Эротические рассказы

Milly Darrell. Мэри Элизабет БрэддонЧитать онлайн книгу.

Milly Darrell - Мэри Элизабет Брэддон


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      »Dann würde ich immer an schönen Tagen vor der Thüre sitzen, wenn ich Du wäre, Peter,« sagte Milly.

      Darauf plauderte sie noch ein wenig mit Mrs. Thatcher, während ich dasaß und die alte Frau mit einem Gefühle betrachtete, welches ganz das Gegentheil von Bewunderung war.

      Sie war von kurzer untersetzter Gestalt, mit breiten Schultern und kurzem Halse und ihr Kopf schien zu groß für ihren Körper zu sein. Ihr Gesicht war lang und mager mit scharfen Zügen und von spärlichen grauen Haaren eingerahmt. Ihre Augen waren von häßlichem Rothbraun und hatten einen höchst unheimlichen Ausdruck. Ich hätte sehr krank und ganz ohne Arzt sein müssen, ehe ich mich hätte entschließen können, meine Gesundheit der Obhut von Mrs. Rebecca Thatcher anzuvertrauen.

      Ich sagte dies Milly auf dem Heimwege und sie gab zu, daß Mrs. Thatcher selbst unter dem Landvolk nicht beliebt sei obgleich deshalb fest an ihre Geschicklichkeit glaube.

      »Ich bin überzeugt,« setzte Milly hinzu, »daß sie sich auch mit Wahrsagen und andern abergläubischen Künsten abgibt; aber sie ist listig und schlau und man kann diese Art Geschäfte nicht so leicht beweisen, weil Diejenigen, die sie zu Rathe ziehen, sich wohl hüten, etwas davon verlauten zu lassen.

      * *

      *

      Die Tage und die Wochen gingen zu Thornleigh sehr angenehm hin und das Ende dieser schönen Sommerferien kam nur zu bald heran. Es war eine bittere Aufgabe, Milly Darrell Lebewohl zu sagen und allein nach einem Ort zurückzukehren, der für mich ohne sie doppelt langweilig und traurig sein mußte. Sie war zu Albury Lodge meine einzige Freundin gewesen und bei meiner innigen Liebe zu ihr hatte ich nie daran gedacht, ein anderes Freundschaftsband zu knüpfen.

      Der gefürchtete Tag kam endlich heran, gefürchtet, wie ich wußte, von uns Beiden und ich sagte meiner theuren Milly so ruhig Lebewohl, daß ich überzeugt bin, Niemand habe den Schmerz ahnen können, den ich bei diesem Scheiben empfand. Mrs. Darrell war bei dieser Gelegenheit sehr freundlich und gütig gegen mich, indem sie mich bat, ich möchte zu Weihnachten wieder nach Thornleigh kommen, im Falle sie selbst ihre Weihnachten dort zubrächten.

      Milly blickte sie, als sie dies sagte, verwundert an.

      »Ist eine Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß wir die Weihnachten anderwärts zubringen werden, Augusta?« fragte sie.

      Mrs. Darrell hatte ihre Stieftochter überredet, sich dieses familiären christlichen Namens zu bedienen statt der formelleren Form der Anrede.

      »Ich weiß es nicht, meine Liebe. Dein Papa hat zuweilen von meinem Hause in der Stadt gesprochen, oder vielleicht sind wir auch auswärts. Ich kann nur sagen, daß wir, wenn wir hier in Thornleigh sind, uns freuen werden, Miß Crofton wieder bei uns zu sehen.«

      Ich dankte ihr, küßte Milly noch einmal und eilte so rasch ich konnte, aus dem Gemach. Als ich in dem stattlichen Wagen nach der Station fuhr, blickte ich traurig nach dem schönen alten Hause zurück, wo ich so glücklich gewesen.

      Wieder kehrte ich zu dem trockenen Einerlei von Albury Lodge zurück, wo meine einzige Abwechselung darin bestand, daß ich bald Geschichte, bald Geographie, bald englische Grammatik so lange mit meinen jugendlichen Schülerinnen einübte, bis mich mein milder Kopf und meine Brust schmerzte. Und wenn ich eine Gouvernante würde, so würde sich natürlich dieselbe Danaidenarbeit immer und immer wieder in kleinerem Maßstab wiederholen. Dieses waren meine Aussichten für die Zukunft — ohne Hoffnung einer Aenderung oder der Erlösung, bis ich ein altes Weib geworden, erschöpft durch die ewige Plackerei des Unterrichts!

      V. Kapitel.

       Millys Brief.

      Das halbe Jahr ging langsam hin. Es kamen keine Ereignisse vor, welche die Zeit markiert hätten, keine Veränderungen außer dem langsamen Wechsel der Jahreszeiten und mein einziges Vergnügen waren Briefe vom Hause und von Emily Darrell.

