Эротические рассказы

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst. Ханс ФалладаЧитать онлайн книгу.

Wer einmal aus dem Blechnapf frisst - Ханс Фаллада


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Uhr am Tor aufhalten wird? Da kommt der Küchenmeister mit seinem Handwagen mit Spänen drauf und Sethe vorneweg. Und kneift Sethe die Augen zu, so ist diesmal wirklich nur Holzzeug im Sack, und läßt er die Augen offen, so greifen Sie zu und haben den Speckjäger.‹ – ›Ja‹, sagt der Direktor, ›das haben Sie sich gut ausgedacht, das machen wir. Und ich danke Ihnen auch, Kufalt.‹

      ›Na‹, sage ich zu Sethe, ›die Sache ist in Butter.‹ Und er freut sich auch. Aber am nächsten Mittwoch sagt er: ›Der Direktor war nicht da, und drei Büchsen Corned beef waren im Sack!‹ Und am Sonnabend sagt er: ›Die haben dem Küchenmeister die Sache verpfiffen, der ist ganz anders zu mir.‹

      Und wie der Kram zum Klappen kommt, kriegt der Sethe eine Anklage wegen Beamtenbeleidigung in die Zelle. Und die Köche stehen wie ein Mann da und schwören, daß sie nie gesehen haben, daß der Küchenmeister sich Fleisch genommen hat oder Erbsen und daß das auch gar nicht möglich ist, und ol Vadder Sethe hat drei Monate Knast weg. Übermorgen wäre er sonst rausgekommen.«

      »Aber vielleicht hat er wirklich geschwindelt. Warum soll der Direktor so was machen?«

      »Das hat doch nicht der Direktor gemacht, das hat doch die Beamtenkonferenz gemacht. Das geht doch nicht, daß ein alter Beamter von einem Gefangenen reingelegt wird! – Sei du vernünftig, mach es, wie ich es dir gesagt habe, und geh nicht zum Direktor.«

      »Ich weiß nicht, Willi. Bei mir ist das doch anders.«

      »Natürlich ist es anders bei dir. Aber das gleiche ist, daß der ein Verbrecher ist und du auch, und uns wird schon von vornherein gar nichts geglaubt. Mach es, wie ich es dir gesagt habe. Halt die Klappe und sei froh, wenn du draußen bist und Arbeit hast!«

      »Wenn du wirklich meinst, Willi?«

      »Natürlich meine ich das. Ich mach' es auch nicht anders, Emil!«

       8

      Am Nachmittag wurde Kufalt plötzlich von einem jähen Arbeitseifer ergriffen. Eigentlich hatte er bloß seine Zelle wienern wollen, aber dann sah er, daß ihm am Netz nur noch gegen zweitausend Knoten zu einem vollen Pensum fehlten, und wenn er sich dranhielt, war das zu schaffen und er bekam achtzehn Pfennig mehr ausbezahlt bei der Entlassung.

      So strickte er denn los auf Deubel komm raus. Ein bißchen schluderig wurde es ja, und gerade bei einem Heringsbelli sah es immer infam aus, wenn die Knoten nicht fest waren. Aber die Hauptsache blieben die achtzehn Pfennige, und wenn der Netzekalfaktor das Netz ordentlich reckte, war es noch zehnmal gut für die ollen Fischdampfer.

      Dann ist er mit dem Stricken fertig, setzt sich auf den Fußboden und reibt ihn ein. Auch das muß man weghaben, nur eine Spur Terpentin mit Graphit, sonst bleibt die Erde stumpf und wird nicht blank, soviel man auch mit der Bürste reibt. Zum Schluß macht er ›Muster‹, das ist augenblicklich die große Mode im Zentralgefängnis: aus einem Pappdeckel schneidet man sich eine Schablone und bürstet nun den Boden durch die Schablone ›gegen den Strich‹, dann hat man hell und dunkel glänzende Muster auf der Erde, Blumen und Sterne und kleine, galoppierende Tiere. Es ist das kein Muß, aber es macht Spaß und gefällt dem Auge des Hauptwachtmeisters Rusch und macht sein Herz geneigt für solche Künstler.

      Als er auch das fertig hat, geht er ans Putzen des Metalls. Der schwierigste Fall ist die Innenseite des Kübeldeckels, die direkt mit dem Urin und Kot in Berührung kommt, da bildet sich immer ein weißlicher, schleimiger Schimmel. Nun, er hat den Bogen raus, man scheuert das erst mit einem möglichst hart gebrannten Backstein, dann ...

      Zu Anfang hat es ihn gestört, daß unterdes der offene Kübel dicke Gestankwolken in seine Zelle sendet, jetzt weiß er von so was nichts mehr. Der Kübel stinkt eben, da kann man nichts machen, und er stinkt auch noch lange nach, denn die Zellen sind klein und lüften sich schlecht. Dann nimmt man etwas Putzpomade ...

      Aber da geht die Tür zu seiner Zelle auf, und der Netzemeister kommt herein, mit seinem Netzekalfaktor. Doch das ist der Rosenthal nicht mehr, das ist schon wieder ein neues Gesicht.

