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Märchen vom Stadtschreiber der aufs Land flog. Ханс ФалладаЧитать онлайн книгу.

Märchen vom Stadtschreiber der aufs Land flog - Ханс Фаллада


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mit weißen Patschchen wie ein klein Kind, und einem braunen Schnurrbärtchen so zart wie Gänseflaum.«

      »Und was geht mich das an?« sprach brummig die grobe Stimme. »Meine Arbeit werden mir die weißen Patschchen nicht abnehmen.«

      »Oh, über den langsamen Kopf von Euch Männern in Liebesdingen!« rief das Mädchen unwillig aus. »Nein, Deine Arbeit im Stall wird Dir das Stadtherrchen schon nicht machen, aber neugierig wird es sein, wie Deinem Mädchen sein braunes Schnurrbärtchen mundet.«

      »Da soll doch der Teufel sich selber küssen!« riefen zornig die Hosen. »Sehe ich ihn nur einmal die Augen süß verdrehen, so gebe ich ihm eins hinter die Löffel, daß er den Doktor holen lassen muß!«

      »Nicht doch! Nicht doch!« rief das Mädchen. »Wie Du doch immer gleich so grob daherfährst. Gut und in aller Freundschaft wird der verlorene Vetter vom Hof aufgenommen werden, und wenn Du Dich ihm feindlich stellst, so wird nicht er es sein, den man aus der Türe tut.«

      »Sondern wer?« fragten dumm die Hosen.

      »Nein, wir müssen fein listig sein und ihm mit verstellter Freundlichkeit entgegentreten – auch Du! Auch Du!«

      »Böh!« machten die Hosen.

      »Ja, Du kannst es schon, wenn Du nur willst. Aber ist er dann ganz sicher und fühlt sich wie das Kücken unter der Henne, so kann ja«, flüsterte sie ganz leise, aber die Spatzen hören fein, »so kann ja einmal im Dunkeln eine Bodenluke offenstehen, oder Langholz kann vom Wagen zurückrollen, oder eine Wand in der Sandgrube gibt nach ...«

      »Hast Du doch mit der alten Tratschen geratscht!« sprachen die Hosen böse und sprangen mit einem Ruck auf. »Das ist Stank aus ihrem Gifttopf, wie er auch den Bauern krank macht – das rieche ich!«

      »Aber höre doch –!« rief fliegend das Mädchen.

      »Nein, nun gehe ich zu den Pferden. – Angst brauchst Du nicht zu haben, verraten tue ich Dich nicht, und helfen tue ich ihm auch nicht, und wenn er denkt, er kann hier scharmutzieren, so bekommt er es mit mir zu tun – aber Gift aus dem Sudeltopfe, nein!«

      Und damit ging er endgültig fort und ließ das Mädchen zwischen Weinen und Zorn zurück. »Oh der Tölpel, der Dummkopf!« schalt sie, und noch im Schelten klang ihre Stimme so süß, daß des Spatzen Herz zitterte. »Du törichter Starrsinn – na, warte Du!«

      Nun ging auch sie aus der Laube, und der Spatz blieb allein in einem Zustand höchsten Erstaunens und tiefster Verwirrung. Mancherlei an dem belauschten Gespräch wollte ihn recht seltsam bedünken, aber jetzt war keine Zeit für langes Nachsinnen, so sehr drängte es ihn, die schöne, mörderische Base, den vergifteten Onkel, das widrige Dreibein, den groben Knecht von Angesicht zu sehen. Rasch ließ er das Haar fallen – und fuhr kräftig mit dem Kopf gegen die erbebende Laubenbank, denn in seinen Gedanken hatte er ganz vergessen, vor seiner Verwandlung unter ihr hervorzutreten.

      Sich den Schädel, auf dem schon eine stattliche Beule zu wachsen begann, reibend, trat er ins Freie, rückte sein Röckchen zurecht und ging klopfenden Herzens auf das Haus zu.

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