Эротические рассказы

Bauern, Bonzen und Bomben. Ханс ФалладаЧитать онлайн книгу.

Bauern, Bonzen und Bomben - Ханс Фаллада


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Herr Tredup!«

      »Na, Herr Tredup?«

      »Du kannst mir mal mit deinem Na!«

      Wenk wendet sich an Stuff. »Er hat nichts, Stuff, sage ich dir. Nichts hat er.«

      Stuff glupscht unter seinem Klemmer auf Tredup, zieht seinen graumelierten Walrossbart durch die Zähne und bestätigt: »Natürlich hat er nichts.«

      Tredup springt wütend auf. Der Kartothekkasten fliegt mit einem Knall auf die Erde. »Was heißt natürlich? Ich verbitte mir natürlich! In dreißig Geschäften bin ich gewesen! Kann ich die Leute notzüchtigen? Soll ich ihnen die Inserate aus der Nase ziehen? Wenn sie nicht wollen, wollen sie nicht. Ich bettle schon ... Und so ein Schreibknecht sagt natürlich. Lächerlich!«

      »Reg dich bloß nicht künstlich auf, Tredup. Was hat denn das für einen Sinn?«

      »Natürlich rege ich mich auf über dein Natürlich. Geh du doch selber einmal los, Annoncensammeln. Diese Affen! Diese Krämer! Diese drehstierige Bande! Ich inseriere vorläufig nicht. Ich habe keine Meinung für Ihr Blatt. Besteht die Chronik überhaupt noch? Ich dachte, sie wäre längst eingegangen. Kommen Sie morgen wieder. – Es ist zum Kotzen!«

      Wenk murmelt aus seinem Sessel: »Ich traf heute früh den Maschinenmeister von den Nachrichten. Die kommen heute mit fünf Seiten Anzeigen raus.«

      Stuff spuckt verächtlich: »Das Mistblatt. Kunststück. Wenn man 15 000 Auflage hat.«

      »Die haben ebensogut 15 000, wie wir 7000 haben wollen.«

      »Bitte, wir haben eine notarielle Bescheinigung über 7000.«

      »Du mußt die Stelle mal radieren, wo das Datum steht. Die ist schon ganz schwarz vom Zuhalten mit deinem Daumen, all die drei Jahre, seit die Zahl mal richtig war.«

      »Ich spucke auf die notarielle Bescheinigung. Aber den Nachrichten wischt ich für mein Leben gern was aus.«

      »Geht nicht. Der Chef will es nicht haben.«

      »Natürlich, weil sich der Chef von den Fritzen Geld pumpt, müssen wir uns anstinken lassen.«

      Wenk setzt den Bohrer neu an: »Also gar nichts hast du, Tredup?«

      »Eine achtel Seite von Braun. Für neun Mark.«

      Stuff stöhnt. »Neun Mark? Tiefer geht es nicht mehr.«

      »Und sonst nichts?«

      »Die Ausverkaufsanzeige vom verkrachten Uhrenschlosser hätt ich kriegen können, aber wir sollen Ware dafür abnehmen.«

      »Bloß das nicht. Was mach ich mit Weckern? Ich steh doch nicht auf, wenn die Dinger klingeln.«

      »Und der Zirkus Monte?«

      Tredup bleibt im Auf- und Abrennen stehen. »Ich hab dir doch gesagt, es ist nichts, Wenk. Nun laß gefälligst auch das Meckern sein.«

      »Aber den Monte haben wir doch jedes Jahr gehabt! Bist du überhaupt dagewesen, Tredup?«

      »Ich will dir was sagen, Wenk. Ich will dir in aller Ruhe und Freundschaft mal was sagen, Wenk. Wenn du noch einmal so was sagst von ›überhaupt dagewesen‹, dann klebe ich dir eine ...«

      »Aber wir haben ihn doch jedes Jahr gehabt, Tredup!«

      »So, haben wir –? Und ich will dir was sagen, dann werden wir ihn dieses Jahr eben mal nicht haben. Und du kannst es mir sagen und der Chef kann es mir sagen und Stuff kann mir's sagen: ich gehe nicht wieder in diesen Scheißzirkus vorfragen.«

      »Was war denn?«

      »Was war? Mist war. Frechheit war. Zigeunerfrechheit, semitisches, widerliches Gehabe war. Vorgestern war die Voranzeige in den Nachrichten. Ich töffele hin, ganz auf den Jugendspielplatz. Der Zirkus war überhaupt noch nicht da.«

      »Dann hat der Manager in den Nachrichten die Anzeige aufgegeben.«

      »Und bei uns ist er vorbeigelaufen. Eben. Gestern früh wieder hin. Die sind beim Aufbau. Wo ist der Manager? Über Land. Plakate in die Kuhdörfer kleben. Als ob die Bauern jetzt in Stimmung wären! Soll um eins wiederkommen. Um eins ißt der Manager. Gut, ich warte eine Stunde. Der Manager, so ein verfluchter gelber Zigeuner, will mit seinem Chef reden. Ich soll um sechs wiederkommen. Ich bin um sechs da. Hat den Chef noch nicht sprechen können, soll heute früh wiederkommen.«

      »Alle Achtung, immer nach dem Jugendspielplatz raus!«

      »Das denke ich auch. Heute früh lerne ich den großkotzigen Chef kennen, diesen Herrn über anderthalb Affen, eine spatkranke Kracke und ein vermottetes Kamel. Hut in der Hand, Diener bis auf die Erde.

      Und dieses Mistvieh, dieses Stinktier sagt, es lohnt sich ihm nicht, in der Chronik zu inserieren! Kein Mensch lese unser Käseblättchen!«

      »Was hast du ihm gesagt?«

      »Am liebsten hätt ich ihm ein paar lackiert. Nun, ich dachte an meine Familie und habe Leine gezogen. Schließlich will meine Frau am Ersten auch ihr Wirtschaftsgeld haben.«

      Stuff nimmt den Klemmer ab und fragt: »Hat er Käseblättchen gesagt? Hat er wirklich Käseblättchen gesagt?«

      »So wahr ich hier stehe, Stuff!«

      Und Wenk hetzt: »Das sollte ihm nicht so hingehen. Das wäre doch etwas für dich, Stuff. Du solltest ihn anmisten, nach Noten.«

      »Tät ich. Tät ich. Aber der Chef will es doch nicht ...«

      »Das wäre mal eine schöne Gelegenheit, den Inserenten Angst zu machen. Kriegt einer was auf den Deckel, inserieren die andern wieder ein Weilchen aus Angst.«

      »Aber der Chef ...«

      »Ach was, der Chef! Wir gehen alle drei zu ihm hin und sagen, daß was geschehen muß.«

      »Anmisten tät ich ihn brennend gerne«, murmelt Stuff.

      »Halt!« schreit Tredup. »Ich weiß was. Du verlangst, daß du die Roten anmisten darfst, dann erlaubt er dir wenigstens den Monte.«

      »Nicht übel«, nickt Stuff. »Ich weiß da grade eine Geschichte mit dem Polizeimeister ...«

      »Na also, gehen wir ins Labor ...«

      »Jetzt gleich?«

      »Na, natürlich gleich. Du mußt doch die Eröffnungsvorstellung von gestern Abend runterreißen.«

      »Also gehen wir zum Chef.«

       3

      In der Setzerei gab es einen Aufenthalt. Die beiden Linotypes waren verlassen und die Maschinensetzer standen mit den Akzidenzsetzern und dem Metteur am Fenster. Sie starrten auf den Hof. Es war still im Raum, ein ungewohntes Atemanhalten.

      Wenk fragte: »Ist jetzt Frühstück? Was gibt es?«

      Ein wenig zögernd tat sich der Haufe am Fenster auseinander. Der Metteur, ehrliche Kümmernis im faltigen Gesicht, sagte: Jetzt liegt sie draußen.«

      Die drei gingen durch die Gasse Pausierender vor die Scheibe, taten einen Blick, auch ihnen verschlug es die Rede.

      Es ist nur ein kleiner Hof, rings von Häusern umstanden, mit Fliesen belegt, einem spärlichen Grünfleck in der Mitte. Um sein schütteres Gras läuft ein Gitter, eines jener niedrigen gußeisernen Gitter, die nichts schützen. Fußfallen im Dunkel.

      Aber jetzt war heller Tag und sie war doch darüber gefallen. Sie lag dort auf dem Gras, wie sie hingestürzt, die schwarzen halblangen Röcke hatten sich verschoben, man sah unordentlich angezogene Strümpfe, schwarz gestrickt, weiße Wäsche.

      »Sie wird über den Hof hinten zum Krüger gegangen sein, sich neuen Schnaps holen.«

      »Der Fritz hat ihr um acht schon eine Pulle gebracht.«

      »Sie ist ohne Besinnung.«

      »Nein, sie weiß schon, sie


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