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Das Ende der Weltmafia. Rolf NagelЧитать онлайн книгу.

Das Ende der Weltmafia - Rolf Nagel


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zugetragen haben oder in der Zukunft noch so entwickeln werden. Dennoch sind sämtliche Handlungen frei erfunden. Ähnlichkeiten mit Orten, Handlungen oder Personen sind rein zufälliger Natur.

      Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

      Der Bänker wurde Opfer einer süßen

      Karl Grosser wurde durch eine Intrige aus seinem bürgerlichen Leben herausgerissen und stieg zu einem internationalen Mafiaboss auf. Er war ein großer stattlicher Mann mit stark ausgeprägten Wangenknochen und verfügte über eine hohe erotische Ausstrahlung. Stets legte er Wert auf korrekte Kleidung und führte ein wohlgeordnetes Leben. Eigentlich gäbe es nichts Außergewöhnliches über ihn zu berichten, wenn nicht an einem einzigen Wochenende sein Leben auf den Kopf gestellte worden wäre. Wie an jedem Sonntag ging er alleine die Uferpromenade entlang und dachte ein wenig über sein bisheriges Leben nach. Er war mit sich selbst recht zufrieden, obwohl viele seiner Kollegen ihn als Langweiler ansahen. Mit seinen 40 Lebensjahren hatte er es zu einer hübschen Eigentumswohnung gebracht und war seit vielen Jahren als Organisationsleiter in einem privaten Geldinstitut angestellt. Was wollte er mehr von seinem Leben erwarten? Frauen spielten in seinem Leben keine große Rolle und das war nach seiner Meinung auch gut so. Schließlich sah er um sich herum genug gescheiterte Ehen und katastrophale Liebschaften, die regelmäßig zum Chaos führten. Um den Sonnenuntergang bei seinen Spaziergängen zu genießen, verweilte er stets auf einer Parkbank am Flussufer, die ihm bereits wie persönliches Eigentum erschien. Auch an diesem Tag näherte er sich „seiner“ Parkbank, die er bereits aus einer Entfernung von circa 300 Metern sah. Aber was war das? In all den Jahren war so etwas noch nie vorgekommen. Auf seiner Holzbank saß eine Gestalt, das glich einer Verschwörung, einem Anschlag auf seine Person. Als er näher kam, fielen ihm die Rundungen einer eleganten Frau auf. Er hatte jedoch keinesfalls die Absicht, sich dieser Person zu nähern. Möglicherweise war es eine Frau, in die er sich – ohne Erwiderung – verlieben würde. Einer solchen Gefahr konnte er sich nicht aussetzen. Was war zu tun? Er überlegte, wie er mit dieser Überraschung umgehen könnte. Sollte er ohne einen Blick vorbeiziehen und auf den Genuss der Abenddämmerung verzichten? Oder sich vielleicht doch neben ihr auf der Parkbank niederlassen? Natürlich bei voller Ignoranz der geballten Weiblichkeit.

      Als er sich bis auf wenige Meter der Parkbank genähert hatte, war er gezwungen, einen schnellen Entschluss fassen. Zu seiner eigenen Verwunderung sprach er die hübsche Weiblichkeit an: „Guten Tag, darf ich hier Platz nehmen.“ Er hatte in diesem Moment nicht den Hauch einer Ahnung, was diese kleine Frage für die Zukunft der gesamten Menschheit bedeuten würde. Freudig, mit einem Lächeln auf den roten Lippen, antwortete die impertinente Person: „Sehr gerne, mein Herr.“

      Vorsichtshalber ein wenig von ihr abgewendet, ließ er sich mit einem kurzen „Dankeschön“ neben ihr nieder. Nach seiner Meinung war damit der Höflichkeit bereits Genüge getan. Nicht im Geringsten hatte er Absicht, die Konversation fortzusetzen. Sein aufkeimender Zorn ließ hierzu auch wenig Raum, wenngleich sie eine ausgesprochen hübsche Weiblichkeit war.

      So saßen sie nun mit einigen Zentimetern Abstand auf seiner Parkbank, die Beine in gleicher Richtung zeigend übereinander verschränkt, was wohl jeder Psychologiestudent als eine wechselseitige Interessenbekundung gedeutet hätte.

      Eine ganze Weile verging, ohne ein Zeichen der gegenseitigen Kontaktaufnahme.

      Hier hätte diese Geschichte bereits ihr endgültiges Ende finden können, wenn diese weibliche Person nicht den nächsten Angriff gestartet hätte.

      Die junge Dame öffnete ihre sündhaft teure Tasche und zog ein goldenes Zigarettenetui heraus, aus dem sie eine Damenzigarette entnahm. Dann kramte sie weiter in ihrer kleinen Tasche, als ob sie einen riesigen Koffer für eine mehrwöchige reise durchsuchen müsste. Karl spielte seine Rolle so, als ob er dies nicht bemerkte.

