Эротические рассказы

Der Frauenkrieg. Alexandre DumasЧитать онлайн книгу.

Der Frauenkrieg - Alexandre Dumas


Скачать книгу
an mir, Euch die meinigen vorzuschlagen.«

      »Laßt hören, worin bestehen sie?« – »Vor allem, wie ich Euch soeben sagte, die erste Bedingung jedes Vertrages, das heißt allgemeine Amnestie.«

      »Ist das alles?« – »Dann die Bezahlung unserer Rechnungen.«

      »Ich bin Euch etwas schuldig, wie es mir scheint?« – »Ihr seid mir die hundert Pistolen schuldig, um die ich Euch bat, und die Ihr mir verweigertet.«

      »Hier sind zweihundert.«

      »Gut, daran erkenne ich Euch, Nanon.«

      »Aber unter einer Bedingung.«

      »Unter welcher?« – »Daß Ihr das Schlimme, was Ihr angerichtet, wieder gut macht.«

      »Das ist nur zu billig. Was soll ich zu diesem Zwecke tun?« – »Ihr steigt zu Pferde und jagt auf der Straße von Paris fort, bis Ihr Herrn von Canolles gefunden habt.«

      »Dann verliere ich seinen Namen?« – »Ihr gebt ihn ihm zurück.«

      »Und was soll ich ihm sagen?« – »Ihr stellt ihm diesen Befehl zu und versichert Euch, daß er auf der Stelle zu dessen Vollstreckung abreist.«

      »Ist das alles?« – »Ja.«

      »Ist es notwendig, daß er erfährt, wer ich bin?« – »Im Gegenteil, es ist von größter Wichtigkeit, daß er es nicht weiß.«

      »Ah, Nanon, solltet Ihr Euch Eures Bruders schämen?«

      »Aber, wie bin ich sicher,« sagte sie nach einem Augenblick, »daß Ihr meinen Auftrag getreulich erfüllen werdet? Wenn es etwas Heiliges für Euch gäbe, würde ich einen Eid von Euch verlangen.«

      »Tut etwas Besseres.«

      »Was?« – »Versprecht mir hundert weitere Pistolen, wenn ich Euren Auftrag vollzogen habe.«^

      Nanon zuckte die Achseln und erwiderte: »Es ist abgemacht.«

      »Nun, seht, ich fordere keinen Eid von Euch, und Euer Wort genügt mir. Wir sagen also hundert Pistolen für die Person, die Euch in meinem Namen den Empfangschein von Herrn von Canolles zustellt.«

      »Ja; aber Ihr sprecht von einem Dritten; gedenkt Ihr nicht selbst zurückzukommen?« – »Wer weiß? ein Geschäft ruft mich selbst in die Gegend von Paris.«

      Nanon entschlüpfte unwillkürlich eine Bewegung der Freude.

      »Oh! das ist nicht freundlich,« sagte Cauvignac lachend. »Doch gleichviel, liebe Schwester, ohne Groll.«

      »Ohne Groll; aber zu Pferde.«

      »Sogleich zu Pferde, laßt mir nur Zeit zum Steigbügeltrunke.«

      Cauvignac goß in sein Glas den Rest der Flasche Burgunder, begrüßte seine Schwester mit einer achtungsvollen Gebärde, sprang zu Pferde und verschwand im Nu in einer Staubwolke.

       Sechstes Kapitel

      Der Mond begann sich zu erheben, als der Vicomte, gefolgt von dem treuen Pompée, das Gasthaus des Meisters Biscarros verließ und auf der Straße nach Paris forteilte.

      Nach ungefähr einer Viertelstunde, während deren sich der Vicomte ganz seinen Gedanken überließ und etwa anderthalb Meilen zurücklegte, wandte er sich nach seinem Reitknecht um, der ernst drei Schritte hinter seinem Herrn einherkam.

      »Pompée,« fragte der junge Mann, »hast du vielleicht meinen rechten Handschuh?« – »Nicht, daß ich wüßte, gnädiger Herr.«

      »Was machst du denn an deinem Felleisen?« – »Ich sehe, ob es gut angebunden ist, und ziehe die Riemen fester, damit es nicht klingt. Der Klang des Goldes bringt Unglück, gnädiger Herr, und veranlaßt besonders bei Nacht schlimme Zusammentreffen.«

      »Das ist wohlgetan, Pompée,« versetzte der Vicomte, »und ich sehe es gern, daß du so sorgfältig und klug bist.«

      »Das sind ganz natürliche Eigenschaften bei einem Soldaten, Herr Vicomte, Eigenschaften, die sich vortrefflich mit dem Mut vereinigen lassen. Da der Mut jedoch nicht Verwegenheit ist, so bedauere ich, offenherzig gestanden, daß Herr Richon uns nicht begleiten konnte; denn zwanzigtausend Livres sind, besonders in so stürmischen Zeiten wie die gegenwärtigen, schwer zu bewachen.«

