Эротические рассказы

Bauern, Bonzen und Bomben. Ханс ФалладаЧитать онлайн книгу.

Bauern, Bonzen und Bomben - Ханс Фаллада


Скачать книгу
Stimme ruft befehlend durchs Lokal: »Setz einen Tisch vor die Tür.«

      Plötzlich ist der kleine Krüger ganz Beweglichkeit, Höflichkeit: »Einen Tisch vor die Tür. Selbstverständlich. Die beste Idee. Man kann dann auch das Vieh sehen.«

      Der Tisch wird nach draußen gebracht. Der Krüger trägt eigenhändig zwei Stühle herbei.

      »Und nun zwei Glas Helles für uns, Krüger.«

      Der Krüger bleibt stehen, sein Gesicht legt sich in Falten, Kummer ist darin. Er schielt zu den offenen Fenstern, hinter denen die Bauern sitzen. »Meine Herren, ich bitte Sie ...«

      »Zwei Glas Helles! Was soll das ...?«

      Der Krüger hebt ganz schnell die Hände zu einer Bitte: »Meine Herren, verlangen Sie nicht von mir ...«

      Kalübbe sieht rasch zu Thiel hin, der das Gesicht über die Tischplatte gesenkt hält. »Sehen Sie, Thiel!« Und zum Krüger: »Sie müssen uns Bier ausschenken. Wenn Sie's nicht tun und ich zeige Sie an, sind Sie die Konzession los.«

      Und der Krüger vollendet im gleichen Ton: »Und wenn ich's tue, bin ich meine Gäste los. So kaputt und so kaputt, Herr.«

      Kalübbe und der Krüger sehen sich an, eine lange Zeit scheint es.

      »Also sagen Sie drinnen, daß die Auktion beginnt.«

      Der Krüger macht eine halbe Verbeugung. »So lange es geht, soll der Mensch Mensch bleiben.«

      Er geht. Der Beamte nimmt aus seiner Aktentasche Protokoll und Bedingungen, legt sie vor sich auf den Tisch.

      Thiel möchte gern, daß er ihn jetzt einmal ansähe, darum sagt er: »Ich habe eben an die Pistole gedacht. Ich glaube, ich lerne schon, daß Waffen nichts helfen.«

      Kalübbe sagt trocken und blättert in seinem Protokoll: »Es ist noch nicht Abend. Wenn wir zu Haus sind, haben Sie mehr gelernt.«

      Ein Schatten fällt auf den Tisch. Ein junger Mensch, schwarz gekleidet, eine schwarze Hornbrille auf der Nase, über der Schulter den Lederriemen eines Fotoapparates, tritt hutlüftend heran. »Gestatten Sie, meine Herren, mein Name ist Tredup von der Chronik für Altholm. Ich war eben in Podejuch, den Kirchenneubau für unser Blatt zu fotografieren. Im Vorbeiradeln sehe ich, hier soll eine Auktion abgehalten werden.«

      »Das Inserat stand auch in Ihrem Blatt.«

      »Und das ist das gepfändete Vieh? – Man hört so viel von Schwierigkeiten bei Pfändungen. Hatten Sie welche?«

      »Erlaubnis zu dienstlichen Auskünften erteilt Herr Finanzrat Berg.«

      »Also Sie hatten keine Schwierigkeiten? Würden Sie etwas dagegen haben, wenn ich die Auktion fotografiere?«

      Und Kalübbe barsch: »Stören Sie mich nicht länger. Ich habe keine Zeit für Ihr Geschwätz!«

      Tredup zuckt überlegen die Achseln. »Wie Sie meinen. Jedenfalls werde ich fotografieren. – Jeder hat seine Art Brot und besonders süß scheint Ihres auch nicht zu schmecken.«

      Er geht auf die andere Seite der Dorfstraße und beginnt seinen Apparat fertigzumachen.

      Kalübbe zuckt die Achseln: »Er hat ja im Grunde recht. Es ist sein Beruf, und es war albern von mir, ihn anzugrobsen. Aber ich habe eine Wut auf die von der Chronik. Das ist schon Revolverjournalismus, was die treiben. Haben Sie vor ein paar Tagen die Kritik über den Zirkus Monte gelesen?«

      »Doch. Ja.«

      »Die reine Erpressung. Dabei weiß ganz Altholm, daß kein Mensch von der Chronik zur Vorstellung war. Der Besitzer wollte wegen Geschäftsschädigung klagen, aber das hat ja alles keinen Zweck bei denen. Der Schabbelt verdreht, die Frau versoffen, der Kerl, der das Blatt schreibt, der Stuff, kriegt auch so seine periodischen Touren ... Und was da sonst so rumläuft ...«

      »Gott! Wer liest denn die Chronik? Ich lese die Nachrichten.«

      »Soll mich wundern, was der Kerl über die Auktion zusammenschmiert. Mittlerweile scheint niemand zu kommen.«

      Sie sehen nach den Fenstern der Gaststube. So viel sie erkennen können, ist es leerer dort geworden, trotzdem noch genug Bauern dasitzen.

