Эротические рассказы

Bürde der Lust. Waldemar PaulsenЧитать онлайн книгу.

Bürde der Lust - Waldemar Paulsen


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Sakkos, aber das würde schon auch noch werden.

      „Ist Ihre Rolex eigentlich echt?

      „Nee, Herr Herbst, nur ein Blender. Hat einen Hunni gekostet, stammt aus Thailand.“

      „Was fahren Sie für ein Auto, Toni?“

      „Einen Porsche 356. Gut erhalten, hat in letzter Zeit aber ziemlich viele Macken. Er steht häufig in der Werkstatt. Ich nenne ihn den Roten Blitz.“

      Entzückend, dachte Herbst, keine manierliche Hose über den Arsch, aber Porsche fahren.

      „So, Toni, die Bardame habe ich eben vernommen. Die anderen, vorgeladenen Personen sind allesamt nicht gekommen. Es scheint eine Art Solidaritätsverweigerung zu sein.“

      „Tja, dann haben wir wohl Pech gehabt“, kommentierte der Praktikant lapidar.

      „Nein, Toni. Die holen wir uns noch. Ein Zeuge muss in einem bedeutenden Fall wie diesem aussagen. Weigert er sich, so kann er staatsanwaltschaftlich vorgeladen werden. Weigert er sich erneut, kann er mit Zwangsmitteln zur Vernehmung gebracht werden.“

      „Ach so“, wunderte sich Toni, während er Max mit zusammengekniffenen Augen ansah.

      „Toni, rufen Sie jetzt bitte bei der Einsatzabteilung der Bereitschaftspolizei in Alsterdorf an und ordern Sie für morgen Nacht einen Zug, also 30 Mann, Schutzpolizisten in Uniform. Sie sollen mit ihrem Tross zum Busbahnhof nach Blankenese fahren und sich um 23 Uhr bereit halten. Wir werden sie dort in Empfang nehmen. Der Club Marita erhält Besuch von uns.

      Wir werden eine Razzia durchführen, damit Puff-Kalle seine Lektion lernt. Nennen Sie nicht den Einsatzort, denn Verrat lauert überall. Also, absolutes Schweigen in dieser Sache. Wenn die nicht freiwillig wollen, dann holen wir sie uns.

      Ich werde zwischenzeitlich das Einverständnis der Staatsanwaltschaft einholen. Teilen Sie mir anschließend mit, ob wir mit der Verstärkung aus Alsterdorf rechnen können.“

      „Mach ich, ich geh nach nebenan zum Telefonieren, dann stör ich nicht so.“

      Eilfertig befolgte Toni Max Herbsts Anordnung.

      „Okay, machen Sie das.“

      Gibt’s doch nicht, fährt einen dicken Porsche und zieht mir einen Hunderter aus der Tasche, dachte Herbst. Jetzt musste er nur noch das Rätsel um diesen ominösen, humpelnden Behördenfreier lösen.

      „Alles klar, hat geklappt“, rief Toni viel zu laut, als er nach vier Minuten wieder ins Büro stürmte.

      „Ja, ja, hab ich gehört. Brüllen Sie doch nicht so. Diskretion ist angesagt“, flüsterte Herbst in Richtung Toni, der ihn verständnislos ansah.

      „Toni, Sie können morgen wieder ausschlafen. Es wird eine lange Nacht werden und deshalb beginnen wir erst um vierzehn Uhr. Sehen Sie zu, dass Sie mehrere Groschen Kleingeld dabei haben. Eventuell benötigen Sie die zum Telefonieren in einer Telefonzelle. Man weiß ja nie. Für heute ist Feierabend angesagt. Ich sehe noch schnell einige Akten durch und gehe dann auch.“

      „Klasse, passt mir gut“, und schon stürmte der Praktikant aus dem Zimmer.

      Ich habe meinen Kopf heute eh nicht frei, gestand sich Herbst ein. Der zweite Todestag von Ina und Jonas machte ihm schwer zu schaffen. Scheiß Akten, ich gehe jetzt auch.

      Er wählte die interne Rufnummer von Ines im Geschäftszimmer und informierte sie darüber, dass er den Dienst für heute beenden würde.

      Max Herbst fuhr mit der U-Bahn nach Hause. Seine innere Unruhe wurde immer schlimmer. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen.

      Ina, Ina…Radio an, Radio aus. Fernseher an, Fernseher wieder aus. Er setzte sich auf den Balkon, sah in die Abendsonne und beobachtete mit starrem Blick die vorbeigehenden Passanten. Und diese Stille in der Wohnung… Einfach grässlich.

      Sie kam ihm vor wie eine eiskalte Grabkammer, in der sich kein Leben mehr befand. Seine innere Unruhe steigerte sich von Minute zu Minute.