      »Was du da sagst, ist sehr gescheit, Pompée,« antwortete der Vicomte, »und ich bin in jeder Beziehung deiner Meinung.«

      »Ich wage sogar zu behaupten,« fuhr Pompée, trotz aller Furcht durch die Billigung des Vicomte kühn gemacht, fort, »daß es unklug ist, sich so preiszugeben, wie wir es tun. Reiten wir also nebeneinander, wenn es Euch gefällig ist, damit ich meine Muskete untersuchen kann.«

      »Nun, Pompée?« – »Das Feuerrad ist in gutem Zustand, und wer uns anhalten wollte, könnte eine schlimme Viertelstunde durchzumachen haben. Oh! oh! was seh' ich dort?«

      Pompée wies entsetzt auf etwas Weißschimmerndes in der Ferne, das sich, sobald der Mond hinter den Wolken hervorkam, als ein paar Hemden erwies, die mit ausgespannten Ärmeln hinter einer Hecke zum Trocknen hingehängt waren.

      Nachdem sich die beiden Helden von diesem unnützen Schrecken erholt hatten, überlegten sie sich, daß es für sie besser sei, sich im Schatten und nicht im Mondschein zu halten.

      Jedoch bewahrte auch diese Vorsicht nicht vor einem neuen Abenteuer, da sie bald einen Schatten vor sich gehen sahen, der anscheinend eine Muskete trug. Nach längerem Bangen und Hangen ermannte sich Pompée so weit, daß er rief: »Holla! Freund, wer seid Ihr?«

      Der Schatten hielt mit einer Bewegung sichtbaren Schreckens an, und es stellte sich heraus, daß es ein armer Handelsmann war, der nicht weniger Angst vor den Reitern gehabt hatte, als diese vor ihm. Der mitleidige Vicomte reichte dem Zitternden, selbst noch zitternd, mit seiner kleinen, weißen Hand eine halbe Pistole, worauf sich der arme Teufel, dem Himmel für dieses glückliche Zusammentreffen dankend, entfernte.

      »Ihr habt unrecht gehabt, Herr Vicomte, Ihr habt sehr unrecht gehabt,« sagte Pompée nach zwanzig Schritten.

      »Unrecht! worin?« – »Darin, daß Ihr diesem Menschen eine halbe Pistole gabt. Bei Nacht muß man nie zugestehen, daß man Geld hat. War nicht der erste Ruf dieses Hasenfußes, er habe keinen Pfennig bei sich?«

      »Das ist richtig,« erwiderte der Vicomte lächelnd, »aber es war ein Hasenfuß, wie Ihr sagt, während wir, wie Ihr ebenfalls sagt, Kriegsleute sind, die nichts fürchten.«

      »Zwischen Fürchten und Mißtrauen, Herr Vicomte, ist ein ebenso großer Unterschied, wie zwischen Bangigkeit und Klugheit. Ich wiederhole aber, es ist nicht klug, einem Unbekannten, den man auf der Landstraße trifft, zu zeigen, daß man Geld besitzt.«

      »Wenn dieser Unbekannte aber allein und ohne Waffen ist?« – »Er kann einer bewaffneten Bande angehören; er kann ein Spion sein, den man vorgeschoben hat, um das Terrain zu rekognoszieren; er kann mit Massen zurückkommen, und was sollen zwei Menschen allein, so tapfer sie auch sein mögen, gegen Massen tun?«

      Dieser Weisheit hatte der Vicomte nichts entgegenzusetzen und schwieg. Da es in einer Stunde Tag sein sollte, fing er auch wirklich an, sich zu beruhigen. Da hielten plötzlich beide Reiter, die inzwischen in den Wald bei dem Ort Marsas herum gelangt waren, an; sie hatten ganz deutlich hinter sich den Galopp mehrerer Pferde gehört.

      Zu gleicher Zeit hoben ihre eigenen Pferde die Köpfe in die Höhe, und eines von ihnen wieherte.

      »Diesmal,« sagte Pompée mit erstickter Stimme, »Herr Vicomte, werdet Ihr hoffentlich ein wenig Gelehrigkeit zeigen und die Sache der Erfahrung eines alten Soldaten überlassen. Ich höre eine Truppe berittener Leute; man verfolgt uns. Ah! es ist die Bande Eures falschen Handelsmanns. Ich sagte es Euch wohl. Keinen falschen Mut, retten wir unser Leben und unser Geld; die Flucht ist zuweilen ein Mittel zum Siege ...«

      »Wohl, fliehen wir, Pompée,« erwiderte der Vicomte zitternd.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика