen Geschichtenabend am Lagerfeuer. Hier kannst du einiges lernen und solltest dir deshalb diesen Event nicht entgehen lassen. Zweitens wäre es nicht verkehrt, dir im Internet einige Informationen zu Wölfen und auch Luchsen zusammenzusuchen. Da gibt es interessante Parallelen. Wusstest du zum Beispiel, dass Luchse …?«

      »Miranda, lenk nicht ab! Was hast du gehört und was weißt du?«

      Das Gesicht ihrer Tante wurde ernst. »Lyra, das gesamte Rudel setzt auf deine Hilfe. Wenn der Bruder des Alphas zurückkommt, und das wird er eines Tages, dann sind hier alle ziemlich am Arsch!«

      »Was meinst du? Wo ist dieser Typ überhaupt hin und warum haben alle solche Angst vor ihm? Ich meine, er ist ein Wolf. Was sollte er gegen ein ganzes Rudel ausrichten können?«

      »Er war kein Wolf mehr, Lyra. Jetzt ist er etwas, das weitaus blutrünstiger und gefährlicher ist, und er ist nicht allein.«

      Lyra verstand kein Wort. Was sollte es um Himmels Willen noch geben, das blutrünstiger als ein Rudel Werwölfe war?

      »Könntest du endlich mal Tacheles reden? Du bist schon wie Mama. Was ist dieser Cathán? Es hieß doch, alle dachten, er wäre tot. Und nun ist er wieder da oder was?«

      »Lyra, der Bruder des Alphas ist ein Vampir.«

      Ein hysterisches Lachen bahnte sich durch Lyras Kehle. »Ach, hör doch auf! Hexen und Gestaltwandler, okay. Damit muss ich mich wohl abfinden. Aber jetzt auch noch Vampire? So wie bei Twilight oder eher The Originals

      »Kätzchen, wir sind hier nicht im Kino. Vergiss alles, was du aus Filmen und Büchern weißt. Wir haben es hier mit einer Kreatur zu tun, die all deine Vorstellungen sprengt. Kein Glitzer, kein Sex, kein … Im richtigen Leben, also wenn man es so bezeichnen möchte, sind Vampire untote Gestaltwandler.«

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