      Gegen zweiundzwanzig Uhr hielt er die Totenstille nicht mehr aus und fuhr mit der U-Bahn zum Dammtorbahnhof. Er hörte die herannahende S-Bahn vom Hauptbahnhof kommen.

      Max kraxelte langsam unter die Kennedybrücke und hockte sich an das Ufer der Außenalster. Es war exakt der Ort, an dem man vor genau zwei Jahren Inas Auto mit ihrer Leiche aus dem Wasser gezogen hatte.

      Max Herbst sah auf die glatte Wasseroberfläche. Schemenhaft erkannte er im Schein einer Straßenlaterne sein Spiegelbild. Die Gesichtskontur war nur schwach erkennbar.

      Er hob einen kleinen Stein auf und warf ihn ins Wasser. In dem Moment verflüchtigte sich das Bild. Nun steckte er seine Hand ins Wasser, fast so, als könne er seine Ina aus der Tiefe ziehen.

      Nach einer Weile wurden seine Finger klamm und als er ein kribbelndes Gefühl verspürte, zog er die Hand aus der Außenalster.

      Max lehnte sich an ein in der Nähe befindliches Geländer und sah in dem Strauchwerk unter einer mächtigen Trauerweide ein weißes Schwanenpärchen, das sich immer noch oder schon wieder das Federkleid putzte. Sie hatten hier tatsächlich ein ideales, lauschiges Plätzchen gefunden.

      An dem gegenüberliegenden Ufer der Außenalster waren die hellen Scheinwerfer der fahrenden Autos zu erkennen. Deutlich konnte er das Fünf-Sterne-Hotel Atlantic erkennen. Es hatte eine eindrucksvolle Leuchtreklame mit dem hell erleuchteten, mächtigen Globus auf dem Dach.

      Ein turtelndes Liebespärchen ging eng umschlungen im schwachen Licht der Straßenlaterne an ihm vorbei. Max sah ihnen gedankenverloren nach und konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten.

       Woher kommt das Böse? Niemand weiß es… Es gibt eben nicht für alles im Leben eine Antwort. Ich möchte doch nur etwas Ruhe und Geborgenheit finden, mehr nicht.

      Weshalb ist mir das nicht vergönnt? Fluch und Segen scheinen miteinander verbandelt zu sein, geht wohl nicht anders.

      Max Herbst wurde von einem Weinkrampf geschüttelt, führte den Zeige- und Mittelfinger der linken Hand an seine Lippen und formte einen Kuss, den er mit Abspreizen der Finger ins Wasser schnippte.

      „Tschüs, ihr beiden, ich komme bald wieder“, waren seine letzten, flüsternden Worte an diesem Unglücksort.

      Plötzlich spürte er eine ohnmächtige Wut auf den Raser, der Ina und Jonas auf dem Gewissen hatte. Zum hundertsten Mal spielte er mit dem Gedanken, den Mörder seiner Liebsten einer gerechten Strafe zuzuführen und ihn einfach abzuknipsen.

      Dieser üble, gemeine Strolch hatte lediglich sechs Monate Freiheitsstrafe - ausgesetzt für drei Jahre zur Bewährung – bei dem Amtsgericht in Hamburg gefangen.

      Ein Skandal…Dieser Mörder lief immer noch frei herum. Ein unerträglicher Zustand für Max, dessen gesamte Lebensplanung von einer Sekunde auf die andere zerstört worden war und ihm seine Liebsten genommen hatte.

      Max wollte diesen Unmenschen seiner gerechten Strafe zuführen, nachdem die Justiz nicht dafür gesorgt hatte, dass Mihailovic den Knast nur im Leichensack verlassen würde.

      Max musste einfach etwas tun. Nur was…? Ihm schoss ein Gedanke durch den Kopf. Vielleicht würde es nicht einfach, aber einen Versuch sollte es schon wert sein…

      Es war schlechthin ein äußerst gewagtes Spiel, auf das er sich einlassen würde.

      Eine nicht registrierte Pistole besorgen und ihn einfach umlegen? Oder sollte er seine Dienstpistole mit einer erfundenen Geschichte als gestohlen melden und den Typen dann wegballern? Er könnte eine Legende erfinden, wie die Pistole abhanden gekommen war. Notfalls würde er mit einem Disziplinarverfahren davon kommen, weil er die Pistole nicht sicher verwahrt hatte.

      Aber das Problem wäre erledigt und er hätte seine Rachegelüste befriedigt. Max beschloss, die Sache anzugehen, sobald er das Tötungsdelikt zum Nachteil Sabrina ad acta legen konnte. Er war einfach fällig, dieser Bozko Mihailovic.

      Max


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