      »Nanu, Meister«, grinst Kufalt und putzt emsig weiter, »haben Sie schon wieder 'nen neuen Kalfaktor? Das geht bei Ihnen ja wie's Brezelbacken!«

      Der Meister antwortet nicht, sondern sagt zu seinem Gehilfen: »Da, das Netz raus und alles Garn und die Eisenstange und – wo haben Sie Ihr Messer, Kufalt?«

      »Liegt im Schrank bei der Bibel. Nee, auf dem Fenster. Habe eben noch das Pensum fertiggestrickt, Meister.«

      »Welches Pensum? Wollen Sie nicht den Kübel solange zumachen? Das stinkt hier wie die Pest.«

      »Ihre riecht wie Veilchen, was? – Welches Pensum? Das letzte Pensum natürlich. Immer, was unten dranhängt!«

      »Sechzehn Pensum haben Sie seit dem Ersten! – Machen Sie jetzt den Kübel zu, ich befehle es Ihnen!«

      »Geht nicht, muß den Deckel wienern. Trampeltier du da hinten, heb das Netz gefälligst auf und verschramm mir nicht meinen Boden! Siehste nich, daß ich frisch gewienert habe?«

      Der Gefangene, ein ›Studierter‹, wie Kufalt gleich gesehen hat, sagt: »Schnauzen Sie mich nicht an, ich verbitte mir das! Und dann sollen Sie den Kübel zumachen, haben Sie ja gehört, das stinkt hier wirklich gemein.«

      »Mit dir red' ich überhaupt nicht, du hast doch sicher 'ne alte Tante um ihre Spargroschen betrogen?! – Wieso sechzehn, Meister? Jetzt sind's siebzehn, und die will ich morgen bezahlt haben, sonst kracht's.«

      »Seien Sie nicht so frech, Kufalt«, bittet der Meister förmlich. »Oder ich muß Herrn Hauptwachtmeister rufen.«

      Kufalt aber ist in Wut und sagt: »Den ruf du man, mit dem erzähle ich mir gerne was. – Guck nicht so, du Dussel, raus mit dem Netz, raus mit dir aus meiner Zelle! – Wollen Sie mich zum Tort um ein Pensum betrügen?«

      Der Netzemeister ist ganz verzweifelt: »Sie sind ja reine wild, Kufalt, Sie spinnen ja. Der Arbeitsinspektor hat doch heute früh schon die Pensumlisten von den Entlassenen verlangt! Da kann ich doch nichts mehr ändern, Kufalt. Nehmen Sie doch Vernunft an!«

      Kufalt schreit: »Dann mußten Sie's mir sagen!«

      »Sie waren doch beim Arzt.«

      »Ganz egal! Denkt ihr, ich schenke euch viertausendfünfhundert Knoten! Bring das Netz rein, du, ich knot's wieder auf.«

      »Kufalt«, fleht der Meister, »seien Sie nur einmal vernünftig. Sie brauchen doch sechs, acht Stunden, die Knoten wieder aufzumachen.«

      »Ganz egal!« schreit Kufalt wieder. »Das ist Schikane von dir! Das ist deine Rache, daß du mir das Pensum nicht zahlen willst, ich kenn dich doch! Das Netz her, oder ich schmeiß' den Kübel mit dem ganzen Scheißdreck ...«

      »Wat denn! Wat denn!« klingt es von der Tür, und der Herrscher des Zentralgefängnisses, Hauptwachtmeister Rusch, schiebt sich herein. »Mit Scheiße schmeißen? Feste, feste! Aber alles wieder einsammeln, mit den Händen, selbst! Selbst!!«

      »Und der Mann will übermorgen rauskommen«, sagt der Netzemeister, der sich plötzlich sicher fühlt.

      »Das geht Sie gar nichts an«, fährt Kufalt neu auf. »So was haben Sie überhaupt nicht zu sagen! Sie sind hier kein Beamter, verstehen Sie! Beim Direktor werd' ich Sie melden! Sie, Sie haben mich erst so gemacht! Schikaniert haben Sie mich Tag für Tag! Ich hab's Ihnen nicht vergessen, Meister, wie Sie mir immer das schlechteste Garn gegeben haben und immer gesagt haben, die Knoten sind nicht fest genug. Und ich hab' getreckt und getreckt, bis ich mir den Daumen verknackst habe, und Sie haben sich in den Bart gelacht und immer gesagt: immer noch nicht fest genug.«

      »Warum schreien Sie denn so, Kufalt?« fragt der Hauptwachtmeister. »Sind Sie krank?«

      »Gar nicht bin ich krank, aber siebzehn Pensum hab' ich gestrickt und der Meister will mir nur sechzehn anrechnen. Ist das Gerechtigkeit? Ich denke, wir werden hier nach Gerechtigkeit behandelt?«

      »Wenn der Mann siebzehn gestrickt hat, muß er auch siebzehn bezahlt kriegen«, erklärt Rusch.

      »Aber


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