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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich SchillerЧитать онлайн книгу.

Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller


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das Innerste durchzuckten,

      In das tiefste Herz mir schaute –

      Noch durchschauert kaltes Grauen,

      Da ichs denke, mir die Brust!

      Nimmer, nimmer, kann ich schauen

      In die Augen des Geliebten,

      Dieser stillen Schuld bewußt!

      Aufhorchend.

      Stimmen im Garten!

      Er ists, der Geliebte!

      Er selber! Jetzt täuschte

      Kein Blendwerk mein Ohr.

      Es naht, es vermehrt sich!

      In seine Arme!

      An seine Brust!

      Sie eilt mit ausgebreiteten Armen nach der Tiefe des Gartens, Don Cesar tritt ihr entgegen.

      Don Cesar. Beatrice. Der Chor.

      BEATRICE mit Schrecken zurückfliehend.

      Weh mir! Was seh ich!

      In demselben Augenblick tritt auch der Chor ein.

      DON CESAR.

      Holde Schönheit, fürchte nichts!

      Zu dem Chor.

      Der rauhe Anblick eurer Waffen schreckt

      Die zarte Jungfrau – Weicht zurück und bleibt

      In ehrerbietger Ferne!

      Zu Beatricen.

      Fürchte nichts!

      Die holde Scham, die Schönheit ist mir heilig.

      Der Chor hat sich zurückgezogen. Er tritt ihr näher und ergreift ihre Hand.

      Wo warst du? Welches Gottes Macht entrückte,

      Verbarg dich diese lange Zeit? Dich hab ich

      Gesucht, nach dir geforschet, wachend, träumend

      Warst du des Herzens einziges Gefühl,

      Seit ich bei jenem Leichenfest des Fürsten

      Wie eines Engels Lichterscheinung dich

      Zum erstenmal erblickte – Nicht verborgen

      Blieb dir die Macht, mit der du mich bezwangst.

      Der Blicke Feuer und der Lippe Stammeln,

      Die Hand, die in der deinen zitternd lag,

      Verriet sie dir – ein kühneres Geständnis

      Verbot des Ortes ernste Majestät.

      – Der Messe Hochamt rief mich zum Gebet,

      Und da ich von den Knieen jetzt erstanden,

      Die ersten Blicke schnell auf dich sich heften,

      Warst du aus meinen Augen weggerückt,

      Doch nachgezogen mit allmächtgen Zaubers Banden

      Hast du mein Herz mit allen seinen Kräften.

      Seit diesem Tage such ich rastlos dich,

      An aller Kirchen und Paläste Pforten,

      An allen offnen und verborgnen Orten,

      Wo sich die schöne Unschuld zeigen kann,

      Hab ich das Netz der Späher ausgebreitet,

      Doch meiner Mühe sah ich keine Frucht,

      Bis endlich heut, von einem Gott geleitet,

      Des Spähers glückbekrönte Wachsamkeit

      In dieser nächsten Kirche dich entdeckte.

      Hier macht Beatrice, welche in dieser ganzen Zeit zitternd und abgewandt gestanden, eine Bewegung des Schreckens.

      Ich habe dich wieder, und der Geist verlasse

      Eher die Glieder, eh ich von dir scheide!

      Und daß ich fest sogleich den Zufall fasse,

      Und mich verwahre vor des Dämons Neide,

      So red ich dich vor diesen Zeugen allen

      Als meine Gattin an und reiche dir

      Zum Pfande des die ritterliche Rechte.

      Er stellt sie dem Chor dar.

      Nicht forschen will ich, wer du bist – Ich will

      Nur dich von dir, nichts frag ich nach dem andern.

      Daß deine Seele wie dein Ursprung rein,

      Hat mir dein erster Blick verbürget und beschworen,

      Und wärst du selbst die Niedrigste geboren,

      Du müßtest dennoch meine Liebe sein,

      Die Freiheit hab ich und die Wahl verloren.

      Und daß du wissen mögest, ob ich auch

      Herr meiner Taten sei, und hoch genug

      Gestellt auf dieser Welt, auch das Geliebte

      Mit starkem Arm zu mir emporzuheben,

      Bedarfs nur, meinen Namen dir zu nennen.

      – Ich bin Don Cesar und in dieser Stadt

      Messina ist kein Größrer über mir.

      Beatrice schaudert zurück, er bemerkt es und fährt nach einer kleinen Weile fort.

      Dein Staunen lob ich und dein sittsam Schweigen,

      Schamhafte Demut ist der Reize Krone,

      Denn ein Verborgenes ist sich das Schöne,

      Und es erschrickt vor seiner eignen Macht.

      – Ich geh und überlasse dich dir selbst,

      Daß sich dein Geist von seinem Schrecken löse,

      Denn jedes Neue, auch das Glück, erschreckt.

      Zu dem Chor.

      Gebt ihr – sie ists von diesem Augenblick!

      Die Ehre meiner Braut und eurer Fürstin,

      Belehret sie von ihres Standes Größe.

      Bald kehr ich selbst zurück, sie heimzuführen,

      Wies meiner würdig ist und ihr gebührt.

      Er geht ab.

      Beatrice und der Chor.

      CHOR.

      Heil dir, o Jungfrau,

      Liebliche Herrscherin!

      Dein ist die Krone,

      Dein ist der Sieg!

      Als die Erhalterin

      Dieses Geschlechtes,

      Künftiger Helden

      Blühende Mutter begrüß ich dich!

      Dreifaches Heil dir!

      Mit glücklichen Zeichen,

      Glückliche, trittst du

      In ein götterbegünstigtes, glückliches Haus,

      Wo die Kränze des Ruhmes hängen,

      Und das goldene Szepter in stetiger Reihe

      Wandert vom Ahnherrn zum Enkel hinab.

      Deines lieblichen Eintritts

      Werden sich freuen

      Die Penaten des Hauses,

      Die hohen,


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