Aus den Tagebüchern eines Inka Priesterschülers und Xervantes Indianers. Owawe ManituЧитать онлайн книгу.
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Owawe Manitu
Aus den Tagebüchern eines Inka Priesterschülers und Xervantes Indianers
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Inhaltsverzeichnis
DAS LEBEN ALS WERTVOLLE ERFAHRUNG
NAHTOD ABER KEINE ATTACKE DES HERZENS
AM ENDE BIN ICH WIEDER AM ANFANG
Scheibe nun DU das Tagebuch fort!
Vorwort
Dieses Buch ist meinen Freunden gewidmet. Ich danke Euch, dass Ihr seid!
"DIE SONNE ERREICHT DEN STEIN UND DIESER BEGINNT ZU LEBEN“
Owawe Manitu
HALLO TAGEBUCH!
Hier liegst Du nun, Du erste Seite meines Tagebuchs. Für Dich, mein Stück gebundene Natur, sind es lediglich von Tinte gefärbte Fasern, die den Unterschied zwischen einer leeren und einer beschriebenen Seite ausmachen. Du siehst also nur das, was Deinem Zweck entspricht. Wüsstest Du mehr, würdest Du einen Zusammenhang erkennen zwischen der einen und der anderen gefärbten Faser. Du würdest Symbole erkennen, die aneinandergereiht für die Menschen einen tieferen Sinn zu haben scheinen. Bei genauerem Hinsehen würdest Du erkennen, dass eine Vielzahl von sich wiederholenden Symbolen eine Art Kette ergibt. Würdest Du, mein liebes Papier, es aus meiner Perspektive sehen können, dann würdest Du bemerken, dass es keine Bilder sind, sondern dass die Aneinanderreihung von Symbolen eine wichtige Botschaft verschlüsseln, die von jedem, der lesen kann, entschlüsselt werden kann und etwas in ihm auszulösen vermag. Ohne Dich würde es diese Kodierung und Dekodierung nicht geben. Also lass uns ganz klassisch mit den Einträgen beginnen, mein Tagebuch: Wer bin ich? Mein Name ist Owawe Manitu und bin im zarten Alter von... Tja, wie alt bin ich eigentlich? Das ist eine gute Frage. Gefühlte dreißig ist mein Körper. Mein Geist gefühlte siebzig, denn beruflich hat mich der Stress der letzten Jahre ziemlich gefordert. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ich hatte schon einmal eine Nahtoderfahrung! Dadurch weiß ich zumindest, dass meine Seele sehr alt ist. Uralt! Also verschieben wir die Frage nach dem Alter und was bitte schön eine Nahtoderfahrung ist ein wenig. Wichtiger könnte sein, welchen Beruf ich gelernt habe. Nein, ich bin kein amtierender Priester und nein, ich bin auch kein Jogalehrer. Ich bin Wirtschaftswissenschaftler. Bist Du nun enttäuscht? Warte ein wenig, mein lauschendes Buch des Tages. Ich werde es Dir der Reihe nach erzählen.
Vor wenigen Jahren war ich am Zenit meiner Karriere und getrieben von der Jagd nach Reichtum oder zumindest dem, was weitläufig als Reichtum bezeichnet wird. Reichtum! Dieser Begriff geht oft einher mit der Vorstellung von Macht und dem ständigen Streben nach Profit. Eine Jagd, die selbst dann den Profit in den Vordergrund stellt, wenn Kinder in Minen nach Bodenschätzen für die reichen Staaten suchen, wenn afrikanische Kinder Kabel verbrennen, um an Kupfer zu kommen. Ich habe mich früher selbst zu Höchstleistungen getrieben und bei mir selbst alle natürlichen Grenzen kontinuierlich als eine Aufforderung verstanden, diese Grenzen zu sprengen. So wie ich, haben es viele junge Menschen um mich herum getan und dabei einen Pfad betreten, der nicht selten mit einem frühen Burn-out Syndrom endete. Für mich schien eine Welt - wie sie vortrefflich von Michael Douglas in dem Kinofilm „Wallstreet“ gezeichnet wurde - die einzig richtige Welt zu sein, denn ich setzte Erfolg mit Vermögen gleich.
Wenn ich es mir richtig überlege, dann trifft der Vergleich mit Wallstreet ganz gut. Wallstreet zeigt das Jahr 1985 in der damaligen Finanzmetropole New York City. Ein karrierewütiger Neuling -Bud Fox- arbeitet bei Jackson Steinem und hat den wenig spektakulären Alltag damit, chronisch blank zu sein und Termingeschäfte am Telefon zu akquirieren. Sein beruflicher als auch privater Alltag gewinnt an Farbe, als er den Finanzhai Gordon Gekko, einem bekannten „Corporate Raider“, kennenlernen darf. Gekko ist eiskalt und sein Leben scheint sich nur um Finanzen, Hostessen und Finanzmanipulationen im großen Stil zu drehen. Die Vorbilder für Gordon Gekko lieferten die beiden Wallstreet-Millionäre Ivan B. und Carl I. Beide –wie in den USA üblich- waren weit in alle Institutionen und