      Nach einer Weile, vernahm er den Satz: „Verzeihung mein Herr, dürfte ich Sie um Feuer bitten?“

      Karl traute seinen Ohren nicht. Jedoch ließ es seine Erziehung zum Gentleman nicht zu, diese Frage genüsslich zu überhören. Ja, er verfügte über ein Feuerzeug in seiner Jackentasche. Er führte es als Nichtraucher nur mit sich, um bei solchen Gelegenheiten dem Bittenden seinen Wunsch erfüllen zu können. Dieses elegante Stück kam nicht häufig zum Einsatz, aber gerade für solche Gelegenheiten hatte es durchaus seine Existenzberechtigung.

      Ohne sich dem Anblick der weiblichen Linien näher auszusetzen, öffnete er sein Jackett und zog aus der Innentasche ein glänzendes Feuerzeug hervor. Er liebte dieses Ritual und wäre manchmal gerne noch zum Raucher geworden, um diesen männlichen Auftritt öfter genießen zu können. Mit einer eleganten Handbewegung öffnete er den Verschluss des Feuerzeuges, um mit einem mehrfach geübten Fingerschnippen eine Flamme zu entzünden. Die jugendliche Dame näherte sich der Flamme und entfachte mit einem ungeschickten Zug die Glut der Zigarette. Noch bevor die Zigarette zu glimmen begann, stieg Karl der angenehme süßliche Geruch ihres Parfüms in die Nase. Zwangsweise musste er auch in ihrem dezenten Dekolleté wohlgerundete weibliche Proportionen zur Kenntnis nehmen. Dabei bemerkte er, wie sein Körper in ungewollte Wallung geriet. Er fühlte ein Gemisch aus Zorn und ungeahntem Verlagen. Seine Gefühle glichen denen eines Gladiators in der Kampfarena. In seinem Gefühlsnebel wallend, vernahm er zum wiederholten Male die aufreizende Stimme seiner Nachbarin: „Herzlichen Dank, ich heiße Marian.“

      Er antwortete automatisch: „Karl, mein Name ist Karl Grosser.“

      „Karl, sind Sie hier geboren?“, vernahm er ihre Frage in einem fast perfekten Deutsch. Dabei ließ sich allerdings eine romanische Muttersprache wie Spanisch oder Italienisch aus dem Akzent entnehmen. Im Gleichgewicht von Nähe und Respekt benutzte Marian wohl gewählt, die in Deutschland ungewöhnliche Verbindung von Sie und Vornamen.

      „Ja, ich habe mein ganzes Leben in dieser Stadt verbracht.“ Er schaute in ihre wunderschönen schwarzen Augen und erkannte dezent geschminkte Gesichtszüge.

      Sie setzte sofort nach: „Es ist wirklich eine schöne Kleinstadt, die ganz besonderen Charme hat. Mag wohl noch schöner sein, diese Stadt in Zweisamkeit zu erleben. Leider bin ich heute ganz alleine hier.“

      Karl überlegte, was dieses dumme Geschwätz von Zweisamkeit sollte. Er zweifelte, dass diese direkte Art ihrer natürlichen Erziehung entsprach. Sie war doch wohl nicht, eine der Frauen, die sich beruflich der Prostitution verschrieben hatten?

      Dennoch erwiderte er höflich: „Aber ich denke, dass eine so wunderschöne Frau über einen Lebenspartner an ihrer Seite verfügt.“

      „Leider ist dem nicht so, aber das kann sich ja noch ändern. Und wie steht es bei Ihnen, Karl?“, vernahm er aus ihrem Mund.

      Karl antwortete: „Meine Arbeit lässt mir dazu wenig Zeit, so hat es sich bei mir noch nichts ergeben.“ Er verwarf den Gedanken, dass es sich bei Marian um eine Prostituierte handeln könnte. Unmöglich, das eine solche Frau diese Erziehung und diesen Auftritt an den Tag legen konnte. Also musste es sich um eine Dame der höheren Gesellschaft handeln.

      Sie plauderten noch eine Weile über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten, als er plötzlich vernahm: „Karl, ich wäre sehr glücklich, wenn Sie heute Abend zum Dinner mein Gast wären und mir Gesellschaft leisten würden. Vielleicht können Sie mir etwas mehr über ihre Stadt erzählen? Wenn Sie diese Frage gestatten.“

      Betört und vollkommen unvorbereitet auf dieses Angebot, antwortete Karl mit einem einfachen: „Ja, gerne!“ Erst nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, war er über sich selbst verwundert und stellte fest, dass er unerwartet eine Verabredung eingegangen war.

      Ein plötzliches lautes Krachen ertönte und Karl drehte sich erschrocken um. Ebenfalls vollkommen entsetzt, schaute seine Nachbarin nach hinten.

      Dort sah man, dass zwei Personenkraftwagen aufeinandergeprallt waren. Marians Gesicht war nun noch blasser als vorher. Der laute Knall war in der Schrecksekunde nicht eindeutig als Unfallgeräusch auszumachen. Es hörte sich vielmehr nach einer explodierenden Bombe an. Der entstandene Schreck war größer, als es die Sache eigentlich Wert war. Den Insassen der Fahrzeuge war nichts geschehen,


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