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Eine vernünftige Verbindung. Catherine St.JohnЧитать онлайн книгу.

Eine vernünftige Verbindung - Catherine St.John


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      Auch ein mutigeres Klopfen einige Minuten später zeitigte keine Wirkung, also wandte er sich achselzuckend wieder der Straße zu. Vielleicht gab es ja auch noch weniger verlassene Behausungen, wenn er weiterwanderte?

      Allmählich wurde er müde – und Dawn schien wieder stärker zu humpeln. Endlich tauchte linker Hand ein winziges Pförtnerhäuschen auf. Eindeutig war es unbewohnt, aber bevor er sich enttäuscht wieder aufmachen wollte, entdeckte er den arg verunkrauteten Weg neben dem Pförtnerhäuschen. Ein Blick diesen Weg entlang verriet ihm, dass am Ende ein deutlich größeres Haus stand, geradezu ein bescheideneres Landhaus – und bewohnt schien es auch zu sein, jedenfalls stieg aus einigen der zahlreichen Schornsteine dünner Rauch auf. Und hatte er rechts hinter dem Haus nicht auch Stallgebäude gesehen? Wie sollten die Bewohner denn sonst jemals aus dem Haus kommen, wenigstens des Sonntags zur Kirche?

      Vielleicht gab es einen Stallknecht, der herausfand, warum Dawn humpelte?

      Jetzt bräuchte er den alten Harry… oder wenigstens seinen eigenen Nate!

      Das Landhaus wirkte gleichzeitig sauber und vernachlässigt; Miles grübelte darüber nach, warum es diesen Eindruck erweckte und kam zu dem Schluss, dass hier wohl jemand mit geringen Einkünften um Sauberkeit bemüht war, sich aber umfassende Renovierungsarbeiten nicht leisten konnte.

      Warum kam ihm dabei Easton Manor in den Sinn? Dort war es mit Sauberkeit ja wohl bei weitem nicht mehr getan!

      Er betätigte den Klopfer und kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. Miles sah nach unten, wo ihn ein vielleicht elfjähriger Junge anstrahlte: „Jö, was für´n feiner Gaul!“

      „William“, hörte man eine Frauenstimme aus dem Hintergrund, „musst du so bäurisch sprechen? Bitte noch einmal!“

      William rollte die Augen und grinste, dann verbeugte er sich artig und verkündete: „Oh, welch schönes Pferd! Ist es so besser, Em?“

      „Viel besser. Und mit wem sprichst du da eigentlich?“

      Die Frau kam näher und Miles registrierte, dass sie recht groß war, jung, aber kein Debütantinnen-Gänschen mehr, nach hinten gebundene blonde Haare und ein recht angenehmes Gesicht aufzuweisen hatte und ihn mit beträchtlichem Misstrauen musterte.

      „Und Sie sind, Sir - ?“

      Miles verbeugte sich. „Miles Easton, Ma´am. Ich kam hier zufällig vorbei und wollte nur fragen, ob Sie vielleicht einen Stallknecht entbehren könnten, der mit mir zusammen herausfinden würde, warum Dawn humpelt.“

      Das intelligente Tier schnaubte leidend und hob den schmerzenden Fuß; Miles klopfte ihm den Hals.

      „Dies ist das Haus von Sir Charles Allington, Mr. Easton. Ich bin Miss Allington und dies ist mein Bruder William. Einen Stallknecht haben wir leider nicht, aber ich bin sicher, William wäre Ihnen nur allzu gerne behilflich.“

      William strahlte und seine Schwester fügte hinzu: „Deine lateinische Lektion erledigst du eben später, nicht wahr?“

      Das Strahlen erlosch prompt.

      „Du würdest mir helfen, William?“

      „Na klar, Sir! Gerne! So ein tolles Pferd!“

      „Dawn ist auch sehr freundlich und wohlerzogen. Und normalerweise auch schnell und ausdauernd. Irgendetwas ist mit seinem Huf rechts vorne. Der Lauf ist es nicht, das habe ich schon überprüft.“

      William trat nach draußen und hielt Dawn seine Hand hin. Dawn schnupperte und schnaubte wohlwollend. Miles reichte William unauffällig eine Mohrrübe, die Dawn artig entgegennahm und knurpsend verspeiste. Danach durfte William die Zügel nehmen und den Hengst zum Stall führen, Miles folgte brav.

      Im Stall standen eine hübsche Fuchsstute, ein schwarzer Wallach, ein großer dunkelgrauer Hengst, der ärgerlich die Zähne bleckte, als ein fremdes Tier hereinkam, und ein etwas zottiges Tier, das wohl das Gig in der Ecke zu ziehen hatte.