      Bon den ersteren will ich nicht sprechen; sie können kein Interesse haben außer für mich; aber Millys Briefe sind Glieder in der Geschichte eines Lebens. Sie schrieb mir so freimüthig und rückhaltlos, wie sie mit mir gesprochen hatte, alle ihre Gedanken und Einfälle mit jener vertrauensvollen Offenheit gegen mich ausschüttend, welche eine der schönsten Eigenschaften ihres Herzens ist. Eine Zeit lang enthielten die Briefe nichts, was man Neuigkeiten nennen konnte. Erst spät im September kam einer, welcher, wie mir schien, Nachrichten von Wichtigkeit brachte.

      »Es wird Dich schmerzen, zu vernehmen, meine liebe Mary, schrieb sie unter Andern, »daß meine Stiefmutter und ich noch immer ebenso weit von einer wahren Freundschaft entfernt sind, als zur Zeit, wo Du uns verließest. Was uns von einander trennt, vermag ich nicht zu sagen, aber ich glaube, daß in unsern beiden Herzen ein Gefühl verborgen ist, das uns verhindert, einander lieb zu gewinnen. Sie ist sehr gütig gegen mich, insofern es die vollkommene Nichteimnischung in mein Thun und Lassen und ein freundliches Benehmen betrifft, wenn wir beisammen sind; ich bin aber überzeugt, daß sie mich nicht leiden kann. Ich habe sie mehr als einmal überrascht, wie sie mich mit einem höchst seltenen Ausdruck — mit einem berechnenden, gedankenvollen Blicke, der ihr Gesicht um zehn Jahre älter machte, als zu anderer Zeit, angeblickt hat. Natürlich gibt es Zeiten, wo wir allein beisammen sind — obschon dies nicht oft vorkommt, denn sie und mein Vater sind ein sehr zärtliches Paar, das den größten Theil des Tages miteinander zubringt — und ich habe bemerkt, daß sie bei dieser Gelegenheit nie von ihrer Jugend, oder überhaupt von ihrem Leben vor ihrer Verheirathung spricht. Alles was vor dieser geschah, scheint ein unbeschriebenes Blatt oder ein versiegeltes Buch zu sein, das sie nicht öffnen will. Ich stellte einmal einige unbedeutende Fragen über ihren Vater und sie gab mir fast ärgerlich zur Antwort:

      »Ich spreche nicht gern von ihm, Milly, er war nie ein guter Vater und er wird am besten vergessen. Ich hatte niemals einen wirklichen Freund, bis ich Deinen Vater kennen lernte.«

      »Es liegt indeß etwas in ihrem Charakter, was ich achten muß. Ich glaube, daß sie wirklich dankbar gegen meinen Vater ist und ihn aufrichtig liebt und er selbst scheint allerdings vollkommen glücklich in ihrer Gesellschaft zu sein. Die Heirath hatte ganz die Wirkung, die ich vorausgesehen hatte — sie hat uns vollständig getrennt, aber sie hat ihn glücklich gemacht und ich habe keine Ursache, mich zu beklagen. Was könnte ich auch Anderes wünschen, als sein Glück?

      »Und jetzt, Muth« meine Neuigkeiten. Julian Stormont war hier und hat mich um meine Hand gebeten.

      »Er kam am vorigen Samstag Abends mit der Absicht, bis Montag Morgens hier zu bleiben. Der Sonntag war hell und warm und des Nachmittags überredete er mich, mit ihm nach der Kirche von Cumber zu gehen. Du wirst Dich wohl noch des Wegs erinnern, auf dem wir durch den Wald fuhren, als wir die Priorei besuchten; aber es giebt noch einen näheren und nach meinem Geschmack auch schöneren Fußpfad durch das Holz. Ich verstand mich willig genug dazu, da ich nichts Besseres zu thun hatte und unser Gang ging zur Kirche, auf dem wir von allerlei sprachen, war wirklich angenehm. Auf dem Rückwege aber wurde Julian sehr ernst und als wir die halbe Entfernung zurückgelegt hatten, fragte er mich, ob ich errathen könne, was ihn nach Thornleigh geführt habe. Ich sagte ihm natürlich, daß, ich glaube, er sei wie gewöhnlich gekommen, um von der Last der Geschäfte etwas auszuruhen und sich mit Papa über Geschäftsangelegenheiten zu besprechen.

      »Er antwortete mir darauf, er sei wegen etwas Wichtigeren gekommen und fuhr dann fort, er habe mich sein ganzes Leben lang geliebt und es gebe nichts was meinem Vater lieber sein würde, als unsere Verbindung, wenn sie, wie er hoffe und glaube, mein Glück zu sichern vermöge.

      »Ich glaube, Du weißt es, Mary, daß mir niemals ein Gedanke dieser Art in den Sinn kam. Ich sagte dies Julian und setzte hinzu, daß er, so sehr ich ihn auch als Cousin schätzen könne, mir niemals näher stehen oder theurer sein könne, als in dieser Eigenschaft. Die Veränderung in seinem Gesicht, als er dies hörte, erschreckte mich fast. Er wurde todtenbleich; ich bin aber überzeugt, daß es mehr Zorn als Enttäuschung war, wodurch er so erregt wurde. Ich hatte es bis jetzt nicht gewußt, wie hart und boshaft sein Gesicht sein konnte.«

      »Ist dies unwiderruflich, Emily?« fragte er


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