      »Gehen Sie noch einmal in die Tür und rufen Sie aus, daß die Auktion beginnt. Und dann sagen Sie dem Krüger, daß er zu mir kommen möchte.«

      Thiel steht auf, geht in die Tür. Kalübbe hört ihn rufen, irgend jemand antwortet. Es entsteht Gelächter, dann gebietet eine scharfe Stimme Ruhe. Nach einer Weile kommt Thiel zurück.

      »Was war da eben?« fragt Kalübbe gleichmütig.

      »Der Krüger wird sofort kommen. – Ach ja, irgendein Witzbold rief mir zu: ›Jung, goh no Hus, dien Mudder will di waschen!‹ Aber ein Langer hieß ihn Maul halten.«

      Der Krüger tritt an den Tisch: »Bitte, meine Herren?«

      »Waren keine Viehhändler heute morgen da?«

      »Doch. Viehhändler waren da.«

      »Wer?«

      Der Krüger zögert: »Ich weiß nicht Ich kenne sie nicht.«

      »Natürlich kennen Sie sie nicht. Und die sind wieder fortgefahren?«

      »Die sind wieder fortgefahren.«

      »Danke. Das war alles.« Der Krüger geht und Kalübbe sagt zu Thiel: »Nun rufe ich noch den Fleischer Storm an. Bei dem kaufe ich selbst mein Fleisch. Vielleicht, daß der die Courage hat und kauft das Vieh zur Taxe. Das ist halb geschenkt.«

      »Und wenn nicht?«

      »Gott, dann rufe ich den Finanzrat an. Mag der mal entscheiden, was geschehen soll.«

      Thiel sitzt und schaut auf die besonnte Dorfstraße. Ein paar Hühner suchen in Pferdeäpfeln unverdautes Korn, über den nächsten Hofeingang streicht sacht mit aufrechtem Schwanz eine Katze. »Es wäre ganz schön hier«, denkt er. »Es ist alles beieinander, aber es ist Unrat in der Luft. Dem Kerl von der Chronik scheint auch klar geworden, daß aus der Auktion nichts wird. Da streicht er ab. Hat den Apparat noch in der Hand, vielleicht hat er was Besseres gefunden zu fotografieren. – Muhe nicht, Ochs. Ich habe auch Durst und kriege nichts, trotzdem hier Hof bei Hof Brunnen sind. – Kalübbe ist hübsch vergrätzt, aber er nimmt es zu tragisch. Bauern sind Bauern. Ein dickes Fell und seinen Dienst tun, nichts denken. Mittelalter und Scharfrichter – wo er das her hat? Er muß richtig darauf lesen. Ich habe meinen Skat und er seine Familie und wir beide Altholm, was brauchen wir da Bauern? Und hübsch ist es doch hier, wenn auch Unheil ...«

      Er döst ein bißchen in der Mittagssonne vor sich hin. Die Ochsen werfen die Köpfe und wehren mit dem Schwanz die Fliegen.

       4

      Kalübbe steht wieder am Tisch. »Geschlafen? Ja, es ist ganz, als könnte ein Gewitter kommen. Heut ist ein Tag, an dem die Milch zusammenläuft. – Also, der Fleischer Storm will nicht. Er hat Angst. Denkt, er bekommt landauf, landab kein Vieh mehr zu kaufen. Laß ihn. Wird meine Frau ihr Fleisch bei einem andern Fleischer kaufen.«

      »Und der Finanzrat?«

      »Ja, der Finanzrat, der hohe Herr, der Herr Berg verstehen das natürlich nicht. Die Sache ist ihm einfach unverständlich. Aber jedenfalls soll heute einmal ein Exempel statuiert werden und die Bauern nicht mit dem Kopf durch die Wand. Wir sollen die Ochsen nach Haselhorst treiben und nach Stettin verladen. Vergnügen, was? Einen Waggon habe ich eben auch gleich bestellt. Also denke ich, wir machen los. Je eher wir dort sind, um so eher kriegen wir ein Glas Bier. Der Bahnhofswirt muß ausschenken.«

      »Also denn los! Welchen nehmen Sie?«

      »Lassen Sie mir den mit dem krummen Horn. Der ist zappelig. Und wenn er abhauen will, den Zaum nicht loslassen und feste mit dem Stock auf die Nase. Dann vergeht ihm schon das Rennen.«

      Sie haben die Stricke vom Reek losgeknotet und machen sich


Скачать книгу
Яндекс.Метрика