      „Keine schlechte Auswahl“, lobte Miles, als er sich umsah.

      „Ach ja“, antwortete William eifrig, „aber ein anständiges Paar Kutschpferde wären schon auch gut. Komm, Dawn, da gibt es etwas Hafer!“ Dawns Kopf steckte schon im Hafertrog und so konnte William seinen Vorderfuß anheben und den Huf inspizieren. Dawn fraß zufrieden, aber als William probeweise auf das Hufeisen drückte, zuckte der Hengst mit dem Fuß.

      „Da muss etwas sein… aber sehen tu ich nichts.“

      Miles reckte den Hals. „Ja, das habe ich auch schon überprüft und auch nichts gesehen.“

      „Aber er reagiert empfindlich auf den Druck“, überlegte William, „vielleicht ist etwas zwischen Huf und Eisen geraten?“

      „Dann gehen wir besser wieder nach draußen“, nickte Miles, „wir brauchen helleres Licht.“

      Draußen fuhr William mit einer dünnen Feile zwischen Huf und Eisen. Dawn schien geneigt, das übelzunehmen, aber Miles hielt ihn am kurzen Zügel und sprach beruhigend auf ihn ein. Schließlich förderte William tatsächlich einen winzigen Kieselstein zutage und zeigte ihn zuerst Dawn, der die Augen verdrehte, und dann seinem Besitzer. Miles nickte zufrieden. „Das wird es gewesen sein!“

      „Sehen wir ja gleich!“ William ließ den Vorderlauf vorsichtig los und Dawn stellte das Bein ebenso vorsichtig auf den Boden, dann stupste er William mit den Nüstern an. Miles ließ unauffällig eine weitere Mohrrübe in Williams Hand wandern, die auch umgehend verspeist wurde. „Wenn wir so weiter machen, werde ich zu Fuß nach London zurückkehren müssen. Dawn wird lieber hierbleiben wollen.“

      William kicherte erfreut. „Gerne! Zwei Boxen wären ja noch frei! Aber nach London ist es noch recht weit, gell?“

      „Zu Fuß auf jeden Fall.“

      „Wir können Dawn noch ein bisschen Hafer geben, Sir – und Sie könnten vielleicht ein Bier vertragen?“

      Das hielt Miles für eine sehr gute Idee.

      Das Landhaus war wirklich klein, aber durchaus gemütlich; Williams Schwester servierte dem Gast einen Krug Bier und brachte für sich und ihren Bruder Tee, dazu gab es hauchdünne Butterbrote mit Brunnenkresse und frischem Dill.

      Miles lobte das Brot, von dem er schon die Hälfte verspeist hatte und machte der Dame auch Komplimente zu dem hübschen Raum, in dem sie saßen.

      „Danke“, war die trockene Antwort, „aber das ist vielleicht weniger guter Geschmack als mangelndes Vermögen. Für Zimmerschmuck nach der Mode haben wir kein Geld.“

      „Unser Vater will beweisen, dass wir zur Familie des Herzogs von Sherborne gehören“, erklärte William, eifrig kauend.

      „Nicht mit vollem Mund, Brüderchen“, mahnte seine Schwester so, dass man die langjährige Routine deutlich heraushörte.

      „Dazugehören ist milde formuliert“, präzisierte Miss Allington sodann, „er möchte nachweisen, dass er den Herzogstitel tragen müsste. Deshalb sitzt er Tag und Nacht über uralten Dokumenten. Offenbar hat sich – seiner Theorie nach – ungefähr zu Oliver Cromwells Zeiten ein Zweig abgespalten.“

      „Und diesem Zweig gehören Sie an?“

      Sie grinste, anders konnte man es nicht nennen, und sah plötzlich aus wie ein junger Lausbub – wie ihr kleiner Bruder.

      „Aber nicht doch! Auf diesem Nebenzweig sitzt der jetzige Herzog mit seiner Familie. Papa zufolge stellen wir den Hauptzweig dar. Nur interessiert das niemanden außer ihm.“

      „Und wer kümmert sich hier um den Besitz? Ihr Vater scheint ja recht – hm – abgelenkt zu sein?“

      „Papa kommt nie aus seinem Studierzimmer“, antwortete William, dieses Mal nicht mit vollem Mund. Seine Schwester nickte lobend und erklärte: „William kümmert sich um den Stall und ich verwalte den Besitz, der – man muss sagen, glücklicherweise – nicht allzu groß ist. Für das Haus haben wir noch ein Dienstmädchen. Die Böden


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